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Parkett

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Parkett (Begriffsklärung).

Parkett ist ein Fußbodenbelag aus Holz für Innenräume. Das Holz, in der Regel Hartholz von Laubbäumen, wird dazu in kleine Stücke gesägt und nach bestimmten Mustern zusammengesetzt. Das Holz ist immer so eingebaut, dass die Holzfaser horizontal liegt. Holzböden, bei denen die Jahresringe sichtbar sind, d.h. die Fasern vertikal stehen, nennt man Holzpflaster. Einen großformatigen Holzboden aus langen Brettern nennt man Dielenboden.

Stabparkett in Fischgrätmuster
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Stabparkett in Fischgrätmuster

Parkett gilt als hochwertiger Fußbodenbelag und benötigt wegen des Aufbaus aus kleinteiligen Holzstücken im Gegensatz zum Dielenboden einen tragfähigen Untergrund. Parkettboden ist nicht unbedingt teurer als Laminat. Laminat hat zwar meist einen geringeren Einkaufspreis. Dafür kann aber Parkett länger genutzt werden und in der Regel mehrfach renoviert werden. Es erzielt in der Vermietung und im Selbstbezug bessere Ergebnisse, und ist ein sehr dauerhafter Bodenbelag. Über die Nutzungsdauer von 30 Jahren gerechnet (einige Hersteller geben darauf Garantie) ist Parkett der wirtschaftlichste Bodenbelag. Bei starker Beanspruchung kann Parkettboden abgeschliffen werden. Es gibt Parkettböden in Schlössern, die nach Jahrhunderten noch attraktiv sind. Da Holz ein hygroskopischer Baustoff ist, wirkt ein Parkettboden raumklimaregulierend. Durch seine geschlossenen Flächen ist er sehr hygienisch.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Material

Traditionelle europäische Holzarten, die zu Parkett verarbeitet werden, sind Eiche, Buche, Ahorn, Esche, Kirsche, Nussbaum, Olive, Kastanie, Akazie/Robinie, Ulme/Rüster und Apfelbaum.

Außereuropäische Holzarten für Parkett sind Merbau, Kambala, Wenge/Panga-Panga, Doussie, Mahagoni/Sipo, Mahagoni/Makore, Teak/Burma, Jatoba, Zebrano, Palisander/Santos, Bongossi, Makore, Mutenye, Azobe, Kotibe, Kosipo, Kotibe, Landa, Limbali, Louro vermelho, Bubinga.

Bei Mehrschichtparkett kommen als Träger auch Holzwerkstoffe zum Einsatz.

Eine derzeit beliebte, billige Imitation von Parkett ist Laminat, bei dem die Holzstruktur durch Aufbringen einer Dekorfolie nachgebildet ist. In Bezug auf Qualität und Lebensdauer ist ein Parkettbelag aber deutlich besser.

[Bearbeiten] Arten von Parkett

[Bearbeiten] Massivparkett

Massivparkett besteht aus Massivholzstücken; mehrere Ausführungsarten werden unterschieden: Massivparkett wird üblicherweise roh verlegt und dann mit der Parkettschleifmaschine in mehreren Schleifgängen abgeschliffen. Anschließend erfolgt die Oberflächenbehandlung mit Parkettlack , Fußbodenöl oder Wachs.

[Bearbeiten] Stabparkett

Stabparkett besteht aus einzelnen Holzstücken (Stäben) mit typischen Abmessungen von, z. B. 500 mm × 60-70 mm × 22 mm. (Es gibt aber auch dünnere Parkettstäbe und Stäbe mit 2-schichtigem Aufbau. Dieser wird dann Stab-Fertigparkett genannt.) In die Seiten ist eine umlaufende Nut gefräst, in die eine Feder genannte Holzleiste gesteckt wird und den Verbund zwischen den einzelnen Brettchen herstellt. Diese Form des Parketts ist die klassische Form. Sie wird auf den tragenden Unterboden aus Holz genagelt, und zwar von der Seite schräg durch die Feder, so dass der Nagel durch den benachbarten Parkettstab verdeckt wird. Parkettstäbe mit fester angehobelter Nut/Feder werden auch als Parkettriemen bezeichnet. Eine andere Bezeichnung für diese Parkettart lautet Nagelparkett (Norm E DIN EN 13226).

