Natufien

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Das Natufien /natʏˈfjẽː/, das sogenannte Protoneolithikum,ist eine epipaläolithische Kultur der Levante. Sie ist nach Fundorten im Wadi an-Natuf im Westjordanland in Palästina benannt, die 1928 von Dorothy Garrod entdeckt wurden (u. a. Skubah-Höhle). Es wird zwischen 12.000 und 9.000 v. Chr. cal. datiert. Es folgt auf das epi-paläolithische geometrische Kebaran 14.500-13.000 und wird vom Qermezian (Sindschar), dem Khiamian (Jordantal) und dem PPNA abgelöst.

Inhaltsverzeichnis 1 Siedlungen 2 Wirtschaftsweise 2.1 Materielle Kultur 3 Gefäße 4 Knochengeräte 5 Steingeräte 6 Felsgestein 7 Figürliche Darstellungen 8 Literatur 9 Weblinks

[Bearbeiten] Siedlungen

Gesiedelt wurde unter Abris und im Freiland. Es wurden Rundhütten aus Stampflehm gefunden, die auf eingetieften Steinsockeln standen. In Bab-edh-Dhra (Jordanien) auf der Lisan-Halbinsel am Ostrand des Toten Meeres wurde ein Gebäude freigelegt, das eine Darre gewesen sein könnte.

[Bearbeiten] Wirtschaftsweise

Gatter deuten auf die Haltung domestizierter Ziegen oder Schafe. Das Sammeln von Wildgetreide kann als Vorstufe zur Domestikation (vgl. neolithische Revolution) angesehen werden und leitet zum Anbau über, der ab 9200 v. Chr. zuerst im Euphrattal festgestellt ist (PPNA).

Ein Forscherteam unter dem Biologen Hillman untersuchte 27 Jahre lang kleinste Nahrungsreste aus Abu Hureyra und stellt 2001 fest, dass dort bereits 11.000 v. Chr. Getreide angepflanzt wurde. G. C. Hillman: "New evidence from the site of Abu Hureyra suggests that systematic cultivation of cereals in fact started well before the end of the Pleistocene – by at least 13000 years ago, and that rye was among the first crops".

[Bearbeiten] Materielle Kultur

[Bearbeiten] Gefäße

Kalk-Steine wurden ausgehöhlt, geschliffen und als Gefäße benutzt.

[Bearbeiten] Knochengeräte

Geräte aus den Knochen von Rind, Schaf und Ziege wurden in der El Wad-Höhle im Karmel-Gebirge gefunden.

[Bearbeiten] Steingeräte

Silex wurde unter anderem zu Hacken und Sicheln verarbeitet. Sicheln waren bereits um 10.000 v. Chr. in Eynan/Ain Mallaha in Gebrauch.

[Bearbeiten] Felsgestein

Mörser und Mahlsteine sind in Gebrauch. Letztere bezeugen die Verarbeitung von (Wild-)Getreide.

[Bearbeiten] Figürliche Darstellungen

In Ain-Sakhri bei Jerusalem wurde die älteste Kalksteinplastik gefunden, die einen Koitus darstellt.

[Bearbeiten] Literatur

• Hillman, G. C, et al.: 2001 New evidence for Late Glacial cereal cultivation at Abu Hureyra on the Euphrates. The Holocene 11, 383-393. Abstract (Zusammenfassung)
• Ofer Bar-Yosef: The Natufian Culture in the Levant. Threshold to the Origins of Agriculture, in: Evolutionary Anthropology Vol. 6 (1998), S. 159-177. online
• Steven Mithen: After the ice. A global human history, 20.000-5000 BC, Weidenfeld & Nicolson, London 2003, S. 29-55

[Bearbeiten] Weblinks

[1] Danielle Stourdeur: "Jerf el Ahmar (Syrie) ou les prémices de l'agriculture" in Françoise Audouze: CNRS info, Recherche et archéologie préventive 2000 (französischsprachig)