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Oskar Loerke

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Oskar Loerke (* 13. März 1884 in Jungen bei Schwetz an der Weichsel; † 24. Februar 1941 in Berlin) war ein deutscher Dichter des Expressionismus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Der 1884 geborene Oskar Loerke studierte in Berlin Geschichte, Philosophie und Musik. Er lernte hier Moritz Heimann kennen.

Den Beginns seines Hervortretens als Schriftsteller markiert das Erscheinen seiner ersten Erzählung, "Vineta", im Jahr 1907. Loerke wirkte mit seinen formstrengen, von intensiver Bildlichkeit, Musikalität und mythischen Zügen geprägten Gedichten wegbereitend für die Naturlyrik.

1910 bis 1917 war Loerke Mitglied der Berliner "Donnerstag-Gesellschaft", wo über Literatur, Musik und Malerei diskutiert wurde. Mit 29 Jahren erhielt er 1913 den Kleist-Preis.

Seit 1917 war Loerke beim "S. Fischer Verlag" als Lektor tätig und lernte hier die Autoren des Verlags, insbesondere Thomas Mann, kennen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Oskar Loerke ein begeisterter Anhänger von Max Herrmann-Neisse und Walter Rheiner.

Zwischen 1920 und 1928 erschienen im "Berliner Börsen-Courier" zahlreiche Aufsätze und Rezensionen aus der Feder Loerkes. Zwischen 1929 und 1932 lieferte er auch Beiträge für die Literaturzeitschrift Die Kolonne, die der Naturlyrik gegenüber aufgeschlossen war.

Im Jahre 1926 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Zwei Jahre später erhielt er dort eine besoldete Stellung als Sekretär der "Sektion für Dichtkunst".

1926 hielt er eine Vortragsreihe über Formprobleme der Lyrik. In den Jahren von 1931 bis 1937 veranstaltete er Leseabende in dem Berliner Verlag Rabenpresse.

1933 musste Loerke aus politischen Gründen die Preußische Akademie der Künste verlassen. Er zog sich nun in sein Haus in Berlin-Frohnau zurück. Das nationalsozialistische Regime verbot seine Schriften. Loerke ist ein Vertreter der sogenannten Inneren Emigration.

1941 starb Loerke in Berlin-Frohnau.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Gedichte

  • Blauer Abend in Berlin. 1911
  • Gedichte. 1916 (auch unter dem Titel Pansmusik. 1929)
  • Blumiger Poseidon. 1922
  • Der Silberdistelwald. 1934
  • Der Wald der Welt. 1936

[Bearbeiten] Romane

  • Der Turmbau. 1910
  • Der Oger. 1921
  • Blauer Abend in Berlin.

[Bearbeiten] Gedichtbeispiele

Blauer Abend in Berlin (1911)
Der Himmel fließt in steinernen Kanälen;
Denn zu Kanälen steilrecht ausgehauen
Sind alle Straßen, voll vom Himmelblauen.
Und Kuppeln gleichen Bojen, Schlote Pfählen
Im Wasser. Schwarze Essendämpfe schwelen
Und sind wie Wasserpflanzen anzuschauen.
Die Leben, die sich ganz am Grunde stauen,
Beginnen sacht vom Himmel zu erzählen,
Gemengt, entwirrt nach blauen Melodien.
Wie eines Wassers Bodensatz und Tand
Regt sie des Wassers Wille und Verstand
Im Dünen, Kommen, Gehen, Gleiten, Ziehen.
Die Menschen sind wie grober bunter Sand
Im linden Spiel der großen Wellenhand.


Blumiger Poseidon (1922)
Geistige Tische wandern im gleißenden Glanz der Butter
Die Ignoranz lässt, O, das Gedeihen der Schachtel aufklappen.
Auch wenn die Liebe erdrückt sein sollte, diktiert
Letztendlich der Hocker,
Denn er gewährt einheitliches als Ersatz.
Dunkler Schmerz umhüllt den Verbandskasten der Seele.
Ei, welch’ Schicksal der Gedanken
Unsereins des Lichtes ins Dunkel gesungen?
Die extreme Steigerung des unübertreffbaren Höhepunktes
Das Interesse am Salze der Monde überwinden zu scheint,
Obgleich, die Regression mit verdünnter Sparsamkeit
Raubt der Butter den Sohn; wie ein Regenbogen aus Blau,
Verletzt sie.
Die Menschen müssen erwachen, sonst sind sie verloren.
Die grüne Melodie spielt das resignative Orchester des Todes.
Umsonst! Feuer ist!
Da die Freude dem bitter-süßen Ende des ehernen Seins,
Im existentiellen, der Denunziant zu werden malt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Hermann Kasack: Loerke, Charakterbild eines Dichters. Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Abhandlungen der Klasse der Literatur. Bd 2. Wiesbanden 1951,2.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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