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Panzeraufklärer

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Die Panzeraufklärer sind die motorisierte, bodengebundene Aufklärungstruppe der Bundeswehr. Die traditionsreiche Truppengattung geht im Rahmen der derzeitigen Bundeswehr-Reform in der neu geschaffenen Heeresaufklärungstruppe auf.

Die Heeresaufklärungstruppe umfasst ab 2007 die Kräfte der Panzeraufklärer einschließlich der Luftlandeaufklärungseinheiten, die Fernspähkräfte, die Feldnachrichtenkräfte sowie Kräfte der luftgestützten unbemannten abbildenden Aufklärung (Drohnen), die den Aufklärungsverbänden und -einheiten zugeordnet sind. Die Heeresaufklärungstruppe wirkt durch bodengebundene und luftgestützte Lageaufklärung und ist ein wesentlicher Träger der Nachrichtengewinnung und Aufklärung im Heer.

Ein Spähtrupp der Panzeraufklärer besteht aus zwei Spähpanzern "Luchs" mit je vier Mann Besatzung (Kommandant, Richtschütze, Fahrer und Rückwärtsfahrer gleichzeitig Funker) bzw. aus zwei Spähwagen "Fennek" mit drei Mann Besatzung. Im verstärkten Spähtrupp kann noch ein Radarträger Fuchs hinzukommen. Aufgabe des Spähtrupps ist es - nach dem Grundsatz "videre sine videri" (sehen ohne gesehen zu werden) - Informationen über die feindlichen Kräfte, speziell über Art, Stärke und Gliederung, zu gewinnen.

Der Spähtrupp agiert dabei bis weit hinter die feindlichen Linien( 30 bis 70 Kilometer ), wobei er zumeist auf sich alleine gestellt ist. Panzeraufklärer verstehen sich deshalb als eine besonders selbständige, unabhängige Truppe. Die eigene Entscheidung bestimmt daher weit stärker über Erfolg oder Misserfolg als bei anderen Waffengattungen. Die Heeresaufklärungstruppe ist nur ein Teil des "Informationsverbundes Aufklärung". In diesem wirken auch Aufklärungskräfte der Artillerie und der Eloka (Elektronische Kampfführung) mit. Der Ansatz gepanzerter Spähtrupps erfolgt oft, um Ergebnisse von Aufklärungsmitteln anderer Truppengattungen des Informationsverbundes Aufklärung zu bestätigen, zu ergänzen und das weitere Verhalten des Feindes zu überwachen.

Der Umfang der Panzeraufklärungstruppe der Bundeswehr umfasst [Stand 2005] fünf Bataillone. Auf Brigadeebene sind elf aktive und drei nicht-aktive Panzeraufklärungskompanien (PzAufklKp) eingeplant. Neu dabei: eine zweite Luftlande-Aufklärungskompanie (LLAufklKp), die Luftlandeaufklärungskompanie 260 in Freyung. Im Zuge der Transformation (Ziel: 2010) bleibt die Zahl der Aufklärungsbataillone bei fünf (PzAufklBtl 5 in Sontra wird ausgelöst, GebAufklBtl 230 in Füssen wird neu aufgestellt) die ehemaligen Brigade-Aufklärungskompanien werden um sieben auf zwei (PzAufklKp 210 und PzAufklLKp 90) verringert. Die zwei LLAufklKp 310 und 260 bleiben.

Bild:aufklbtl-2010.jpg
Die Zukunft der Aufklärungstruppe: Geplante Gliederung der gemischten Aufklärungsbataillone [Zielstruktur 2010]. Neu: Eine Drohnen-Batterie, voraussichtlich mit je einem System LUNA bzw. KZO. Ein Zug Feldnachrichtenkräfte komplettiert die Aufklärung. Damit wird die Gliederung aufgegriffen, die in den Auslandeinsätzen bereits erfolgreich zusammen arbeitete. [Stand: Okt 2005 - Quelle: www.pzaufkl.de]

[Bearbeiten] Entstehung

Aufklärer waren in der Wehrmacht Bestandteil der Kavallerie oder der Panzertruppe. Der Zweite Weltkrieg und die hieraus gewonnenen Erkenntnisse führten jedoch dazu, daß der Panzeraufklärung der Status einer eigenen Waffengattung (später Truppengattung) zuerkannt wurde.

Hauptaufgabe der Panzeraufklärungstruppe ist die bodengebundene Aufklärung im Verantwortungs- und Interessenbereich der Führungsebenen Brigade und Division. Bodengebundene Aufklärung ist - und bleibt auch in Zukunft - eine wesentliche Voraussetzung für eine lagegerechte und effiziente Operationsplanung und -führung der Kampftruppen.

