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Novum Testamentum Graece

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Als Novum Testamentum Graece bezeichnet man die griechische Version des Neuen Testamentes. Es besteht aus 27 Einzelschriften, die sich in mehrere Gruppen einteilen lassen.

Die erste Gruppe bilden die Synoptischen Evangelien, bestehend aus dem Markus-, dem Matthäus- und dem Lukasevangelium; wobei das Lukasevangelium mit der Apostelgeschichte ein zweiteiliges literarisches Werk bildet, da beide Schriften denselben Autor haben. Die zweite Gruppe bilden die Paulusbriefe; die dritte Gruppe bilden die so genannten "pseudopaulinischen Briefe", jene Briefe, die behaupten, aus der Feder des Paulus zu stammen, obwohl deren paulinischer Ursprung von den meisten historisch-kritischen Bibelwissenschaftlern anhand von Form und Inhalt der Briefe bestritten wird. Die vierte Gruppe wird von den Schriften des Johanneischen Kreises gebildet, bestehend aus dem Johannesevangelium, den drei Johannesbriefen und der Johannesapokalypse. Die fünfte Gruppe fasst die übrige Briefliteratur zusammen, bestehend aus dem Hebräerbrief, den beiden Petrusbriefen, dem Jakobus- und dem Judasbrief.

Das Novum Testamentum Graece stellt die Urform des Neuen Testamentes dar. Es bildet damit den Ausgangspunkt aller christlichen Auslegung. Dieser Umstand macht das griechische Neue Testament für die christlichen Kirchen aller Sprachen und Konfessionen so enorm wichtig. Dabei ist unter Auslegung die Vorbereitung der Predigt genauso zu verstehen wie die Übersetzung in moderne Sprachen. Auch wenn das Wirken Jesu und seiner Jünger im aramäischen Sprachraum stattgefunden hat - die 27 Schriften des Neuen Testamentes sind ausnahmslos in griechischer Sprache verfasst, keiner der Schriften liegt eine Übersetzung zugrunde.

[Bearbeiten] Entstehung

Die Sprache des Novum Testamentum Graece ist das so genannte Koinégriechisch. Das Koinégriechisch war jene Sprache, die als allgemeine Verkehrssprache die Vielfalt der Völker und Sprachen Kleinasiens und Palästinas in der Zeit Caesars und Octavians zusammenhielt. Es war später die Amtssprache des Byzantinischen Reiches und wurde ab dem frühen Mittelalter im Zuge der osmanischen Eroberungen allmählich zurückgedrängt.

Da es sich um 27 Einzelschriften aus sehr unterschiedlichen regionalen Zusammenhängen handelt, sind große Unterschiede festzustellen. Das Griechisch des Markus oder Matthäus, das sich eng an die aramäische Sprachwelt anlehnt, ist sehr einfach und schlicht gehalten. Davon hebt sich das gute Griechisch der Paulusbriefe oder der pseudopaulinischen Briefe (z.B. der so genannte Brief des Paulus an die Epheser) deutlich ab. Beinahe philosophisch ist die reflexive Sprache des Johannesevangeliums - trotz enger Verhaftung im jüdisch-christlichen Weltbild. Der Weg von der einfachen Sprache der Evangelien hin zu komplexeren Sprachformen zeichnet auf ganz eigene Weise nach, wie sich die Botschaft des Jesus von Nazareth ihren Weg aus der aramäischen zur griechischen Sprach- und Vorstellungswelt gebahnt hat.

2000 Jahre Kirchengeschichte sind am Griechischen Urtext nicht spurlos vorübergegangen, d.h. es haben sich in einem über Jahrhunderte währenden Tradierungsprozess trotz großer Sorgfalt beim fortwährenden Kopieren Textvarianten ergeben, die nicht einfach als bloße Fehler abgetan werden können; Textvarianten spiegeln oft genug die Auslegungstradition einer bestimmten Region bzw. Zeit und sind darum für den Kirchenhistoriker von großer Bedeutung.

Die Hauptquellen für das NTG sind heute die ältesten vollständig erhaltenen Codices (so zum Beispiel der Codex Vaticanus), aus denen durch den Abgleich mit älteren Handschriften und Fragmenten eine dem ursprünglichen Text möglichst nahe kommende Textgestalt gewonnen wird. Kennzeichen moderner wissenschaftlicher Ausgaben des Novum Testamentum Graece ist der so genannte textkritische Apparat in der Fußzeile einer jeden Seite, mit dessen Hilfe jedermann textkritisch die unterschiedlichen Überlieferungen des neutestamentlichen Textes nachvollziehen bzw. die redaktionellen Eingriffe der Herausgeber in den Text überprüfen kann.

[Bearbeiten] Inhalt

Das Novum Testamentum Graece enthält bibelkundlich die gleiche Auswahl an Büchern wie das Neue Testament, die im Kanon des Neuen Testaments verbindlich festgehalten wurden.

[Bearbeiten] Literatur

  • Barbara und Kurt Aland, novum testamentum graece et latine, 27. Auflage, Stuttgart 2002
  • Udo Schnelle, Einleitung in das Neue Testament, 4. Auflage, Göttingen 2002
Andere Sprachen

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