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Nadelöhr

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Das Nadelöhr ist eine kreisförmige oder meistenteils auch ovale Öffnung am Ende einer Nähnadel. Das gegenüberliegende Ende ist für gewöhnlich spitz zulaufend.

Nadelöhr
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Nadelöhr

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verwendung

Es wird dazu verwendet, um einen Faden an der Nähnadel zu befestigen, was das Nähen ermöglicht. Das Durchstecken des Fadens in das Nadelöhr wird auch als Einfädeln bezeichnet. Um dieses zu erleichtern, existieren sogenannte Einfädelhilfen, ein mit einem dünnen Draht versehenes etwas mehr als daumengroßes Werkzeug, welches dem Faden eine gewisse Stabilität verleiht und das Nadelöhr beim Einfädeln kaum verfehlen lässt.

[Bearbeiten] Übertragene Bedeutung

Im übertragenen Sinne spricht man von einem Nadelöhr, wenn ein Engpass gemeint ist. So zum Beispiel im Straßenverkehr, wenn an einer engen Stelle besonders viele Fahrzeuge passieren müssen, so dass ein Stau kaum zu vermeiden ist. Vom Gesetzgeber wird auch hier das abwechselnde Einfädeln propagiert, was in diesem Falle das sogenannte Reißverschlussverfahren beinhaltet. In einem großen Stadt- oder Burgtor ist das Nadelöhr das kleine Extra-Türchen für Personen, wo, siehe unten, Kamele schwer durchpassen.

[Bearbeiten] Gleichnis aus der christlichen Religion

Viel ist auch über das Gleichnis im Evangelium nach Matthäus (Matth. 19, 24) gerätselt worden: Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr, als ein Reicher in das Himmelreich. Da ein Kamel niemals durch ein Nadelöhr passt, scheint durch diese Aussage allen Reichen der Eintritt in den Himmel grundsätzlich verwehrt. Es gibt aber eine gängige Interpretation, nach der mit "Nadelöhr" eine enge Gasse in Jerusalem mit einem Tor am Ende gemeint sei, das im Volksmund diesen Namen trug. Ein Kamel konnte dort durch gehen, wenn es nicht allzu sehr mit Gütern bepackt war. Im übertragenen Sinne konnte also auch der Reiche, der nicht an seinen irdischen Gütern hing, sondern diese Last auch ablegen konnte, ins Himmelreich eingehen.

Andere führen den Vergleich auf einen Übersetzungsfehler des Griechischen zurück, da die Begriffe für Kamel und Seil sich lediglich in einem Buchstaben unterscheiden: καμιλος (Seil) und καμηλος (Kamel).

Eine weitere Interpretation ergibt sich daraus, dass beide Begriffe im hebräischen (und im aramäischen) Alphabet enthalten sind: Gimel ג , der dritte Buchstabe des hebräischen Alphabets, hat die Bedeutung "Kamel" und den Zahlenwert 3. Qoph ק, der neunzehnte Buchstabe des hebräischen Alphabets, hat die Bedeutung "Hinterkopf" oder "Nadelöhr" und den Zahlenwert 100 (vgl. Langenscheidts Taschenwörterbuch Althebräisch-Deutsch, ISBN 3-468-10040-X, S. 38, 228). Gemäss der Taktikos-Nadelöhrinterpretation ist "das Kamel durch das Nadelöhr" ursprünglich ein anschauliches Bild dafür gewesen, dass die Zahl 100 nicht durch die Zahl 3 teilbar ist.

In der Übersetzungsfehler-Interpretation wird angenommen, dass das Gleichnis aus der Begriffswelt des koine-Griechisch stammt, während sich jedoch aus der Textkritik abzeichnet, dass das Matthäus-Evangelium ursprünglich auf Hebräisch geschrieben wurde. Die beiden anderen Interpretationen widersprechen nicht der Annahme, dass das Gleichnis ursprünglich aus der hebräisch-aramäischen Begriffswelt herrührt.

[Bearbeiten] Das Nadelöhr in anderen Religionen

[Bearbeiten] Islam

Im Koran des Islam ist zu lesen: (über die Sünder)... es wird keine Öffnung des Himmelstores geben, noch werden sie den Garten Gottes betreten, bevor nicht ein Kamel durch ein Nadelöhr passt.....(Al-A'raf (The Heights) 7:40)

[Bearbeiten] Judentum

Im babylonischen Talmud geht es beim Nadelöhraphorismus um undenkbare Gedanken, wie sie auch in Träumen vorkommen können. Dort heißt es über die Bedeutung von Träumen: "Sie zeigen weder eine Palme aus Gold, noch einen Elefanten, der durch ein Nadelöhr gehen kann."

[Bearbeiten] Siehe auch:

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