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Orestes

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Dieser Artikel behandelt die mythologische Gestalt; für den spätantiken Feldherrn siehe Flavius Orestes.
Orestes und die Erinyen (Rachegöttinnen)
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Orestes und die Erinyen (Rachegöttinnen)

Orestes (griechisch Ορέστης) ist ein griechischer Name und bedeutet wörtlich „der auf einem Berg steht“ oder auch „Bergbewohner“.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Mythologischer Hintergrund

In der griechischen Mythologie war Orestes der Sohn des Agamemnon und der Klytaimnestra. Agamemnon zog in den Krieg und war verschollen, Klytaimnestra heiratete erneut, ohne eine Wiederkehr des Gatten zu erwarten. Als Agamemnon heimkehrte, ermordete sie ihn. Zwei Rechtsgüter standen sich gegenüber: Der Schutz der Mutter vor Versehrtheit und die Forderung nach Gattentreue und Mordbestrafung. Bisher war zugunsten der Mutter entschieden worden. Orestes Tat veränderte die Rechtsprechung. Um die Ermordung des Vaters durch Klytaimnestra zu rächen, tötet er seine Mutter im Auftrag Apollons. Die alten Rachegöttinnen, die Erinyen, schlagen ihn zur Strafe mit Wahnsinn und treiben ihn durch die Lande, bis seine Tat auf dem Athener Areopag verhandelt wird. Im Prozess plädiert die Göttin der Stadt, Athene, zu seinen Gunsten. Ihre Stimme gibt den Ausschlag – Orestes kommt frei.

Doch selbst jetzt ließen ihn die Erinnyen nicht völlig in Ruhe. Ein Orakel weissagte ihm, er könne sich von dem Fluch nur dann vollständig erlösen, wenn er nach dem Land der Tauren ginge. Dort solle er aus dem Tempel der Artemis die Artemisstatue rauben und sie dem Gott Apoll (dem Bruder der Artemis) nach Griechenland bringen. Orest machte sich gemeinsam mit seinem Freund Pylades auf nach Tauris. Dort arbeitet seine Schwester Iphigenie im Tempel als Priesterin der Artemis, wovon sie nichts wussten. Sitte und zudem Iphigeniens Aufgabe war es, Fremde der Göttin Artemis zu opfern.

Als nun Orest und Pylades in Tauris ankamen, sollten auch sie geopfert werden. Iphigenie erkannte jedoch in ihnen Griechen. Sie unterbreitete den Fremden ein Angebot. Sie würde nur einen der Fremden opfern, wenn der andere ihrem Bruder Orest einen Brief nach Griechenland bringe. Durch diese Bitte erkannten sich die Geschwister. Nun wollte Iphigenie sowohl ihren Bruder als auch dessen Freund Pylades retten. Sie erdachten sich folgenden Plan: Iphigenie erzählte dem Taurerkönig Thoas, dass die Artemisstatue durch Orest, der sich des Muttermords schuldig gemacht hatte, entweiht worden war. Daher müsse sie diese sowie die Opfer im Meer reinigen, wobei kein Taurer hinsehen dürfe. Als die Taurer nun aber am Meer ihre Blicke abwandten, flohen Iphigenie, Orest und Pylades mit dem Schiff nach Griechenland. Die Artemisstatue nahmen sie mit und stellten sie im Artemistempel in Brauron (in Attika) auf. Orest war nun endgültig geheilt.

In Griechenland wird Orest König in seiner Vaterstadt Mykene sowie in Argos. Beide Städte erlebten unter seiner Herrschaft glückliche Jahre. Als sein Onkel Menelaos starb, bekam Orest auch noch den Thron von Sparta.

In hohem Alter (mit neunzig Jahren) stirbt Orestes in Arkadien durch den Biss einer Schlange.

In einer anderen Version wird Orestes von Apollon geraten, in Athen das Bild der Pallas Athene als Schutzflehender zu umfassen. Dort wird er dann vom Areopag freigesprochen. Orestes soll in Delphi Neoptolemos erschlagen haben und später Hermione, die Tochter von Helena und Menelaos, geheiratet haben.

[Bearbeiten] Orestes in Literatur und Musik

Aischylos hat den Orestes-Stoff in seiner Orestie behandelt, der einzigen tragischen Trilogie des perikleischen Zeitalters, die uns vollständig erhalten ist. Auch Euripides stellte Orestes in den Mittelpunkt einer seiner Tragödien. Cicero zitiert ein Stück von Marcus Pacuvius über Orestes als Beispiel für Freundschaft in seinem Werk Laelius über die Freundschaft (24.).

Georg Friedrich Händel griff in seiner Pasticcio-Oper Oreste ebenfalls auf die Orestes-Sage zurück.

Bei Johann Wolfgang von Goethe ist er eine der Hauptpersonen in seinem Drama Iphigenie auf Tauris, welches von Orestes Schwester Iphigenie handelt.

Eine moderne Bearbeitung des Mythos findet sich in Jean-Paul Sartres Les Mouches (zu deutsch Die Fliegen), welche von der britischen Independent-Band Cranes unter dem Titel La tragédie d'Oreste et Électre als experimentelles Konzeptalbum umgesetzt wurde.

Die US-amerikanische Heavy Metal Band Virgin Steele verarbeitete den Stoff zu ihrer Metal-Oper The House of Atreus, welche unter dem Titel Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden vom Landestheater Schwaben unter Walter Weyers in Memmingen 1999 uraufgeführt wurde.

A Perfect Circle veröffentlichten auf ihrem Debutalbum Mer de Noms den Titel Orestes, welcher einen nachdenklichen Orestes vor der Rache an seiner Mutter beschreibt.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Orestes – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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