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Murray Rothbard

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Murray Newton Rothbard (* 2. März 1926 in Bronx (New York City, NY), † 7. Januar 1995 in Manhattan, New York, NY) war ein US-amerikanischer Ökonom und politischer Philosoph. Er veröffentlichte auch umfassende Beiträge im Bereich der Geschichtswissenschaft.

Rothbard war maßgeblicher Vordenker der anarchokapitalistischen Bewegung in den USA und der Libertarian Party. Als Ökonom stand er in der Tradition der Österreichischen Schule. Kulturell war er konservativ eingestellt und wurde als junger Mann durch den Geist der amerikanischen Old Right beeinflusst.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biographie

Rothbard wurde in New York City geboren, wo er auch die längste Zeit seines Lebens verbrachte. Sein Vater David Rothbard, ein Chemiker, kam als mittelloser jüdischer Einwanderer aus einem polnischen Schtetl in die USA, assimilierte sich dort jedoch schnell. Murray Rothbard wurde durch das liberale und individualistische Denken seines Vaters sehr geprägt. Über seine Jugend äußerte Rothbard, dass sein Vater und er die einzigen Rechten in einer linksliberalen bis kommunistischen Umgebung gewesen seien.

[Bearbeiten] Philosophie

Murray Rothbards Ideen repräsentieren eine Synthese aus Ökonomie, Politikwissenschaft, Jurisprudenz und sozialwissenschaftlichen Theorien. Sein Werk stellt „vielleicht das kraftvollste und raffinierteste Plädoyer für den individualistischen Anarchismus in diesem Jahrhundert dar, wenn nicht gar in der gesamten Geschichte dieser speziellen Sozialphilosophie“, wie Norman P. Barry schreibt. Es zeichnet sich zudem durch einen eingängigen, geistreichen und humorvollen Stil aus.[1]

Rothbard argumentiert, unter Berufung auf John Locke, radikal naturrechtlich. Nach seiner Auffassung hat jeder Mensch von Natur aus bestimmte Rechte: Redefreiheit, Versammlungsfreiheit, Informationsfreiheit, Vertragsfreiheit, vor allem aber das "Recht auf die eigene Person und auf die Früchte eigener Arbeit". Bemerkenswerterweise leitet Rothbard jedes dieser Rechte von einem "natürlichen Recht auf Eigentum" ab. Er steht damit in der Tradition der Stoa, der mittelalterlichen Scholastik sowie des klassischen Liberalismus.

Weiterhin ist Rothbards Denken von Ludwig von Mises' Analyse des Gütertausches und von der spezifisch nordamerikanischen libertären Tradition geprägt.

Sein Credo besteht im wesentlichen aus zwei Axiomen:

  • (i) Jeder Mensch, ob jung ob alt, ob arm ob reich, ob männlich oder weiblich, hat ein absolutes und natürliches Recht auf sich selbst.
  • (ii) Jeder Mensch, wiederum ohne Ausnahme, hat ein ebenso absolutes und natürliches Recht auf eine 'Heimstatt' (homestead).[2]

Diese beiden Axiome werden von Rothbard als nicht verhandelbar vorausgesetzt. Hier ist er auf jeden Fall angreifbar, denn die Annahme absoluter und natürlicher Rechte ist zumindest problematisch. Spätestens seit Jeremy Benthams Attacken auf das naturrechtliche Denken - Nonsense Upon Stilts (»gestelzter Unsinn«) lautete sein vernichtendes Urteil - wissen wir, dass Naturrechtstheorien mit äußerster Sorgfalt formuliert werden müssen, wenn sie angesichts der Wirklichkeit akzeptiert werden sollen.

Die Auffassung, es gebe natürliche Rechte, wird zwar schon seit über dreihundert Jahren vertreten. Bis jetzt gibt es aber noch keine befriedigende Antwort auf die Frage, was genau ein Recht zu einem natürlichen Recht macht und ob es überhaupt Rechte gibt, die über verschiedene geschichtliche Epochen und verschiedene Kulturen hinweg konstant als natürlich betrachtet worden sind.

Aus seinen axiomatisch gesetzten Voraussetzungen entwickelt Rothbard anti-paternalistische Argumente. Jeder Anspruch, den Nutzen für eine andere Person besser bestimmen zu können als diese selbst[3], wird von ihm zurückgewiesen. Als Grundcharakteristikum eines freiheitliches Zusammenlebens gilt ihm der freie Tausch von Gütern und Dienstleistungen. Er ist insofern auch konsequent, wenn er sogenannte 'Verbrechen ohne Opfer' wie Glücksspiel, Prostitution, Pornographie, sexuelle Abweichungen, Tragen einer Schusswaffe und Drogenkonsum als naturrechtlich geschützte Sphären begreift.

