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Patterson/Gimlin-Film

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Filmdaten
Originaltitel: Patterson/Gimlin-Film
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Länge (PAL-DVD): 1 Minuten
Originalsprache: Englisch
Stab
Regie: Roger Patterson, Bob Gimlin
Kamera: Roger Patterson

Der so genannte Patterson/Gimlin-Film ist ein 1967 entstandenes Filmdokument, das angeblich einen weiblichen Bigfoot oder Sasquatch am kalifornischen Bluff Creek zeigt. Aufgenommen wurde es von dem selbsternannten Bigfoot-Jäger Roger Patterson aus Yakima, Washington. Er hatte schon zuvor an verschiedenen Suchaktionen nach dem mysteriösen Affenmenschen teilgenommen und auch ein Buch zum Thema verfasst („Do Abonimable Snowmen Of America Really Exist?“).

Im Oktober 1967 ritten Patterson und sein guter Freund Bob Gimlin in die Wälder am Bluff Creek, Nord-Kalifornien, um erneut nach Spuren des Bigfoot zu suchen. Das Gebiet liegt in der Nähe des Six Rivers National Park, etwa 38 Meilen von der Grenze Kalifornien-Oregon entfernt. Patterson erhoffte sich hier Erfolge, da am Bluff Creek bereits einige dem Sasquatch zugeschriebene Fußabdrücke gefunden worden waren. Die Größe dieser Abdrücke – 1957 von Straßenarbeitern entdeckt – schwankte zwischen 31 und 43 cm.

Als die Männer am frühen Nachmittag des 20. Oktober das Kiesufer des flachen Bluff Creek erreicht hatten, scheuten plötzlich ihre Pferde, warfen Patterson und Gimlin zu Boden und flohen. Sofort erkannten die „Jäger“, was diese Angst ausgelöst hatte: Im Flussbett hockte ein weiblicher Bigfoot, der sich, als er die Beobachter entdeckt hatte, erhob und gemächlich davonging. Patterson hatte es vor der panischen Flucht der Pferde noch geschafft, seine 16-mm-Kamera zur Hand zu nehmen. Er rannte auf die Kreatur zu und ließ die Kamera währenddessen laufen. Als er noch etwa 40 Meter entfernt war, ging er in die Hocke, um einige ruhige Aufnahmen zu machen. In diesem Moment drehte das Wesen Kopf und Oberkörper und blickte direkt in Richtung seiner Verfolger zurück. Es entfernte sich allem Anschein nach ohne Eile, aber mit großen Schritten von Patterson, bis es hinter einem etwa fünf Meter hohen Gewirr aus Stämmen und Bäumen und schließlich im Wald verschwand. Insgesamt entstanden sieben Meter Filmmaterial, was etwa einer Minute Laufzeit entspricht.

Gimlin hatte die Szene mit einem Gewehr bewaffnet beobachtet. Die Männer hatten schon zu Beginn ihrer Suche vereinbart, bei einer eventuellen Begegnung keinesfalls auf einen Bigfoot zu schießen, es sei denn, das Wesen würde aggressiv gegen sie vorgehen. Die Gestalt, die sie gefilmt hatten, war schätzungsweise 2,10 Meter groß und über 700 Pfund schwer gewesen. Patterson und Gimlin fanden Fußabdrücke von 36 cm Länge, 13 cm Breite und zwei cm Tiefe in der sandig-kiesigen Erde des Flussbetts und fertigten Gipsabdrücke davon an. Die Schrittlänge betrug einen Meter. Da die Männer ihre entflohenen Pferde wieder ausfindig machen mussten, folgten sie den Spuren nicht in den Wald – immerhin hatten sie fotografisches Beweismaterial.

Eines wird bei Betrachtung des Filmes sofort klar: Weder am Bild noch an der Kamera wurde manipuliert. Doch kann man dem Patterson/Gimlin-Film Glauben schenken? Zeigt er tatsächlich einen echten Sasquatch? Patterson starb 1972 an Krebs und beharrte bis zu seinem Tode darauf, dass er kein Fälscher sei. Gimlin lebt heute in Yakima und meint, dass er, sollte es nur ein Mann im Affenkostüm gewesen sein, nicht eingeweiht war – an einem Betrug sei er nie bewusst beteiligt gewesen. Schon zahllose Wissenschaftler und Experten der Welt haben den Filmstreifen analysiert, und noch niemand konnte eindeutig beweisen oder widerlegen, dass die Bilder einen wirklichen Bigfoot zeigen.

[Bearbeiten] Was spricht für die Echtheit des Filmes?