[Bearbeiten] Mosaikparkett (8-mm-Massivparkett)

Mosaikparkett besteht aus kleineren und vor allem dünneren Holzlamellen mit 8 mm Stärke,in der Regel auf Netz geklebt. Standardmäßig werden die einzelnen Lamellen in Würfelform mit einer Kantenlänge von 12 oder 16 cm verlegt. Grundsätzlich sind alle Verlegearten eines Stabparketts möglich, wie Englischer Verband (regelmäßig oder unregelmäßig) oder Fischgrätmuster. Das unbehandelt gelieferte Parkett wird nach dem Verkleben geschliffen und die Oberfläche lackiert oder geölt/gewachst. Seine geringe Aufbauhöhe ist ein großer Vorteil bei einer Fußbodenheizung, da der Wärmedurchgang wenig behindert wird. Auch wenn ein Teppich durch Parkett ersetzt werden soll, ist die geringe Dicke von Vorteil. Wenn man sich für die gängigen 10 mm starken Fliesen entscheidet, kann man den Estrich ohne Abstufungen insgesamt gießen und hat somit eine häufige Fehlerquelle vermieden (Norm E DIN EN 13488).

[Bearbeiten] Lamparkett

Lamparkett ist dem Stabparkett in seiner Stablänge von 120 bis 400 mm und Stabbreite von 40 bis 65 mm ähnlich, jedoch ist es nur 10-11 mm stark. Die Verlegung und die Eigenschaften ähneln dem Mosaikparkett (Norm: Vollholzlamparkett nach E DIN 13227). Es trägt auch den Beinamen Dünnparkett.

[Bearbeiten] Hochkantlamellenparkett

Hochkantlamellenparkett
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Hochkantlamellenparkett

Hochkantlamellenparkett (HKL) besteht wie das Mosaikparkett aus einzelnen Vollholzlamellen mit einem Querschnitt von meist ca. 8 mm × 22 mm. Dieses Parkett ist ein sogenanntes Abfallprodukt aus der Mosaikparkett-Produktion. Die einzelnen Lamellen werden hochkant angeordnet und durch Papierstreifen, -netze oder Klebebänder in Verlegeeinheiten zusammengehalten. Durch die größere Dicke von 22 mm kann das Parkett häufiger geschliffen werden und wird deshalb vorwiegend im gewerblichen Bereich verwendet. Es trägt daher auch den Beinamen Industrieparkett. Hochkantlamellenparkett findet wegen seiner beliebten Optik als Designboden in letzter Zeit vermehrt auch im Wohnbereich und in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Museen, Ausstellungszentren Verwendung.

[Bearbeiten] Parkettdiele

Massive Parkettstäbe werden zu eine Diele verleimt. Üblich sind 2 oder 3 parallele Stabreihen .

[Bearbeiten] Massivdiele

Massivdiele wird auch Landhausdiele genannt und gehört nicht zu den Parkettarten. Jedoch gibt es auch großformatiges Stabparkett "Langstäbe" außerhalb der DIN und kleinformatige sogenannte "Kurzdielen". Der Übergang zwischen Stabparkett und Diele ist somit fließend.

[Bearbeiten] Tafelparkett

Tafelparkett heißt auch Französisches Parkett und wird als die "Königin unter den Holzfußböden" gesehen. Geometrische Muster aus Rauten und Sternen werden zu quadratischen Tafeln verleimt. Häufig werden verschiedenfarbige Hölzer verarbeitet. Bei der Gestaltung des Bodens wird die spätere Nutzung des Raumes berücksichtigt. Häufig wird ein Tafelparkett-Boden mit einem umlaufenden Fries verlegt.

[Bearbeiten] Mehrschicht-/Fertigparkett

Mehrschicht-Parkett wird auch Fertigparkett genannt. Das Patent für das Fertigparkett stammt aus 1939 von Johann Kähr (Lamellenplatte). 1941 führte das Unternehmen Kährs das weltweit erste Fertigparkett ein. Es hat auf Grund seines 3-schichtigen Aufbaus eine höhere Verwerfungsfestigkeit und kann deshalb auch lose, ohne vollflächige Verklebung, oft in einem Klick-System auf eine Unterlagsmatte verlegt werden.

Bei den Klicksystemen unterscheidet man "kraftschließende" und "formschließende" Systeme. Bei den kraftschließenden Systemen erfolgt die Verbindung der Dielen durch die Überwindung eines Widerstands, der nachher die Dielen zusammenhält, z. B. ein kleiner Vorsprung im Holz. Häufig müssen bei diesem Verfahren die Dielen vertikal eingegklopft werden. Der Nachteil des Systems ist, dass vielfach noch geleimt werden muss oder die kleinen Vorsprünge nutzen sich ab und führen zu häßlichen Fugen. Das formschließende System, z. B. Woodloc, ist ein Winkelsystem. Hier werden die Dielen in eine CNC-gefäste Form von oben eingewinkelt. Ein Großteil der professionellen Systeme orientieren sich am System Woodloc.