Als Verkörperung des Paternalismus gilt Rothbard der Staat. Der Staat sei nicht nur ein Vormund der Bürger, sondern ein unverhohlener Aggressor, indem er ständig und in großem Maßstab die natürlichen Rechte der Bürger verletze. Als Beispiele nennt Rothbard u. a. die militärische Zwangsrekrutierung, die Besteuerung und die Schulpflicht. Die Schulpflicht erzeuge systematisch Uniformität, untergrabe damit die Diversität und verletze ebenso systematisch das (natürliche) Elternrecht. Außerdem bürde sie dem Staat ein Entscheidungsproblem auf, das dieser grundsätzlich nicht lösen könne: Soll die Erziehung z. B. eher progressiv oder eher konservativ sein? Falls die Eltern in dieser Frage nicht einig seien, werde stets eine beträchtliche Minderheit, vielleicht sogar eine Mehrheit in ihren Interessen erheblich verletzt. Die Steuererhebung sei Raub, bestenfalls Zwang zur Bezahlung nicht bestellter Dienste. Die Wehrpflicht sei im wesentlichen Kidnapping, möglicherweise sogar Mord. Wenn die Repräsentanten des Staates der Auffassung seien, dass der Staat verteidigt werden müsse, dann sollten sie sich, wie jeder Bürger in seinen Geschäften auch, an den Markt wenden und dort durch entsprechende Offerten Personen anwerben.

Jeder Staat, auch ein demokratischer Verfassungsstaat, verletze die natürlichen, individuellen Rechte, da jeder Staat letztlich eine monopolistische Erzwingungs- und Gewaltagentur sei. Die üblichen demokratischen Verfahren und die üblichen Verfassungen seien staatliche Einrichtungen, die stets im Interesse der jeweiligen Machthaber funktionieren. Ein wirksamer Schutz des Einzelnen könne nur durch eine radikale Entstaatlichung herbeigeführt und gewährleistet werden. Diese Entstaatlichung solle auch Verkehrswege, Schulen, Hochschulen, Polizei, Rechtswesen und Streitkräften betreffen.

[Bearbeiten] Kritik

Kritiker Rothbards sind der Meinung, dass ein Gemeinwesen ohne eine »fundamentale Zwangsgewalt« nicht auskommen könne. [4] Wenn sich Individuen zu Schutzvereinigungen zusammenschlössen, um sich gegenüber Aggressoren zu verteidigen, bestünde die Gefahr eines Krieges zwischen diesen Vereinigungen. Abhilfe schaffe nur eine »fundamentale Zwangsgewalt«, die mit so überlegener Macht ausgestattet ist, dass sie jeden internen Streit autoritativ und definitiv schlichten könne. Diese Zwangsgewalt sei der Staat.[5] Dass Staaten immer wieder positive oder natürliche Rechte (falls es solche gibt) verletzen, sei unvermeidlich. Doch hätten die Bürger eines modernen Staates die Möglichkeit, solche Verletzungen in Schranken zu halten und Entschädigung einzuklagen. Hierin bestehe der Unterschied zwischen einem demokratischen Verfassungsstaat und einem autokratischen Willkürstaat.[6]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Beleg erwünscht
  2. Beleg erwünscht
  3. ?
  4. Beleg erwünscht
  5. Beleg erwünscht
  6. Beleg erwünscht

[Bearbeiten] Publikationen

[Bearbeiten] Literatur

  • Barry, Norman P.: On Classical Liberalism and Libertarianism. (Reprint) London / Hampshire 1989: Macmillan (erstmals 1986)
  • Barry, Norman: »Anarchism«, in Nigel Ashford und Stephen Davis (ed.), A Dictionary of Conservative and Libertarian Thought. London / New York 1991: Routledge, S. 4-7
  • Barry, Norman: »Libertarianism«, in Nigel Ashford und Stephen Davis (ed.), A Dictionary of Conservative and Libertarian Thought. London / New York 1991: Routledge, S. 163-166
  • Boaz, David: Libertarianism: A Primer. New York 1998: The Free Press
  • Boger, Horst Wolfgang: »Anarchismus und radikaler Liberalismus«, in Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung, 2. Jahrgang, hg. von Hans-Georg Fleck, Jürgen Frölich und Beate-Carola Padtberg. Baden-Baden 1990: Nomos Verlagsgesellschaft, S. 46-66
  • Justin, Raimondo: An Enemy of the State: The Life of Murray N. Rothbard. New York 2000: Prometheus Books
  • Sylvan, Richard: »Anarchism«, in Robert E. Goodin und Philip Pettit (Hrsg.), A Companion to Contemporary Political Philosophy. Oxford / Cambridge, MA 1993: Basil Blackwell, S. 215-243

[Bearbeiten] Weblinks

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