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Pötzleinsdorf

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Pötzleinsdorf
Wappen Karte
Wappen von Pötzleinsdorf

Pötzleinsdorf ist ein Stadtteil Wiens im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Namensherkunft

Pötzleinsdorf wurde erstmals 1112 als pezelinesdorf in einer Urkunde des Stiftes St. Georgen an der Traisen urkundlich genannt und geht auf einen Eigennamen zurück. Die örtlichen Überlieferung hat jedoch eine eigene Geschichte kreiert. Demnach soll auf dem nahen Schafberg einst eine Ritterburg gestanden haben. Einer der Ritter soll einmal einen Bären mit bloßen Händen bezwungen und ihn auf der Burg wie einen Hund abgerichtet haben. Daraufhin wurde der Ritter "Petzler" genannt, das zugehörige Dorf Petzlersdorf.

[Bearbeiten] Geschichte

Grabmal auf dem Friedhof Pötzleinsdorf
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Grabmal auf dem Friedhof Pötzleinsdorf
Pötzleinsdorf mit der Ägydiuskirche
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Pötzleinsdorf mit der Ägydiuskirche
Eingang zum Pötzleinsdorfer Schlosspark
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Eingang zum Pötzleinsdorfer Schlosspark
Geyermüllerschlössl
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Geyermüllerschlössl

Pötzleinsdorf dürfte als mitteldeutsch-fränkische Niederlassung gegründet worden sein. Vermutlich hatte der Namensgeber des Dorfes das Gebiet als Schenkung oder Lehen bekommen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ging es jedoch mit der Grundherrschaft bergab. 1322 schien Stefan von Pötzleinsdorf nur mehr als Bergmeister auf. Aus der alten Burg war mittlerweile ein Freihof geworden. Die Siedler, Leibeigene der Grundherren betrieben vor allem Weinbau, Ackerbau gab es nur eingeschränkt.

Die Grundherrschaft war wechselvoll. Eineinhalb Jahrhunderte gehörte Pötzleinsdorf zum Besitz des Frauenstift St. Agnes zur Himmelpforte. Nachdem Kaiser Josef II. das Kloster 1783 aufgehoben hatte, erwarb Gräfin Philippina von Herberstein den Besitz. 1801 kam schließlich der Wiener Bankier Johann Heinrich Geymüller in den Besitz des Gebietes.

Die Zweite Wiener Türkenbelagerung hatte den Ort 1683 stark zerstört, jedoch erholte sich Pötzleinsdorf von den Verheerungen sehr schnell. Ein Großbrand 1750 stoppte jedoch die Entwicklung, 31 der 32 Häuser sowie die Kirche brannten ab. Der Ort erholte sich nur schwer, 1832 hatte der Ort ebenso wie 1750 32 Häuser. Im Gegensatz zu den umliegenden Orten wuchs Pötzleinsdorf kaum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Obwohl dreimal so groß wie das benachbarte Gersthof, hatte Pötzleinsdorf 1890 nur 173 Häuser und hatte sich viel von seinem Charakter als Weinbauerndorf erhalten.

1890 beschloss der niederösterreichische Landesausschuss die Vereinigung Wiens mit den Vororten. Das Gesetz trat am 1. Jänner 1892 in Kraft und vereinte Pötzleinsdorf, Währing, Gersthof, Weinhaus, Neustift am Walde und Salmannsdorf zum 18. Wiener Gemeindebezirk Währing. Das Gebiet der ehemaligen Ortschaft Gersthof war dabei mit 2,74 km² der zweitgrößte Teil des neuen Bezirks, beherbergte jedoch 1890 nur 737 Einwohner.

[Bearbeiten] Religion

Im Jahr 1638 soll in Pötzleinsdorf eine kleine Kapelle für etwa 20 Einwohner bestanden haben. Nach den Verheerungen durch die Türken 1683 wurde die Kapelle zerstört. Beim Wiederaufbau des Ortes wurde auch eine neue Kapelle errichtet, die dem heiligen Ägydius geweiht wurde. Die Kapelle wurde jedoch 1743 abgetragen und durch eine größere Kirche ersetzt. Nachdem 1750 der gesamte Ort niedergebrannt war, wurde die barocke Ägydiuskirche in der heutigen Form wiederaufgebaut. Durch eine großzügige Stiftung konnte ein Priester als Lokalkaplan angestellt werden. Schließlich wurde Pötzleinsdorf nach der Auflösung der klösterlichen Grundherrschaft 1784 von Währing getrennt und zu einer eigenen Pfarre erhoben. Durch das Wachstum der Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1963 neben dem Pötzleinsdorfer Schloss die Christkönigs-Kirche als neue Pötzleinsdorfer Pfarrkirche errichtet.

[Bearbeiten] Schloss Pötzleinsdorf

Das Pötzleinsdorfer Schloss war früher als "Ricci`scher Freihof" bekannt, da ein gewisser Ricci darin einen Textilbetrieb betrieben hatte. Nach der Aufhebung der klösterlichen Grundherrschaft wurde das Schloss an Philippina von Herberstein verkauft, die den Grundstein zum Schlosspark anlegte. Nachdem die Grundherrschaft an Johann Heinrich Geymüller übergegangen war, ließ dieser den Park nach der Art eines englischen Landschaftsgarten anlegen. Durch den Konkurs des Bankiers kam das Schloss in der Folge in verschiedene Hände. Letztendlich erwarb es die Stadt Wien, die den Park für die Bevölkerung öffnete. Seit einigen Jahren beherbergt das Schloss die Rudolf Steiner-Schule.

[Bearbeiten] Geymüllerschlössel

Gegenüber dem Pötzleinsdorfer Schlosspark liegt das Geymüllerschlössel, benannt nach dem ehemaligen Grundherren Johann Heinrich Geymüller. Der Legende nach soll es Ferdinand Raimund als Vorbild für sein Stück "Der Verschwender" gedient haben, weshalb die Bevölkerung dem Gebäude den Namen "Verschwender-Villa" gab. Heute befindet sich in dem Schlössel ein Uhrenmuseum und eine Expositur des Museums für angewandte Kunst.

[Bearbeiten] Quellen

  • Klusacek, Christine; Stimmer, Kurt: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien 1992

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Pötzleinsdorf – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 48° 14′ 29″ N, 16° 18′ 38″ O

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