Besonders der Einsatz hochmobiler Panzertruppen erfordert kontinuierliche Aufklärungsergebnisse, die einerseits die Reichweite der Gefechtsaufklärung im Nahbereich deutlich übersteigen, um Reaktionszeiten zu schaffen und die andererseits die Beiträge der raum- und luftgestützten Aufklärung verifizieren, detailliert aktualisieren und ergänzen, um einen punktgenauen Einsatz der eigenen Kräfte zu ermöglichen.

Die heutige Panzeraufklärungstruppe klärt schnell und weiträumig auf. Sie steht stets als erste am Feind und ist in der Lage, große Räume zu überwachen. Mit ihren leichten Spähtrupps ist sie schnell, wendig, leise und weitreichend. Eine weitere Version der Aufklärung führt sie mit elektronischen Mitteln wie Radar, Sensoren und Wärmebildsignatur durch.

Die Panzeraufklärungstruppe der Zukunft muss darüber hinaus neuen Herausforderungen gerecht werden. Im Kern sind dies unberechenbare Risiken, zunehmende Rasanz und Komplexität militärischer Operationen und nicht zuletzt die Forderung nach permanenter, präziser und höchst zeitkritischer Information. Hinzu kommen Einsätze im erweiterten Aufgabenspektrum wie z.B. Konvoi-Schutz, Überwachen von Marschstraßen oder Herstellen und Halten von Fernmeldeverbindungen über weite Entfernungen.

[Bearbeiten] Ausrüstung

Die Ausstattung mit Großgerät umfasst derzeit den Spähpanzer Luchs und den Transportpanzer Fuchs mit dem Panzeraufklärungsradar Rasit. Die ersten Spähwagen Fennek wurden der Truppe übergeben und werden den Luchs ablösen.

Die LuftlandeAufklärungskompanien sind mit dem Luftlandeaufklärungsfahrzeug Wiesel 1 (LLAufklKp 310) bzw. mit dem Wiesel 1 TOW (LLAufklKp 260) ausgerüstet. Der technische Aufklärungszug ist mit drei Systemen LeGAR (Leichtes Gefechtsfeldaufklärungsradar) ausgestattet. LeGAR besteht aus dem Radargerät BOR-A 550, 2 VHF und 1 HF-Funkgeräten, die in einen Wolf GL lang eingerüstet sind.

Kampfpanzer (zuletzt Leopard 2) wurden aus der Truppengattung herausgelöst. Damit entfällt, ohne zusätzliche Verstärkung durch unterstellte oder zur Seite gestellte Kampftruppen, die Option "Aufklärung durch Kampf". Stattdessen setzt die Aufklärungstruppe verstärkt auf sensorgestützte Aufklärung. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Einführung des neuen Spähwagens Fennek in die KRK- und Lehrtruppenteile ab dem Jahr 2003. Man setzt verstärkt auf hochtechnisierte Spähaufklärung im Informationsverbund Aufklärung.

Unterstützt wird diese Spähaufklärung am Feind durch Sensortechnik und unbemannte Späh-Flugkörper. So werden die Aufklärungsbataillone der Bundeswehr mit den Drohnen Luna bzw. KZO ausgerüstet. Für den Nachbereich verfügen die Spähtrupps über die Drohne Aladin.

[Bearbeiten] Zukunft

In den kommenden Jahren wird der Spähpanzer Luchs schrittweise durch den neuen Spähwagen "Fennek" abgelöst. Der erste Fennek wurde am 10. Dezember 2003 an der Panzertruppenschule in Munster an die Truppe übergeben. Der Nachfolger des Spähpanzers Luchs wird das künftige Hauptwaffensystem der Panzeraufklärungstruppe sein. 178 Fahrzeuge gehen an die Panzeraufklärer, 24 an die Pioniertruppe als Nachfolger für den Transportpanzer Fuchs, weitere 4 erhält die Artillerie als Beobachtungsfahrzeuge. Weitere 410 Fennek gehen an den zweiten Kooperationspartner dieses bilateralen Gemeinschaftsprojektes, die Niederlande. Bis 2007 sollen alle Fahrzeuge ausgeliefert sein.

Weiterhin verfügt ein Fennek-Spähtrupp über eine Bodensensorausstattung mit einer Reichweite von rund 10 km sowie über die Aufklärungsdrohne Aladin für den Einsatz im Nahbereich.

Insgesamt ist das System Spähaufklärung mit dem zentralen Baustein des Fennek auf der Welt einzigartig. Mit dem ALADIN (Abbildende Luftgestützte Aufklärungsdrohne im Nächstbereich), BSA (Bodensensoraustattung), BÜR (Boden-Überwachungsradar - Nachfolger des RASIT ab ca. 2010), MoSeS (Mobile Sensorsystem), KZO, LUNA und den Scout-Gruppen erfährt der Faktor Schutz durch frühzeitige Informationsüberlegenheit eine völlig neue Dimension. Schutz der Aufklärungstruppe wird nicht mehr durch starke Panzerung, sondern durch frühzeitige Informationsgewinnung gewährleistet.

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