Organdosis
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BÜER
Die Organdosis dient zur Ermittlung der Strahlenbelastung des Menschen. Ähnlich wie die Äquivalentdosis berücksichtigt sie durch die Strahlungs-Wichtungsfaktoren (siehe Tabelle) die unterschiedliche Wirkung der verschiedenen Arten ionisierender Strahlung auf das menschliche Gewebe. Im Unterschied zur Äquivalentdosis beinhaltet die Organdosis jedoch die tatsächlich in einem einzelnen Organ, Gewebe oder Körperteil absorbierte mittlere Energiedosis. Wohingegen die Äquivalentdosis ein abstrakterer, mehr allgemeiner Begriff ist, und sich auf die im so genannten ICRU-Weichteilgewebe absorbierten Energiedosis bezieht, einem standardisierten Phantom-Gewebe fester Zusammensetzung. Aus den einzelnen Organdosen wird mit Hilfe der Gewebe-Wichtungsfaktoren die effektive Dosis berechnet.
Die Organdosis HT,R ist das Produkt aus der mittleren durch eine Strahlungsart R hervorgerufenen und in einem Organ, Gewebe oder Körperteil T absorbierten Energiedosis DT,R einerseits und dem Strahlungs-Wichtungsfaktor wR andererseits:
Besteht die Strahlung aus Arten und Energien mit unterschiedlichen Werten für wR, so werden die einzelnen Beiträge addiert. Für die Organdosis HT gilt dann:
Art der Strahlung | Energiebereich | Strahlungswichtungsfaktor |
Photonen | alle Energien | 1 |
Elektronen und Myonen | alle Energien | 1 |
Neutronen | < 10 keV | 5 |
Neutronen | 10 keV - 100 keV | 10 |
Neutronen | > 100 keV - 2 MeV | 20 |
Neutronen | > 2 MeV - 20 MeV | 10 |
Neutronen | > 20 MeV | 5 |
Protonen, außer Rückstoßprotonen | > 2 MeV | 5 |
Alphateilchen, Spaltfragmente, schwere Kerne | alle Energien | 20 |
Für die Berechnung von Organdosen und der effektiven Dosis für Neutronenstrahlung wird die stetige Funktion
benutzt, wobei EN der Zahlenwert der Neutronenenergie in MeV ist. Für die nicht in der Tabelle enthaltenen Strahlungsarten und Energien kann wR dem mittleren Qualitätsfaktor Q in einer Tiefe von 10 mm in einer ICRU-Kugel gleichgesetzt werden.
[Bearbeiten] Weblinks
Deutsche Strahlenschutzverordnung
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