Péter Halász

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Péter Halász [ˈpeːtɛr ˈhɒlaːs] (* 1944 in Budapest/Ungarn, † 9. März 2006 in New York City) war ein ungarischer Schauspieler, Regisseur und Theatermacher. Er wurde durch seine alternative Theatergruppen berühmt, die er zuerst in Budapest, später dann in New York (Squat Theatre) gründetete, wo er bis zuletzt als Theaterkultfigur galt.

[Bearbeiten] Leben

Der Schauspieler und Regisseur spielte zwischen 1962 und 1969 an der Egyetemi Színpad in Budapest zahlreiche kleinere und größere Rollen unter dem Regisseur József Ruszt. Er gründete die Theatergruppe Kassák Stúdió, die nach 1972 nur mehr in der Wohnung von Anna Koós in der Budapester Dohánystraße auftrat, weil die kommunistischen Kulturfunktionäre ein Auftrittverbot aussprachen. In jener Zeit entstanden dreißig verschiedene Stücke, nach kurzer Zeit wurde dieses Zimmertheater jedoch auch behördlich verboten.

1976 emigrierte Halász mit seiner Theatergruppe zunächst nach Paris, ein Jahr später nach New York City, wo die Gruppe unter dem Namen Squat Theatre auftrat. Sie arbeiteten u.a. auch mit Künstlern wie Andy Warhol zusammen. Nach der politischen Wende in Ungarn kam Halász zurück, wo er nach langen Jahren das erste Mal wieder 1990 auftrat. Er wirkte bei zahlreichen, hauptsächlich ungarischen Filmproduktionen mit. Für die Hauptrolle im Film Szade Marki élete (Marki De Sade, Regie: András Szirtes), erhielt er bei der Budapester Filmschau 1993 den Preis für die beste männliche Hauptrolle.

In seinen letzten Lebensjahren pendelte er ständig zwischen New York und Budapest hin und her. In der ungarischen Hauptstadt wiedereröffnete er Ende der 1990er Jahre gemeinsam mit András Jeles das Józsefvárosi Színház, ein kleines Theater in der Budapester Josefstadt, das ausschließlich mit alternativen Stücken bespielt wurde.

Péter Halász’ letzter Film Herminamező-Szellemjárás, der von den Insaßen eines Heimes für geistig Behinderte handelt, die sich während des Volksaufstandes 1956 den russischen Panzern entgegenstellen, erhielt bei der Budapester Filmschau 2006 den Preis für den besten Experimentalfilm.

Der an Leberkrebs erkrankte Halász hatte sich am 6. Februar 2006, einen Monat vor seinem Tode, in einem Glassarg in der Budapester Kunsthalle Műcsarnok selbst aufgebahrt und wurde von Hunderten von Freunden und Theaterfans verabschiedet. Der Schriftsteller György Konrad hielt eine „Grabrede“.

[Bearbeiten] Filmographie (Auswahl)

• 1983 Tscherwonez (Regie: Gabor Altorjay)
• 1989 Fat Man & Little Boy (Regie: Roland Joffé)
• 1993 Senkifoldje (Regie: Andras Jeles)
• 1999 Simon the Magician (Regie: Ildikó Enyedi)
• 1999 Sunshine (Regie: István Szabó)
• 2004 A Mohacsi Vesz (The Battle of Mohacs), (Regie: Miklós Jancsó)

[Bearbeiten] Weblinks

• Péter Halász in der Internet Movie Database
• Biographie von Péter Halász
• BBC News: “Theatre boss to stage own funeral”
• Netzeitung: „Mit eigenem ‚Begräbnis‘ Abschied genommen“
• Fotos von Halász’ noch selbst inszenierter Totenwache (ungar.)

Personendaten
NAME	Halász, Péter
KURZBESCHREIBUNG	Ungarischer Regisseur und Schauspieler
GEBURTSDATUM	1944
GEBURTSORT	Budapest
STERBEDATUM	9. März 2006
STERBEORT	New York City