Neuenhof AG
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Das AG ist das offizielle Kürzel des Kantons Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit gleichlautenden Einträgen zu vermeiden. |
Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Baden |
BFS-Nr.: | 4034 |
PLZ: | 5432 |
Koordinaten: | 47° 27' n. Br. 8° 19' ö. L. |
Höhe: | 403 m ü. M. |
Fläche: | 5.37 km² |
Einwohner: | 7846 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.neuenhof.ch |
Karte | |
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Neuenhof ist eine politische Gemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im Limmattal rund drei Kilometer südöstlich von Baden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Das Dorf liegt auf einer lang gezogenen, engen Ebene zwischen dem westlichen Ufer der Limmat und dem steilen Ostabhang des Heitersbergs. In einer Flussschlaufe in der nordwestlichen Ecke des Gemeindegebiets, gegenüber dem Kloster Wettingen, liegt das moderne Quartier Damsau, das durch die Autobahn, einer Hauptstrasse und dem mäandrierenden Fluss vom restlichen Dorf getrennt ist.
Die Gemeindefläche beträgt 537 Hektaren, davon sind 277 Hektaren bewaldet und 142 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle befindet sich auf 702 Metern auf dem Kamm des Heitersbergs, die tiefste Stelle auf 360 Metern an der Limmat.
Nachbargemeinden sind Wettingen im Norden, Würenlos im Nordosten, Killwangen im Südwesten, Oberrohrdorf im Südwesten, Fislisbach im Westen und Baden im Nordwesten.
[Bearbeiten] Geschichte
1975 wurden die Reste einer römischen Villa ausgegraben; verschiedene Münzfunde weisen darauf hin, dass dieser Gutshof in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts entstanden war. Die weitere Geschichte bis ins Mittelalter ist wenig erforscht. Im 13. Jahrhundert entstand der "nuiwe Hof", ein Selbstversorgungsbetrieb des Klosters Wettingen, das auf der anderen Seite der Limmat liegt. Dieser Hof wurde zunächst von den Mönchen bewirtschaftet, wurde aber später an Leibeigene verpachtet, die eine kleine Siedlung errichteten.
Während des Mittelalters lag die Landesherrschaft bei den Habsburgern. Im Jahr 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Neuenhof war fortan ein Teil des Amts Wettingen in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Das Dorf blieb weitgehend vom Kloster abhängig. Diese enge Bindung verhinderte die Entstehung anderer Berufszweige. Im 16. Jahrhundert war Neuenhof ein reines Bauerndorf mit bloss einem Dutzend Häusern. Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Neuenhof wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.
Am 9. August 1847 wurde die erste Eisenbahnlinie der Schweiz zwischen Zürich und Baden eröffnet, die Spanisch-Brötli-Bahn. Obwohl die Strecke durch das Gemeindegebiet führte, erhielt Neuenhof erst im MAi 1990 einen eigenen Bahnhof). Neuenhof wandelte sich allmählich von einer Bauern- zu einer Industriegemeinde. Zahlreiche Fabriken wurden erbaut, die von der Wasserkraft der Limmat profitierten.
Ab 1950 setzte ein rasanter Aufschwung ein, als Neuenhof immer mehr in den Sog der schnell wachsenden Agglomeration Zürich geriet. Innerhalb von nur zwanzig Jahren stieg die Einwohnerzahl um fast das Vierfache. Die 1971 eröffnete Autobahn war Fluch und Segen zugleich. Zwar ermöglichte sie eine ausgezeichnete Verkehrsanbindung, doch die Fahrbahn schnitt das Dorf entzwei und der stetig zunehmende Verkehr führte zu immer unerträglicheren Lärmbelastungen. Diese Fehlplanung wurde mit der im Mai 2003 eröffneten Überdeckung korrigiert.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "Geteilt von Gelb und Rot, belegt von zwei fünfstrahligen Sternen in gewechselten Tinkturen." Auf der Karte des Kantons Zürich von 1667 war ein blau-rot geteiltes Wappen mit zwei gelben Sternen abgebildet. Die blaue Farbe wurde 1953 durch Gelb ersetzt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 394 |
1900 | 872 |
1930 | 1275 |
1950 | 1986 |
1960 | 4433 |
1970 | 7164 |
1980 | 7203 |
1990 | 7707 |
2000 | 7613 |
Am 31. Dezember 2005 lebten 7846 Menschen in Neuenhof, der Ausländeranteil war mit 43,8 % etwa doppelt so hoch wie der kantonale Durchschnitt). Bei der Volkszählung 2000 waren 47,8 % römisch-katholisch, 21,8 % reformiert, 6,8 % christlich-orthodox und 8,8 % moslemisch; 1,7 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 73,8 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 8,7 % Italienisch, 5,5 % Serbokroatisch, 2,0 % Türkisch, 1,9 % Albanisch, 1,3 % Spanisch, 0,9 % Französisch, 0,7 % Englisch.
[Bearbeiten] Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:
- Walter Benz (CVP), Gemeindeammann
- Roland Wiss (SVP), Vize-Gemeindeammann
- Hanspeter Benz (SP)
- Daniel Schibli (CVP)
- Rolf Widmer (LdU)
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Neuenhof gehört zum Friedensrichterkreis Wettingen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Ca. 300 Betriebe bieten rund 1700 Arbeitsplätze an, davon 1 % in der Landwirtschaft, 33 % in der Industrie und 66 % im Dienstleistungssektor. Die meisten der in Neuenhof wohnenden Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler; diese arbeiten entweder in der Agglomeration Baden, in Spreitenbach und weiteren Limmattalgemeinden oder in der Stadt Zürich.
[Bearbeiten] Verkehr
Neuenhof liegt an der stark befahrenen Hauptstrasse zwischen Baden und Zürich, unmittelbar an der Autobahn A1. Die 1990 eröffnete Bahnstation wird halbstündlich durch die Linie S12 der S-Bahn Zürich bedient. Neuenhof wird auch von drei Buslinien der RVBW erschlossen; während der Stosszeit verkehrt alle fünf bis zehn Minuten ein Bus.
[Bearbeiten] Bildung
In Neuenhof werden sämtliche Stufen der obligatorischen Volksschule ausser der Bezirksschule unterrichtet. Neuenhofer Schüler die in eine Bezirksschule gehen möchten, besuchen diese in Wettingen. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Wettingen und Baden.
[Bearbeiten] Partnerschaft
Seit 1984 ist Holzgerlingen im Landkreis Böblingen Partnerstadt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Mladen Petrić, Fussballspieler (* 1981)
[Bearbeiten] Weblinks
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Koordinaten: 47° 17' N, 8° 20' O