Skeptiker sind der Meinung, es handle sich um einen simplen Kostümfilm. Im ersten Moment kann sich jeder Betrachter gut vorstellen, dass auf dem Video lediglich ein Mensch in einem gut gearbeiteten Affenkostüm zu sehen ist. Doch es stellt sich die Frage, ob es in den späten 60er Jahren bereits möglich war, ein derart detailgetreues und auf wissenschaftlichen anatomischen Erkenntnissen beruhendes Kostüm anzufertigen. Vergrößert man einige Standbilder des Filmes, erkennt man eine Reihe von interessanten Merkmalen im Körperbau des Wesens. Der vermeintliche Sasquatch wies eine stämmige, breitschultrige Statur auf und ließ große, hängende Brüste erkennen. Seine muskulösen Arme schienen länger als beim Menschen. Der Kopf saß sehr dicht auf den Schultern, und die fliehende Stirn wich von den Augenbrauen zu einem Knochenkamm am Hinterkopf zurück, wie man es auch von Gorillas kennt.

Patterson und Gimlin waren erstaunt über die Gangart des Wesens. Es entfernte sich in langen, weichen Schritten recht schnell von der Kamera, während seine Arme hin- und herschwangen. Eine spätere Untersuchung des Bildmaterials förderte zu Tage, dass die Kreatur ihr Körpergewicht beim Gehen vermutlich abwechselnd auf ihre Beine verlagerte, während die Knie gebeugt blieben. Menschen dagegen belasten das gestreckte Bein und schnellen mit jedem Schritt in die Höhe. Am ganzen Leib war das Wesen von einem rotschwarzen bis braunen Fell bedeckt, mit Ausnahme verschiedener Teile des Gesichts, der Brustwarzen, der Handflächen und der Fußsohlen.

Im Entstehungsjahr der Aufnahmen kam eine Verfilmung des „Planet der Affen“ in die Kinos. Die dort verwendeten Kostüme wirkten wesentlich unechter als der stämmige Bigfoot in Pattersons Video. Bei letzterem waren sogar Muskeln unter der Haut zu erkennen, die sich mit jedem Schritt gemäß den anatomischen Gesetzen bewegten und anspannten. Das regelrecht fließende Fell des Patterson-Bigfoots sah sehr viel echter aus als die Behaarung der Filmaffen. Trickfilmkünstler der Walt Disney Studios behaupteten in den 70er Jahren, dass die Sasquatch-Aufnahmen im Falle einer Fälschung ein besserer Trick seien als jeder, den sie erzeugen könnten.

Der amerikanische Anthropologe und Sasquatch-Experte Grover Krantz glaubt, dass sich das, was er in Pattersons Film gesehen hat, mit seinen Erkenntnissen über die Anatomie eines Bigfoots deckt. Krantz ist der Meinung, dass ein Geschöpf von der Größe und dem Gewicht eines Sasquatch einen Fuß haben müsste, der sich von dem eines Menschen deutlich unterscheidet. Er berechnete, dass er beweglicher sein und zwischen Ferse und Knöchel einen größeren Abstand haben müsste. Und tatsächlich zeigt das 1967er Bigfoot-Video deutlich die hervorspringenden Fersen des Geschöpfes.

Natürlich wurde auch ein Verfahren zur Feststellung der Größe des Wesens angewendet. Mithilfe von geeignetem Vergleichsmaterial, das an Ort und Stelle mit einem großwüchsigen Menschen gedreht wurde, wurde schnell klar, dass der Bigfoot auf dem Video tatsächlich mindestens 1,95 Meter groß war.

Die BBC hat vor wenigen Jahren Versuche angestellt, mit heutigen Mitteln einige Aufnahmen zu inszenieren, die dem Patterson-Film nahe kommen. Sie ließ von einem namhaften Filmkostümhersteller einen Bigfootanzug anfertigen und steckte einen Menschen hinein, der in einer ähnlichen Umgebung umherwandern sollte. Ein Amateurfilmer spielte Roger Patterson. Das Resultat entsprach allerdings nicht den Vorstellungen der BBC: Das Kostüm wirkte nicht halb so echt wie Pattersons Bigfoot, und es wies einige grundlegende Unterschiede im Körperbau auf. Besonders auffallend waren hierbei die kürzeren Arme und der bedeutend weniger muskulöse Leib. Das Gesicht allein war schon dilettantisch, und die Bewegungen der Kostümierung des Akteurs sahen keinesfalls so natürlich aus wie die des Wesens auf dem fast 40 Jahre älteren Film!

Vor einiger Zeit erst will ein Expertenteam, das erneut den umstrittenen Patterson/Gimlin-Film unter die Lupe genommen hat, ein weiteres Detail entdeckt haben, das wohl kaum bewusst zu fälschen ist. In einer kurzen Szene erkennt man am rechten Oberschenkel des Wesens eine Wölbung, die als Bänderriss des Bigfoots interpretiert wurde…

[Bearbeiten] Was spricht gegen die Echtheit des Filmes?

