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Otjimbingwe

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Otjimbingwe ist eine kleine Stadt mit ca. 8.000 Einwohnern (Stand 2005) in der Erongo-Region ca. 50 km südöstlich der Stadt Karibib in Namibia.

[Bearbeiten] Geschichte des Ortes

Der Ort spielte in der namibischen Geschichte eine durchaus beachtliche Rolle: in der erste Hälfte des 19.Jahrhunderts war Otjimbingwe Stammessitz eines reichen Herero-Stammes unter ihrem Häuptling Willem Zeraua. Dieser Umstand machte Otjimbingwe immer wieder sowohl zum Zufluchtsort für andere Herero-Häuptlinge (so auch für deren Oberhäuptling Maharero) als auch zum Schauplatz zahlreicher Raubzüge und Überfälle der Afrikaner aus Windhuk und der Nama aus Hoachanas (Rote Nation).

Der Ort wurde 1849 zur Station der Rheinische Mission und damit zum Tätigkeitsfeld der Missionare Rath, Kolbe, Hörnemann, Brincker, Carl Hugo Hahn, Viehe u.a. Auch die von Rath errichtete Kirche stammt aus dieser Zeit. Einen regelrechten Boom erlebte Otjimbingwe nach Entdeckung der Kupfervorkommen westlich von Windhuk ab 1856; auch in Otjimbinge wurde Kupfer gefunden, was den Zuzug von Bergleuten, Händlern und anderen Europäern nach sich zog. Auch der schwedische Abenteurer und Unternehmer Andersson, der mit seinem Begleiter Green bereits mehrere Forschungsexpeditionen durch das südliche Afrika durchgeführt hatte, ließ sich in Otjimbingwe nieder; er gründete hier das größte Handelszentrum in Südwest-Afrika, übernahm die dortige Kupfermine und kaufte 1860 schließlich den ganzen Ort. Zum Schutze seiner Erwerbung und der Handelswege zwischen Windhuk und Walfischbucht baute Andersson eine sehr gut (sogar mit Geschützen) ausgerüstete Privatarmee auf und stationierte diese ebenfalls in Otjimbingwe. In dieser Periode hatte Otjimbingwe bereits ca. 5.000 Einwohner, zu denen dann auch noch 1863 die aus Windhuk vor den Afrikanern geflüchteten Herero unter Maharero kamen.

Am 15. Juni 1863 wurde Otjimbingwe zum Schauplatz einer der blutigsten Schlachten zwischen den "Otjimbingwern" - also Herero, Anderssons Privatarmee und Europäer - einerseits und der verbündeten Streitmacht aus Afrikanern und Nama unter Christian Afrikaner und Oasib andererseits. Maharero konnte dank der Unterstützung durch die Europäer diesen Kampf für sich entscheiden, wurde 1863 zum Oberhäuptling aller Herero gewählt und ernannte Andersson zum "Regenten und militärischen Befehlshaber aller Herero auf Lebenszeit". Mit dieser Entscheidung hatte Otjimbingwe der bisherigen "Hauptstadt von Südwest-Afrika", Windhuk, den Rang abgelaufen. 1864 wurde Otjimbingwe Ausgangspunkt zweier Folgeschlachten gegen die Afrikaner und Nama, die zwar ebenfalls durch die Herero gewonnen wurden, jedoch auch bei ihnen so viele Opfer gekostet hatten, dass sie sich von Andersson abzuwenden begannen. Zudem hatten die Kriege der letzten Jahre auch dem Handel Schaden zugefügt, so dass immer mehr Europäer den Ort verließen. Deshalb verkaufte Andersson 1865 Mine und Ort an die Rheinische Mission zu Händen ihres erfolgreichen Missionars Carl Hugo Hahn, der in dem Ort eine bis 1874 tätige Missionskolonie und 1866 die erste Schule für eingeborene Priesterschüler, das "Augustineum", errichtete. Der Sohn Mahareros, Samuel Maharero , war einer der ersten Schüler dieses Seminars. Er verblieb auch in Otjimbingwe, als Maharero selbst 1867 den Ort verließ, um nach Okahandja zurückzukehren. Für die immer noch am Ort ansässigen deutschen Kinder eröffnete Missionar Bernsmann 1876 die erste deutsche Schule in Südwest-Afrika. Die schützende Hand, die Maharero von Okahandja aus über Otjimbingwe hielt, konnte nicht verhindern, dass der Ort 1880 und 1881 von dem Nama-Stamm der Swartboois heimgesucht und geplündert wurde.

Im Jahre 1885 erklärte Ernst Heinrich Göring als erster Reichskommissar den Ort zum Regierungssitz der neuen deutschen Kolonie Südwestafrika. Infolge einiger Aufstände musste der Regierungssitz zweimal vorübergehend nach Walfischbucht verlegt werden, aber nach Landung der ersten Schutztruppen und deren Stationierung in Otjimbingwe festigte sich der Ruf des Ortes als "Hauptstadt von Deutsch-Südwest". Es wurden hier 1888 das erste Postamt errichtet und erstmals Briefmarken mit dem Stempel-Aufdruck "Otyimbingue" versehen.

1891 zog die Kolonialverwaltung in die neu errichtete Festung in Windhuk um und nach kurzer Zeit waren alle bisher in Otjimbingwe ansässigen Institutionen nach Windhuk verlegt. Koordinaten: 22° 21′ 27" s. Br., 16° 7′ 43" ö. L.

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