Nervus oculomotorius
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Der Nervus oculomotorius (Augenbewegungsnerv) ist der dritte von insgesamt 12 paarigen Hirnnerven. Er kontrolliert die Mehrzahl der Augenbewegungen (zusammen mit dem Nervus trochlearis und Nervus abducens) sowie die Pupillenverengung (Muskulus sphincter pupillae) und das Heben des oberen Augenlids (Lidhebermuskel, M. levator palpebrae superioris).
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[Bearbeiten] Verlauf
Der Augenbewegungsnerv entspringt im vorderen Anteil des Mittelhirns (Mesencephalon). Seine Hirnnervenkerne sind der Ncl. nervi oculomotorii (somatomotorisch) und der Ncl. accessorius nervi oculomotorii (Edinger-Westphal) (parasympathisch, d. h. allgemein-viszeromotorisch). Nach seinem Durchtritt durch die Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle verläuft er im Anulus tendineus communis und spaltet sich danach in einen R. superior für die Innervation des M. rectus superior und einen R. inferior für die Innervation der übrigen Augenbewegungsmuskeln.
[Bearbeiten] Innervation
Die motorischen Fasern innervieren den Großteil der äußeren Augenmuskeln. Der M. rectus lateralis (seitliche Augenbewegung) und der und M. obliquus superior (Augenbewegung nach seitlich unten) werden nicht vom N. oculomotorius innerviert, sondern vom N.abducens bzw. N. trochlearis.
Die parasympathischen Fasern des N. oculomotoris ziehen zum Ganglion ciliare, wo sie auf ihr zweites Neuron umgeschaltet werden, und bewirken über den M. sphincter pupillae eine Verengung (Miosis) der Pupille und ziehen zum Ziliarmuskel, der die Akkommodation beeinflusst,
[Bearbeiten] Ausfall
Bei Ausfall des N. oculomotorius kommt es zu folgenden Symptomen:
- Mydriasis: Die Pupille erweitert sich durch den Ausfall des Musculus sphincter pupillae und einem dadurch entstehenden Übergewichts der Wirkung des sympathisch innervierten Musculus dilatator pupillae.
- Ptosis: Das Augenlid hängt durch den Ausfall des Musculus levator palpebrae superioris.
- Exophthalmus: Der Ausfall aller (bis auf zwei) der bulbären Muskeln reduziert den Zug auf den Bulbus, wodurch er aus der Orbita vorsteht. Bei späterer Atrophie der Muskeln wird dieses Symptom möglicherweise verstärkt.
- Diplopie (Doppelbilder): Dieses Symptom entsteht durch den Ausfall der Akkommodationsfähigkeit des Auges, da der Musculus ciliaris nicht mehr innerviert wird. Nun können nicht mehr beide Augen auf das gleiche Objekt fixiert werden, wodurch keine Horopter gebildet wird und es zu Querdisparationen der Netzhautbilder kommt.
Zusätzlich ist das Auge nach außen und unten abgelenkt, da die Wirkung das Musculus rectus lateralis und des Musculus obliquus superior überwiegt. Dies verstärkt die Unfähigkeit des Patienten, beide Augen auf ein Objekt zu fokussieren und trägt somit zum Auftreten der Diplopie bei. Doppelbilder treten daher auch bei Ausfall des Nervus trochlearis oder des Nervus abducens auf.