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Neo-Advaita

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Der Begriff Neo-Advaita wurde von den Vertretern des traditionellen Advaita Vedanta gewählt, um sich von der gegenwärtigen Satsang-Bewegung abzugrenzen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft

Bereits Swami Vivekananda, der bedeutendste Schüler Ramakrishnas, der Ende des 19.Jahrhunderts Europa und die USA bereiste, hatte Advaita als "letzte Einsicht", als das "Eine ohne ein Zweites" gelehrt und dabei die duale Annäherung an das Göttliche als "Vorstufe" angesehen. Sein Aufsatz Ist Vedanta Amerikas zukünftige Religion gibt Aufschluß darüber. Er gilt den Traditionalisten damit als Vorläufer des "Neo-Advaita", der im 20. Jahrhundert durch verschiedene indische Lehrer vermittelt worden sei, insbesondere von Ramana Maharshi (1879–1950) und dessen Schüler H.W.L. Poonja (1910–1997), sowie Sri Nisargadatta Maharaj und dessen Schüler Ramesh Balsekar. Das Buch "I AM" (dt: "Ich bin") Nisargadattas gilt als Klassiker. Die Advaita Lehre erfährt in ihrer modernen Variante derzeit einen starken Zulauf in der westlichen Satsang-Bewegung.

In der christlichen Tradition ist hier besonders der US-amerikanische Mystiker und Heiler Joel S. Goldsmith (1892 bis 1964) zu erwähnen. Ein weiterer sehr erfolgreicher Autor der Gegenwart ist Eckhart Tolle, der mit seinem Buch "The Power of Now" ("JETZT! Die Kraft der Gegenwart") ein Millionenpublikum in den USA und Europa erreichte.

[Bearbeiten] Traditioneller Advaita versus Neo-Advaita

Nach Ansicht traditioneller Vertreter des Advaita reduziert die von ihnen als "Neo-Advaita" bezeichnete Form des Advaita die ursprüngliche Lehre um wichtige Elemente. Letztere unterscheide zwischen einem 'niederen Wissen', dem Veda und dem 'höchsten Wissen', dem Advaita selbst. Diese Unterscheidung gehe auf den Manduka Upanishad zurück. Nach upanischadischen und traditionellen Advaita-Lehren müsse der Schüler zunächst in der Regel Übungen wie Meditation, Bhakti und Rituale (Yajnas) ausüben, sowie ethischen Maßstäben entsprechen. Der traditionelle Dreisatz des Jnana Yoga sei hierzu Shravana (Hören der Lehre), Manana (intellektuelle Reflexion) und Nididhyasana (Meditation, inneres Ergründen, siehe Jnana-Yoga). Im "Neo-Advaita" seien diese Bedingungen jedoch außer Kraft gesetzt worden. Die höchste Lehre der Mahavakhyas, wie Du bist Das (Brahman/Gott) - (Tat Twam Asi) werde direkt und unvorbereitet in Satsangs vermittelt. Der traditionelle Advaita sehe das Aufgeben spiritueller Übung und die direkte Affirmation der Identität mit Gott als letzte Stufe eines Übungsweges. In Satsangs würden jedoch vorübergehende Erfahrungen oder emotionale Lösungen als Erleuchtung missverstanden. Es wird außerdem kritisiert, daß viele Satsang Lehrer Erleuchtung nur vorgäben, oder auf einer Teilstufe stehen würden - der Vedanta unterscheide zwischen verschiedenen Realisierungsstufen, von denen die Anhänger des "Neo-Advaita" nichts wüssten.

Anhänger der Satsang-Bewegung mögen sich selbst allerdings nicht mit dem Begriff "Neo-Advaita" bezeichnet wissen. In ihren Augen handelt es sich bei dem, was sie vermitteln, um den Kern des Advaita, und sie halten den traditionellen Kritikern entgegen, dass die geistige Atmosphäre des Planeten in ständigem Wandel begriffen sei. Weil die Strukturen heute nicht mehr so verhärtet seien, sei die strenge Disziplin früherer Zeiten mittlerweile überflüssig geworden. Vorbereitungen seien auch deswegen nicht nötig, weil im Satsang jeder nur soviel Wissen und Energie übermittelt bekäme, wie sein System zu integrieren in der Lage sei. Das Festhalten an alten Techniken und Disziplinen, erklären sie, bedeute im Gegenteil, dass das Ego sich selbst ein umfangreiches Spiel zur Verfügung stelle, und somit sein eigenes Überleben sichere. Aus diesem Blickwinkel heraus erklären fast alle Satsang-Lehrer eine radikale Absage an oben genannte Läuterungs-Wege.

Ob die Aufteilung in "traditionellen" und "Neo-" Advaita legitim ist, ist umstritten. Dennis Waite, Befürworter der traditionellen Herangehensweise, tritt auf seiner Website gegen die Begriffsspaltung ein. Das Wort "Advaita" bedeute "nicht-zwei", argumentiert Waite, es könne daher kein "altes" oder "neues" Advaita geben. Die Satsang-Lehrer Isaac Shapiro und Edgar Hofer äußern sich auf Anfrage ähnlich. Shapiro: "Advaita is non-dualism. Where does Neo-Advaita fit in to non-dualism?". Hofer: "Wer Advaita in Advaita und Neo-Advaita aufteilt, hat Advaita nicht verstanden". Lehrer Uwe Lilienthal geht einen Schritt weiter, und stellt die Diskussion über das Thema in Frage: "Es liegt in der Natur des Verstandes, sich gegenseitig mit Begriffserläuterungen und Standpunkten zu verwirren, und damit letztendlich abzulenken vom puren Sein. Das Ego will dieses Sein erkennen, erklären und kopieren - anstatt zu sein. All diese Diskussionen und Mutmaßungen sind letztendlich der Widerstand dagegen, sich diesem Sein voll und ganz hinzugeben."

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • D. Bittrich, C. Salvesen, Die Erleuchteten kommen. Satsang: Antworten auf die wichtigsten Fragen des Lebens, München 2002
  • Edgar Hofer (OWK): Satsang mit OWK, Bohmeier Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-890-94482-5, Ausgewählte Fragen und Antworten.
  • L. Frisk, The Satsang Network. A Growing Post-Osho Phenomenon, Nova Religio 6/2 (2002), 64-85
  • C. Salvesen, Advaita. Vom Glück, mit sich und Welt eins zu sein, Bern 2003
  • M. Utsch, Die Satsang-Bewegung, in: Panorama der neuen Religiosität, hg. v. R. Hempelmann u.a., Gütersloh 2001, 192-199
  • Madhukar: "Erwachen in Freiheit", Lüchow Verlag, 2. Auflage, Stuttgart 2004, ISBN 3-363-03054-1 Ein Leitfaden zur inneren Freiheit. Aufzeichnungen weltweiter Meetings voll von Liebe, Witz und bestechender Klarheit.
  • Madhukar: "The Simplest Way", Stone Hill Foundation Publishing, 2. Auflage, USA & Indien 2006, ISBN 81-89658-04-2 Aufzeichnungen weltweiter Meetings voll von Liebe, Witz und bestechender Klarheit. Beinhaltet bisher unpubliziertes Interview mit Advaita-Meister H.W.L. Poonja.

[Bearbeiten] Weblinks

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