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Museumspark Rüdersdorf

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Der Museumspark Rüdersdorf ist ein großes Freilicht-Industriemuseum in Rüdersdorf bei Berlin. Es dokumentiert die Gewinnung und Verarbeitung von Kalkstein aus dem Rüdersdorfer Kalkberg. Nur an wenigen Stellen tritt in der norddeutschen Tiefebene Kalkstein an die Erdoberfläche. Der Rüdersdorfer Kalkberg ist das größte Kalksteinvorkommen in Norddeutschland. Der Rüdersdorfer Kalkstein, als Werkstein und als Branntkalk oder zu Zement verarbeitet, war neben den Ziegeln aus der Mark Brandenburg der wichtigste Baustoff für die Metropole Berlin.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Museumseinrichtungen

[Bearbeiten] Ausstellung

Eine Ausstellungshalle informiert umfassend über Kalksteinvorkommen und -nutzung, die Geologie von Rüdersdorf und die Geschichte des Kalksteinabbaus in Rüdersdorf.

[Bearbeiten] Kalkscheune

Die Kalkscheune, ein ehemaliges Lager für den gebrannten Kalk, ist zur Museumsgastronomie umgestaltet worden.

[Bearbeiten] Kammer- und Rumfordöfen

Direkt am Museumseingang stehen die Kammer- und Rumfordöfen, die bis 1874 zur Branntkalkherstellung genutzt wurden. Die Ofenanlage war während der Saison auch der Wohnplatz der dort tätigen Arbeiter. Die Lebensbedingungen dieser Arbeiter sind hier nachempfindbar. Eine zeitgenössische Wohnanlage gehört zu diesem Komplex.

[Bearbeiten] Kanalbauten

Der Steinbruch wurde über mehrere Kanalbauten mit dem Wasserstraßenetz Spree-Havel verbunden. Tunnelbauten stellten die Verbindung in den Steinbruch her. Ein Beispiel ist der erhaltene Tunnel des Bülowkanals.

[Bearbeiten] Seilscheibenpfeiler

1872 wurde der Heinitzbruch mit den Gleisen der Ostbahn verbunden. Im Bruch wurde ein Schrägaufzug angelegt, über den normale Eisenbahnwagen in den Bruch gebracht und beladen wieder hinaufgezogen wurden. Die Seilscheibenpfeiler dieses Aufzugs sind noch erhalten. Sie bieten die Gelegenheit zu einem Rundblick über das Steinbruchgelände.

Neben diesem Bauwerk steht noch das Gerüst der Folgeanlage, einer umlaufenden Seilbahn.

[Bearbeiten] Schachtofenanlage

Imponierend ist die Schachtofenanlage, die von 1874 bis 1967 für die Branntkalkherstellung genutzt wurde. Die Ofenhalle, auch als Kathedrale des Kalks bezeichnet, ist Ausstellungsobjekt und Veranstaltungsraum. Auch als Filmkulisse ist dieser Museumsteil beliebt. Ursprünglich bestand die Anlage aus 18 Brennöfen des Rumfordschen Bautyps,von denen sechs in einer Reihe und zwölf in Doppelreihe angeordnet sind.Beschickung der Öfen und Abtransport des Branntkalkes erfolgten über Schienenwege. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen wurden mehrere Umbauten vorgenommen, was sich z.B. in den unterschiedlichen Höhen der Schornsteine wiederspiegelt. Ausserdem trug man die Öfen 5 und 15 vollständig ab und ersetzte sie durch Schachtöfen mit mechanischem Aufzug. Steigender Baustoffbedarf führte 1961 zum Bau des Schachtofens 19, ebenfalls mit mechanischer Beschickung und einem Mischbunker für Kalkstein und Koks ausgestattet.

[Bearbeiten] Kranpark

In einem Teil des Museumsgelände ist eine Ausstellung von Kranen und Baumaschinen angesiedelt.

[Bearbeiten] Museumszoo

Ein Museumszoo beherbergt die kleinen Nutztiere der Landwirtschaft.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Der Kalkbruch

Nach 1230 wurden größere Gebiete auf dem Barnim zwischen Rüdersdorf und Straußberg dem Zisterzienserkloster in Zinna übereignet. Die Mönche förderten die Zuwanderung in dieses Gebiet und gründeten neue Ortschaften. In Rüdersdorf befand sich ein Klosterhof, der den Ordensbesitz auf dem Banrnim verwaltete.