Im Grunde können sich Gegner des Filmes nur auf Menschen verlassen, die von sich behaupten, damals in die Fälschung verwickelt oder zumindest eingeweiht gewesen zu sein. Dies geschah Anfang März 2004, als eine US-Radioshow ausgestrahlt wurde, die damit geworben hatte, den Patterson/Gimlin-Film endgültig als Betrug entlarven zu können. Im Studio anwesend war der heute 63-jährige Bob Heironimus aus Yakima, der von sich behauptete, der Mann zu sein, der damals im Sasquatchkostüm steckte. Im Oktober dann zog er vor einem Publikum von Filmleuten und Anti-Bigfoot-Autoren einen Gorillaanzug an, der angeblich dem originalen, heute verschwundenen Kostüm nachempfunden war, und lief vor laufenden Kameras seinen kuriosen „Bigfoot-Gang“. Geplant ist eine Dokumentation über die Szenen hinter dem Patterson-Film.

Patterson, Gimlin und Heironimus trafen sich an jenem Oktobertag des Jahres 1967 für die Aufnahmen am Bluff Creek. Die „Dreharbeiten“ dauerten keine zehn Minuten. Heironimus musste dreimal den Bigfoot-Gang machen, bis Patterson zufrieden war – „Es war nicht leicht“, urteilt der Akteur. Am nächsten Tag fand seine Mutter das Kostüm in ihrem Wagen, mit dem Bob zum Treffpunkt gefahren war. Als sie wissen wollte, was das zu bedeuten hatte, meinte ihr Sohn, sie würde es bald erfahren. Kurze Zeit später wurde der Film im Fernsehen ausgestrahlt – und das wurde er in den folgenden Jahrzehnten noch unzählige Male.

Patterson glaubte, er könne Millionen mit dem Film machen. Heironimus versprach ihm allerdings nur 1000 Dollar, die jedoch niemals ausgezahlt wurden. Auch nach Pattersons Tod plauderte Heironimus nichts aus: „Ich schwieg über all die Jahre, aber für die meisten Leute in der Gegend war es kein Geheimnis.“ Vor zwei Jahren dann kontaktierte ihn der Autor Greg Long, der Recherchen für sein Buch „The Making of Bigfoot: The Inside Story“ anstellte. Und Bob Heironimus erzählte ihm seine Geschichte.

Die Enthüllungsautoren Greg Long und Kal Korff wollen nun eine abendfüllende Dokumentation, eine Show für FOX sowie eine DVD zum Thema produzieren. Auch die National Geographic will einen Film darüber drehen. Ein gewisser Phillip Morris, der schon von sich behauptete, das Kostüm für den Patterson/Gimlin-Film hergestellt zu haben, hat für die Dokumentation der beiden Skeptiker nun ein neuerliches Gorillakostüm angefertigt. In der Sendung will er erklären, wie Patterson möglicherweise einige Änderungen daran vornahm, damit es so aussah, wie er es sich vorstellte.

Ist das also das Ende der Bigfoot-Legende? Bob Heironimus meint dazu: „Das sollte es. Wahrheit ist Wahrheit.“ Und Kal Korff glaubt, es sei gefährlich für die Öffentlichkeit, an Mythen zu glauben.

Betrachtet man allerdings Fotos des neuen Kostüms im Vergleich zu der Gestalt in Pattersons Film, so werden doch teilweise einige deutliche Unterschiede erkennbar. Man darf gespannt sein, wie Roger Patterson angeblich das Gorillakostüm nach seinen Vorstellungen bearbeitet haben soll.

Doch Bob Heironimus ist nicht der erste, der von sich behauptet, damals im Bigfootanzug gesteckt zu haben. Das originale Kostüm ist und bleibt verschwunden, und Bob Gimlin beharrt nach wie vor darauf, niemals bewusst an einer Fälschung beteiligt gewesen zu sein. Ist Heironimus nur ein weiterer Wichtigtuer, der sich in den Mittelpunkt des Bigfoot-Interesses stellen will?

Für die einen ist das Patterson/Gimlin-Video der beste verfügbare Beweis für die Existenz des Sasquatch, für die anderen stellt er einen bloßen Kostümfilm dar, der nicht als Indiz gezählt werden kann. Internationale Teams von Experten haben die Aufnahmen schon unter die Lupe genommen, und bis heute konnte keine Seite die andere absolut überzeugen. Der Urteilsbeschluss bleibt am Ende allein dem Betrachter.

[Bearbeiten] Weblinks


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