Paul Bourget
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Paul Charles Joseph Bourget (* 2. September 1852 in Amiens; † 25. Dezember 1935 in Paris) war ein französischer Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben und Schaffen
Der zeitweilig vielgelesene und hochgeschätzte Paul Bourget (so sein Name als Autor) wuchs auf im bürgerlichen Milieu seiner Geburtsstadt Amiens und absolvierte dann ein Literaturstudium in Paris. Hier erlebte er 1870 den Aufstand der Pariser Kommune, der ihn nach anfänglichen Sympathien für die Revolutionäre in seiner konservativen Einstellung bestärkte.
Nachdem er kurze Zeit als Hauslehrer gearbeitet hatte, betätigte er sich als Journalist, Essayist und Lyriker. In den achtziger Jahren entwickelte er sich vor allem zum Romancier, der sich bewusst vom Naturalismus à la Goncourt und Zola absetzte und sich auf ein mondän-konservatives, d.h. katholisches, monarchistisches, nationalistisches, bürgerliches und vor allem auch weibliches Publikum spezialisierte, bei dem er mit seiner beachtlichen Produktion bis hin zum Ersten Weltkrieg höchst erfolgreich war.
Seinen Durchbruch als Literat erzielte Bourget mit dem Band Essais de psychologie moderne (1883), einer Serie von scharfsinnigen Porträts bedeutender neuerer Autoren, u.a Baudelaire, Renan, Stendhal, Taine. Seine wichtigsten Romane wurden Cruelle énigme (1885), Un Crime d'amour (1886), André Cornélis (Kriminalroman, 1887, deutsch 1989), Mensonges (1887) und vor allem Le Disciple (=der Schüler/Jünger, 1889), dessen Handlung im mondänen Pariser Milieu angesiedelt ist und sich um einen zwanghaften jungen Analytiker seiner selbst und den Selbstmord der jungen Frau rankt, die ihn liebt und die er verführt hat.
1894 – Bourget galt inzwischen als ein Meister des psychologischen Romans – wurde er mit der Aufnahme in die Académie française belohnt. 1898, zur Zeit der Dreyfus-Affäre, war er konservativer Anti-Dreyfusard und Sympathisant der nationalistischen Action française.
1901 wurde er fromm und behandelte danach in seinen Romanen entsprechende Themen.
Nachdem die Welt, über die und für die er schrieb, im Ersten Weltkrieg weitgehend untergegangen war, geriet Bourget, obwohl er immer noch fleißig produzierte, schon zu Lebzeiten in Vergessenheit.
[Bearbeiten] Werke
- Ein Frauenherz (Aus dem Frz. Un coeur de femme ,1890) Zürich: Manesse, 2006
- Une cruelle énigme (=ein grausames Rätsel), 1885
- Mensonges (=Lügen), 1887
- Le Disciple (=der Schüler/Jünger), 1889
- Cosmopolis, 1892
- Le Démon de midi (=der Mittagsdämon), 1914
- Le Sens de la mort (=der Sinn des Todes), 1915
- Essais de psychologie contemporaine (=zeitpsychologische Essays), 1893
- Études et portraits (=Studien und Porträts), 1919
- Nouvelles pages de critique et de doctrine, 1922
[Bearbeiten] Literatur
- Joelle Stoupy: Maître de l'heure. Die Rezeption Paul Bourgets in der deutschsprachigen Literatur um 1890 – Frankfurt am Main : Lang, 1996; ISBN 3631479352 (Dissertation 1994)
[Bearbeiten] Weblink
- Literatur von und über Paul Bourget im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel in "Namen, Titel und Daten der französischen Literatur" (Quelle für die Biografie)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bourget, Paul |
| KURZBESCHREIBUNG | französischer Dichter und Kritiker |
| GEBURTSDATUM | 2. September 1852 |
| GEBURTSORT | Amiens |
| STERBEDATUM | 25. Dezember 1935 |
| STERBEORT | Paris |