Zwischen 1220 und 1254 wurde mit dem Abbau von Kalksteinen begonnen. Die Fundamente der Berliner Kirchenbauten St. Petri und St. Nikolai wurden mit Rüdersdorfer Kalksteinen errichtet. Als sicheres Datum für den Begin des Bergbaus in Rüdersdorf wird das Jahr 1254 genannt. Dies ist das Baujahr des Dominikanerklosters in Straußberg, dass teilweise mit Rüdersdorfer Kalkstein errichtet wurde. 1376 wird der Kalkbruch im Landbuch Kaiser Kars IV. erwähnt.

Der Kalkbruch war eine wichtige Einnahmequelle des Klosters Zinna. 1547 wurde das Kloster aufgehoben und Rüdersdorf fiel an den Markgrafen von Brandenburg.

[Bearbeiten] Die Kalkverarbeitung

In der Frühzeit wurde vor allem Werkstein gebrochen. Erst im 17. Jahrhundert wird mit der Herstellung von Branntkalk neben dem Kalkbruch begonnen. Zahlreiche Kalkbrennöfen entstanden, die allerdings heute nicht mehr sichtbar sind.

Der aufgeschnittene Rumfordofen
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Der aufgeschnittene Rumfordofen

1776 entstanden 2 mit Holz befeuerte Kammersatzöfen, die heute besichtigt werden können. 1777 folgte ein mit Steinkohle beheizter Trichterofen, der kontinuierlich betrieben wurde. Dieser Ofen bewährte sich nicht und wurde bald stillgelegt.

1802 entstand ein völlig neuer Ofentyp, der Rumfordofen als temperaturgesteuerter Kammerofen, bei dem Kalk und Kohle getrennt gehalten wurden. Bis 1804 wurden 4 Rumfordöfen errichtet und betrieben, 1835 folgte ein fünfter Ofen. Diese Öfen wurden von Frühjahr bis Herbst rund um die Uhr betrieben. Pro 12-Stunden-Schicht lieferte jeder Ofen 9 t Branntkalk.

Die Schachtofenbatterie
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Die Schachtofenbatterie

In der 2 Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Expansion Berlins zur Metropole und der Bedarf an Branntkalk stieg rapide an. Ab 1871 begann der Bau einer Schachtofenbatterie mit zunächst 5 Öfen. 1874 folgten 5 weitere Öfen und die Rumfordöfen wurden stillgelegt. 1877 war die Schachtofenanlage mit 18 Öfen komplett.

Die Beschickungsebene der Schachtofenbatterie
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Die Beschickungsebene der Schachtofenbatterie
Die Kathedrale des Kalks
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Die Kathedrale des Kalks

Die Abzugsebene in der Halle ist ein besonders eindrucksvolles Bauwerk im Museumspark. Diese Halle wird als Kathedrale des Kalks bezeichnet. Diese Halle ist gut als Filmkulisse und wird als Eventraum für Musikveranstaltungen genutzt.

Ab 1905 wurde die Schachtofenbatterie durch einen Ringofen ergänzt, der bis 1959 in Betrieb war. Diese Ofenanlage wurde 1959 stillgelegt und später abgebrochen. Am Ringofen wurde 1936 die Zentralkaue erbaut. Diese wird heute als Ausstellungsraum genutzt.

1959 ergänzte ein neuer vollmechanisierter Schachtofen Nr. 19 die Anlagen. Die Ringofenanlage wurde anschließend stillgelegt. Die alte Schachtofenbatterie und der Ofen 19 waren bis 1967 in Betrieb und ist nun ein Kern des Museumsparks Rüdersdorf. Ein neues Zement- und Kalkwerk bei Herzfelde löste die betagte Anlage ab.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Literatur

  • 750 Jahre Kalksteinbergbau in Rüdersdorf, herausgegeben von der Rüdersdorfer Zement GmbH, Rüdersdorf 2004

[Bearbeiten] Weblinks

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