Die sichtbare Oberflächenschicht aus dem jeweils prägenden Holzart ist hier oft nur noch 2 bis 4 mm dick und auf einer oder mehreren Trägerschichten aus billigerem Nadelholz oder auf eine Trägerplatte aus Holzwerkstoff geklebt.

Diese Platten erhalten Nut und Feder zur Verlegung, die in das Nadelholz eingearbeitet sind. Das Schleifen nach der Verlegung entfällt hier, da die einzelnen Elemente bereits fertig geschliffen und oberflächenbehandelt sind. Geringe Höhenunterschiede (< 0.1 mm) zwischen den einzelnen Elementen werden deshalb nicht ausgeglichen. Fertigparkett lässt sich von gewöhnlichem Parkett leicht durch Betrachten gegen das Licht unterscheiden, bei dem die Einzelelemente ihre makellose Glätte und scharfkantige Begrenzung zeigen.

Die Lebensdauer von schwimmend verlegtem Fertigparkett ist aufgrund seiner laufenden mechanischen Belastung (die Kippbewegungen bei den Fugen kann mit der Zeit zur Wassereindringung führen) nicht so hoch wie bei verklebtem Parkett.

Entscheidend für die Qualität von Fertigparkett ist a) die Qualität des Oberflächenlacks (denn hier findet die Belastung statt und nicht auf dem Holz), b) die Qualität der Dielenverbindung und c) in der Verwendung hochwertiger Techniken (z. B. keine "Briefmarken", stehende Jahresringe, Lamellenseitenverleimung, etc.)

Als zweite Variante des Fertigparkettes gibt es, neben dem klassischen Dreischichtparkett, auch Zweischichtparkett. Es wurde in den 50 Jahren vom Schweizer Unternehmen Bauwerk entwickelt. Diese Parkettart muss vollflächig auf dem Untergrund verklebt werden, welches die Lebensdauer wieder durchaus erhöht. Zweischichtparkett gibt es klassischen Einzelstab (ca. 500 x 70 mm), Schiffsböden und Landhausdielen (Längen und Breiten unterschiedlich)!

[Bearbeiten] Verlegemuster

Siehe dazu auch den mathematischen Artikel Parkettierung.

  • Schiffsboden-Verband: Auch wilder Verband , parallel mit versetzten Stößen, wie die "Planken" auf einem Schiffsdeck.
  • Englischer Verband: Die Stäbe werden um die Hälfte versetzt parallel verlegt.
  • Oxford-Verband: Die Stäbe werden um ein Drittel versetzt parallel verlegt.
  • Fischgrätmuster: Klassisches Verlegemuster mit interessantem Lichtspiel. Eher für große Räume geeignet.
  • Französisches Fischgrät: Die Parkettstäbe sind beidseitig um 45° abgeschrägt. Zwischen den Zopfreihen verläuft eine durchgehende Kopf-Fuge.
  • Altdeutscher-Verband: Wie englischer Verband, jedoch immer doppelt nebeneinander gelegt. An den Kopfstössen wird ein verkürzter, um 90 Grad gedrehter Stab dazwischen verlegt. Ein Flechtmuster entsteht.
  • Flecht-Boden: Durch nebeneinander paralleles Anbringen von Stäben (2-4)und rechtwinkliger Drehung solcher Pakete zueinander entsteht eine Flechtoptik. Wie Würfel, nur zueinander verschoben.
  • Flecht-Boden mit Würfel: Um ein quadratisches Parkettstück herum werden Stäbe in Längs- uns Querrichtung parallel und windschief zueinander gelegt.
  • Parallel Verband: Die Stäbe werden auf gleicher Höhe parallel verlegt.
  • Leiter-Boden: Eine Reihe parallel nebeneinander liegender Stäbe wechselt sich ab mit einer quer dazu liegenden Einzel-Reihe .
  • Würfel-Verband: Auch Tafelmuster , einzelne Stäbe werden zu Quadraten zusammengefügt, deren Richtung abwechselnd um 90° versetzt ist (laienhaft auch Schachbrettmuster genannt). Dazu muss allerdings die Länge des Stabes ein mehrfaches der Stabbreite sein, z.B. 49 x 7 cm.

[Bearbeiten] Weblinks

Verband der Deutschen Parkettindustrie

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