Naveta
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Die Navetas der Balearen (Mallorca, Menorca) sind durch zahlreiche Reste dieser eigentümlichen Gebilde bekannt, die einer kulturellen Phase der Inselkultur aus der beginnenden Bronzezeit zugeordnet werden.
Die Bauwerke gehören zu den megalithischen Kultanlagen, obwohl sie sehr viel später als ihre kontinentalen Äquivalente entstanden sind. Viel besser erhalten als auf Mallorca sind die Navetas auf Menorca. Zu den vollständigsten gehören Rafal Rubi und La Argentina. Herausragend ist aber die Naveta des Tudons bei Ciutadella im Westen der Insel. Sie misst außen 6 x 13 Meter und ist über 3 Meter hoch. Die Naveta ist auf Mallorca der Nachfolger der Cueva, einer in den Felsen geschabten Höhle. Sie bildet auf beiden Inseln den Vorläufer unterschiedlicher Typen von Talayots, der Hypostyloi und der Taulas.
[Bearbeiten] Bauform
Die Navetas hat die Form eines umgekippten Schiffes. Sie ist an der Bugseite apsidenförmig gerundet und an der Heckseite, wo ihr einziger Zugang liegt, stumpf. Das schmale flache Dach, das nicht in einem spitzen "Kiel" endet, ist durch große Platten geschlossen. Es verjüngt sich vom Boden aus in tholosartiger Manier wie ein Kraggewölbe. Navetas können Einbauten haben und im Inneren horizontal in eine untere und eine obere Kammer geteilt sein. Die Kammern der Naveta des Tudons enthielt die Skelettreste von mehr als 50 Menschen.
[Bearbeiten] Literatur
- Reden, Sibylle: Die Megalith-Kulturen: Zeugnisse einer verschollenen Urreligion. 6. Auflage. DuMont-Buchverlag, Köln, 1989
- Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. 2003, ISBN 3-930036-70-3
