Olympia (Film)
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Olympia |
Produktionsland: | Deutschland |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Länge (PAL-DVD): | Erster Teil: 121 Minuten Zweiter Teil: 96 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Stab | |
Regie: | Leni Riefenstahl |
Drehbuch: | Leni Riefenstahl |
Produktion: | Leni Riefenstahl |
Musik: | Herbert Windt, Walter Gronostay und Richard Strauss |
Kamera: | Wilfried Basse, Werner Bundhausen, Leo De Lafrue, Josef Dietze, E. Epkins, Hans Ertl, Walter Frentz, Hans Karl Gottschalk, Richard Groschopp, Willy Hameister, Wolf Hart, Hasso Hartnagel, Walter Hege, Paul Holzki, Albert Höcht, Carl Junghans, Herbert Kebelmann, Sepp Ketterer, Albert Kling, Ernst Kunstmann, Leo de Laforgue, E. Lambertini, Gustav Lantschner, Otto Lantschner, Waldemar Lembke, Georg Lemke, C. A. Linke, Kurt Neubert, Erich Nitzschmann, Albert Schattmann, Hans Scheib, Wilhelm Schmidt, Hugo O. Schulze, Leo Schwedler, Alfred Siegert, W. Siehm, Ernst Sorge, Károly Vass, Willy Zielke, Andor von Barsy, Franz von Friedl, Heinz von Jaworsky, Hugo von Kaweczynski, Alexander von Lagorio, H. von Stwolinski, E. von der Heyden |
Schnitt: | Leni Riefenstahl |
Olympia ist der Titel eines zweiteiligen Dokumentarfilms der deutschen Regisseurin Leni Riefenstahl aus dem Jahr 1938.
[Bearbeiten] Handlung
Der Film dokumentiert die 1936 in Berlin ausgetragenen Olympischen Spiele.
Der Film besteht aus zwei Teilen:
- Erster Teil: Fest der Völker
- Zweiter Teil: Fest der Schönheit
[Bearbeiten] Hintergrund
Der Film war ein Staatsauftrag des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda und wurde aus Reichsmitteln finanziert. Dazu gründete Leni Riefenstahl mit ihrem Bruder die Olympia-Film GmbH, die dem Propagandaministerium untergeordnet war.
Im Zuge der Dreharbeiten wurden zahlreiche technische Neuerungen eingeführt, zum Beispiel eine vom Kameramann Walter Frentz selbst entwickelte Unterwasserkamera. Auch kamen Zeitlupen-Aufnahmen und Material aus kleinen Handkameras mit lediglich 5 Metern Film zum Einsatz. Riefenstahls Team experimentierte ebenfalls mit Aufnahmen aus Heißluftballons und einem Zeppelin.
Vor Beginn der Dreharbeiten wurden viele der Verfahren auf anderen Sportwettkämpfen getestet und perfektioniert. Während der Vorbereitungsphase und der Dreharbeiten selbst kam Riefenstahl des öfteren in Konflikt mit Kampfrichtern, den Funktionären des IOC und Joseph Goebbels, die sich darüber beschwerten, dass ihre Kameras entweder die Athleten oder die geladenen Ehrengäste störten.
Zusätzlich zu den Aufnahmen der Wettkämpfe wurde unter der Leitung von Willy Zielke ein Prolog hergestellt, für den Szenen in Griechenland und an der Kurischen Nehrung gedreht wurden. Da diese Aktaufnahmen von Tempeltänzerinnen enthielten, was in der damaligen Zeit alles andere als üblich war, vermutet Zielke, dass ihm Riefenstahl die Verantwortung für den Prolog übertragen hatte, um eventuell entstehenden Ärger auf ihn abwälzen zu können.
Insgesamt standen zum Schnitt ca. 400.000m Film zur Verfügung, allein die erste Sichtung dauerte (bei 10-12 Stunden pro Tag) über zwei Monate. Die gesamte Postproduktion nahm zwei Jahre in Anspruch, was Riefenstahl in Konflikt mit Joseph Goebbels brachte, der den Film möglichst zeitnah auswerten wollte.
Uraufführung des Films war am 20. April 1938, Hitlers 49. Geburtstag im Berliner Ufa-Palast. Auf den Filmfestspielen von Venedig wurde ihr der Coppa Mussolini für den besten ausländischen Film verliehen. Riefenstahl nahm im Zuge der internationalen Auswertung an Premieren in 19 europäischen Hauptstädten teil, wo der Film größtenteils begeistert aufgenommen wurde, lediglich in Großbritannien regte sich Widerstand. Die angestrebte Vermarktung des Filmes in den Vereinigten Staaten scheiterte an Leni Riefenstahls Nähe zu den Nationalsozialisten: Ihre anfangs freundliche Aufnahme in New York wurde überschattet durch die drei Tage später in Deutschland stattfindende sogenannte Reichskristallnacht. Die auch von deutschen Immigranten (zu denen einige ihrer früheren Freunde aus der Weimarer Zeit gehörten) getragene Anti Nazi League organisierte in Hollywood einen äußerst effektiven Boykott gegen sie. Lediglich der mit den Nazis sympathisierende Walt Disney lud sie in seine Studios ein, wagte es aber nicht, die Filme im hauseigenen Screening Room zu zeigen.
Neben Sieg des Glaubens, 1933 gedreht über den Reichsparteitag der NSDAP und Triumph des Willens aus dem Jahr 1934 (ebenfalls über einen Reichsparteitag) gehört Olympia zu Riefenstahls bekanntesten Werken der Nazizeit. Obwohl die Künstlerin behauptete, nichts mit den Nazis zu tun gehabt zu haben, lässt sich doch nicht leugnen, dass sie ihre Talente den Nazis zur Verfügung stellte. Ihre Arbeit wurde von führenden Nazigrößen verehrt. In diesem Kontext wird auch der Film Olympia von vielen Menschen abgelehnt, die ihn als unerträglich nazi-ideologisch angehaucht empfinden. Leni Riefenstahl sagte über ihre Propagandafilme über die Reichsparteitage, sie seien ‚reine Kunst‘. Die Band Rammstein verwendete Ausschnitte für ihr Musikvideo zu dem Lied Stripped.
[Bearbeiten] Weblinks
- filmportal.de
- Fest der Völker in der Internet Movie Database
- Fest der Schönheit in der Internet Movie Database
Das blaue Licht · Der Sieg des Glaubens · Triumph des Willens · Tag der Freiheit – Unsere Wehrmacht · Olympia · Tiefland · Impressionen unter Wasser