Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Orleans (Rebsorte) - Wikipedia

Orleans (Rebsorte)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Orleans ist eine nahezu ausgestorbene weiße Rebsorte, die bis ins 19. Jahrhundert in Deutschland verbreitet war.

Charakteristik: Die Orleansrebe war von starkem Wuchs und ertragreich. Sie reifte jedoch spät und brachte deshalb nur in guten Jahrgängen ansprechende Qualitäten. Unabdingbar war ein leicht erwärmbarer Boden wie der Schieferverwitterungsboden des Rüdesheimer Berges. Ihr Wein galt als schwer, von eigentümlicher Würze und lange haltbar. Verkostungen in den letzten Jahren gekelterter Weine bestätigen diese Charakteristik:

„Nase zeigt weiße Früchte und Blüten, eher etwas cremig im Charakter [...] Feines Säurespiel, ausdrucksvoll und mit einer gewissen Länge am Gaumen und im Abgang. [...] Wird sicher in den nächsten vier bis fünf Jahren noch besser.“

Mario Scheuermann in: Weinreporter Magazin / 8. Juni 2003

Geschichte: Der Überlieferung nach wurde die Sorte von Karl dem Großen aus Frankreich an den Rhein gebracht. Vermutlich waren es aber die Zisterzienser des Klosters Eberbach, die den Orleans im 12. Jahrhundert erstmals im Rheingau pflanzten. Der Name, der auf die Stadt Orléans anspielt, spricht zumindest für die Herkunft aus Frankreich. Aufgrund ihrer hohen Ansprüche an die Lage wurde sie vor allem in den klimatisch begünstigten Spitzenlagen des Rheingaues (Schloss Johannisberg, Rüdesheimer Berg und Assmannshausen) gepflanzt. Mit Sicherheit stand sie auch in den Spitzenlagen von Forst an der Weinstraße, belegt ist ihr Anbau ferner am Kaiserstuhl und in der Ortenau. Ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie jedoch vom Riesling verdrängt. 1890 wurde ihre Rebfläche im Rheingau auf noch 11,4 Hektar beziffert. Der letzte bekannte Orleanswein des 20. Jahrhunderts wurde 1921 in Rüdesheim gekeltert. 1988 kamen die letzten Flaschen 1920er und 1921er aus den Beständen des Staatsweingutes Kloster Eberbach zur Versteigerung. Eine Verkostung bescheinigte ihnen

„[...] viel Substanz, die auch nach sechs Jahrzehnten noch ungebrochen ist [...] kräftiger, markanter Duft; edle Rasse, Wucht [...]
feiner, klarer Duft, Harmonie von Frucht, Stoff und Würze in Vollendung.“

ohne Verfasser in: Alles über Wein, Nr. 5 / 1988, S. 208

Dem Winzer Armin Diel schien die Beurteilung des 1921ers im Katalog allerdings „stark überzogen“, während der 1920er recht gut beurteilt wurde:

„Stark gezehrte Frucht, weiche Säure, schmeckt uralt, trocken, nur noch als Rarität von Interesse (1921er) [...] Whiskyfarben, fein gereiftes Bouquet, Feigenduft, noch erstaunliche Säurereste, ebenfalls trocken schmeckend... (1920er)“

Armin Diel in: Alles über Wein, Nr. 1 / 1989, S. 154

Der 1921er Rüdesheimer Schlossberg Orleans erzielte auf der Auktion 5.700 DM, der 1920er wurde mit 6.000 DM zugeschlagen.

In den 80er und 90er Jahren gelang es Prof. Becker von der Forschungsanstalt Geisenheim, aus verwilderten Stöcken aufgelassener Terrassen des Rüdesheimer Berges die Sorte neu zu züchten. Der Rüdesheimer Winzer Bernhard Breuer legte daraus einen Weinberg mit 500 Stöcken an und brachte 2002 den ersten Jungfernwein auf den Markt. Eine weitere Versuchsanpflanzung mit 700 Stöcken gibt es in Laumersheim in der Rheinpfalz.

Synonyme: Gelber Orleans, Weißer Orleans, Harthengst, Hartheinisch

Abstammung: unbekannt, vermutlich aus Frankreich

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