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Mondsichelmadonna

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Überlinger MünsterMadonna mit Osmanenkopf auf der Mondsichel
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Überlinger Münster
Madonna mit Osmanenkopf auf der Mondsichel

Die Mondsichelmadonna (apokalyptische Madonna, Madonna im Strahlenkranz ) bezeichnet in der christlichen Ikonografie das durch die Vorstellung des apokalyptischen Weibes geprägte Marienbild.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursprünge

Sie basiert auf dem Erscheinungsbericht einer kosmischen von einem Drachen verfolgten schwangeren Frau, die von Sternen gekrönt und mit der Sonne bekleidet auf den Mond tritt und dem letzten apokalyptischen Gefechts zwischen dem Drachen und dem Erzengel Michael ausgesetzt wird.

Und es geschah ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau mit der Sonne bekleidet und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. (Apokalypse 12,1)

Religionsgeschichtlich wird das Bild vom apokalyptischen Weib auf den Isis-Astralkult der Antike zurückgeführt, es erfährt aber durch das Geburtsmotiv eine apokalyptische Umdeutung. Bereits die Alte Kirche deutet die zwölf Sterne als den Tierkreis, die Sonne als Christus und den Mond als die Vergänglichkeit der Welt. Seit Epiphanius wird das Weib mit Maria identifiziert, in der Orthodoxie (und später auch bei Luther) mit der Kirche.

In dieser Darstellungsform wird Maria auch als Königin des Himmels (lat. regina coeli) bezeichnet.

[Bearbeiten] Darstellungen

Die erste bildliche Darstellung der Mondsichelmadonna findet sich im hortus deliciarum der Herrad von Landsberg (1175/85) und im Matutinale von Scheyern (1206/26).

In der Gotik wandeln sich die Züge des apokalyptischen Weibes zunehmend ins madonnenhafte wie das Initiale A im Graduale von St. Katharinenthal, 1312.

Die älteste Holzplastik findet sich in der Hirschmadonna (Erfurt 1370).

Die Monddarstellung wurde zunächst als Vollmond mit einem Gesicht ausgeführt, mit dem 15. Jahrhundert zunehmend als Mondsichel, wechselnd mit noch oben bzw. nach unten geöffneter Sichel.

Im ausgehenden Mittelalter wurde dem Typus auch der Titel "Maria vom Siege" bzw. "Unsere liebe Frau vom Sieg" beigelegt.

Im Gedenken an die siegreiche Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 gegen die Türken stiftete Papst Pius V. (1504-1572) das Rosenkranzfest genannte Marienfest. Offensichtlich wurde jetzt der antitürkische Bezug. Das Gesicht des Mondes führte man häufig als das eines Osmanen aus, leichenblass, auch schwarz gehalten, zuweilen als Kopf mit Turban ausgeführt. Auch weibliche Gesichter sind zu finden.

Mondsichelmadonnen wurden im 15. Jahrhundert meist als Einzelfiguren, in Marienleuchtern sowie als Altarbestandteile ausgeführt.

Zuweilen stellte man auch die Thronende Madonna mit dem Mondsymbol verbunden dar (Madonna aus Ulm 1420/25).

Das Mondsichelmotiv wurde so beliebt, dass man ältere Madonnen nachträglich mit Strahlenkranz und Mondsichel versah (Leuchtermadonna Bad Doberan 1300, ergänzt 15. Jahrhundert).

Im 16. Jahrhundert gesellte sich zur Mondsichel das Schlangenmotiv, die als Symbol des Bösen von Maria zertreten wurde (Relief v. Peter Dell 1515).

Der Typ der Mondsichelmadonna wandelte sich im 17./18. Jahrhundert in den Typ der Maria Immaculata.

[Bearbeiten] Literatur

  • Lexikon der Christlichen Ikonografie, Herder 1994

[Bearbeiten] Weblinks

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