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Monte Cervantes

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Dieser Artikel behandelt das Passagierschiff Monte Cervantes. Für Informationen zur "neuen" Monte Cervantes (Containerschiff)

Die Monte Cervantes lief am 25. August 1927 als das dritte Schiff der so genannten Monte-Klasse vom Stapel. Am 3. Januar 1928 in Dienst gestellt, begann am 7. Januar 1928 ihr Jungfernreise von Hamburg nach La Plata. Die Monte Cervantes sank am 24. Januar 1930 im Beagle Kanal in der Gegend von Kap Hoorn.

Bezeichnet als „Titanic des Südens“ sollte das Schiff regelmäßig zwischen Hamburg und den Hauptstädten Rio de Janeiro und Buenos Aires verkehren. Schon nach kurzer Zeit wurden das Arbeitsumfeld jedoch vom reinen Linienschiff ausgedehnt auf Vergnügungsfahrten in alle Erdteile der Welt. Hierfür wurde die maximale Passagierkapazität von rund 2.500 auf 1.500 Plätze reduziert. Damit sollte gewährleistet sein, dass die Gäste die Reisen so genussvoll wie irgendwie möglich erleben sollten.

Das Schiff war für seine Zeit modern eingerichtet. Große, mittelschiffs gelegene Promenadendecks, zwei große, geräumige Speisesäle, sowie ein großer Rauchsalon, eine geräumige Halle und ein Schreib- und Lesezimmer stand den Passagieren zu Verfügung. In den Preisgruppen IA bis V gab es in allen Kabinen fließend Wasser, den Reisenden der Preisgruppe VI und denen der Schlafsäle standen helle, weißgekachelte, nach Geschlechtern getrennte Waschräume zur Verfügung. Des Weiteren gab es einen Damen- und Herrenfriseur an Bord.

Der Fahrpreis schwankte, je nach Größe der Kabine und Art der Reise, zwischen 240 und 630 Reichsmark.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verpflegung

Die Verpflegung an Bord galt laut Reiseprospekt als „reichlich, nahrhaft und abwechslungsreich“. Als Menü-Beispiel des 30. Mai 1929 wurde zum Beispiel folgende Speisefolge angegeben:


Frühstück:
Kaffee – Tee – Milch
Schwarzbrot – Weißbrot – Graubrot – Rundstücke
Butter – Himbeermarmelade
gekochte Eier – Eierkuchen mit Apfelmus
Hafergrütze in Milch

Mittagessen:
Spinatsuppe mit Fadennudeln – Kraftbrühe mit Griesnocken
gebratene Kalbsnuß, junge Erbsen, Kartoffeln
kalifornische Aprikosen

Nachmittag:
Schokolade – Kaffee – Tee – Milch
gefüllter Bienenstich

Abendessen:
Schnitzel auf Mailänder Art
verschiedene Sorten Wurst, Butter, Käse
Schwarzbrot – Weißbrot – Graubrot

Im Preis enthalten war die volle Verpflegung sowie normales Trinkwasser. Zusätzliche Kosten gab es hingegen für Wein, Bier, Mineralwasser, Spirituosen, Tabakwaren und dergleichen.

[Bearbeiten] Kabinenpreise

  • Preis-Gruppe IA:
Zweibett-Kabine, Außenseite Deck A: Preis: 530 - 630 Reichsmark
  • Preis-Gruppe I:
Zweibett-Kabine, Außenseite Deck D + E: Preis: 490 - 590 Reichsmark
  • Preis-Gruppe II:
Zweibett-Kabine, Innenseite Deck A
kleine Zweibett-Kabine, Außenseite Deck D + E: Preis: 420 - 500 Reichsmark
  • Preis-Gruppe IIIA:
Dreibett-Kabine, Außenseite Deck A: Preis: 440 - 520 Reichsmark
  • Preis-Gruppe III:
Dreibett-Kabine, Außenseite Deck D + E: Preis: 410 - 480 Reichsmark
  • Preis-Gruppe IV:
kleine Zweibett-Kabine, Innenseite Deck D + E: Preis: 380 - 430 Reichsmark
  • Preis-Gruppe V:
Dreibett-Kabine, Innenseite Deck D + E: Preis: 360 - 400 Reichsmark
  • Preis-Gruppe VI:
Neun- bis Elfbett-Kabine, Außenseite Deck E: Preis: 300 - 340 Reichsmark
  • Preis-Gruppe VII:
Wohndeck-Abteil mit 120 und mehr Betten, Deck F: Preis: 240 - 280 Reichsmark


An Bord waren alle Reiseteilnehmer gleichberechtigt. Der Preisunterschied der Kabinen richtet sich lediglich nach der Lage und Art der Kabinen.


[Bearbeiten] Bergungsversuche

Das Heck der Monte Cervantes ragte seit dem Untergang 1930 weit sichtbar aus dem Wasser. Da es außerhalb der gängigen Schiffswege lag, wurden keine Anstrengungen unternommen, das Schiff zu bergen.

Als nach dem 2. Weltkrieg die Metallpreise in die Höhe schossen, sicherte sich 1951 das italienische Unternehmen Salvamar die Bergungsrechte an dem Wrack. Eine vollständige Bergung war ausgeschossen und so wurde begonnen, alle verwertbaren Metallteile zu entfernen, einzuschmelzen und Stück für Stück zu verkaufen.

1954 wurde der Versuch gestartet, das Wrack nach Ushuaia zu schleppen. Dort sollte die immer schwieriger werdende Zerlegung vorangetrieben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ruhte das Schiff relativ sicher auf dem Unterwasserfelsen, welches ihr vor 24 Jahren zum Verhängnis wurde. Als es jedoch vom Riff rutschte, versank das Schiff am 14. Oktober unwiederbringlich in den Tiefen des Beaglekanals.


[Bearbeiten] Die Entdeckung

In September 2000 unternahm ein Filmteam von SPIEGEL TV den Versuch, den Rumpfteil des Wracks der Monte Cervantes zu finden. Die Suche mit einem Tauchroboter wurde letztendlich belohnt: in 115 Meter Tiefe wurden die Überreste des einstigen Luxusliners entdeckt. Per ROV (Remotely Operated Vehicle) konnte somit zum ersten Mal zum Rumpf der Monte Cervantes vorgedrungen werden.

Geborgen wurden kleine Kostbarkeiten wie eine Rotweinflasche, Gläser, Aschenbecher und Kronleuchter, die allesamt dem Museo del Fin del Mundo Ushuaia in Ushuaia übergeben wurden. SPIEGEL TV verwertete später diese einmaligen Filmaufnahmen und Fotografien. Ergänzend durch Aussagen Überlebender, historische Dokumente, Erkenntnisse von Wissenschaftlern wurde unter dem Titel "Gesunken vor Kap Hoorn – das Rätsel der Monte Cervantes" eine einstündige Dokumentation produziert.

[Bearbeiten] Technische Daten

  • Reederei: HSDG (Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft KG)
  • Baujahr: 1927
  • Länge: 152,2 m
  • Breite: 20 m
  • Personen: max. 2.492 Gäste zzgl. Personal
  • Bruttoregister: 13.913 t
  • Verdrängung: ca. 20.000 t
  • Antrieb: Zweischrauben-Motorschiff
  • Geschwindigkeit: 14,5 Knoten
  • Werft: Blohm & Voss
  • Heimathafen: Hamburg

[Bearbeiten] Weblinks

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