Mohelnice
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Mohelnice (Begriffsklärung). |
Mohelnice (deutsch Müglitz) ist eine Stadt mit 9.872 Einwohnern (31. Dezember 2005) in Tschechien. Sie liegt in Mähren in 267 m ü.M. an der Einmündung der Mírovka in die March am westlichen Ufer des Flusses. Durch Mohelnice führt die Europastraße 442 / R 35, die ab der Stadt in südlicher Richtung nach Olomouc vierspurig ausgebaut ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1131 durch Bischof Jindřich Zdík in einer Besitzliste des Olmützer Kapitels. Seit 1247 ist die Kirche der Jungfrau Maria Himmelfahrt nachweisbar. 1250 verlieh Bischof Bruno von Schauenburg Müglitz das Magdeburger Stadtrecht. 1307 und 1312 wütete die Pest in der Stadt.
Am 28. Oktober 1424 fielen die Hussiten in Müglitz ein und verwüsteten die Stadt, die heftigen Widerstand leistete. Bei der Einnahme kam es zu einem Blutbad und mehr als 700 Menschen wurden niedergemetzelt. 1568 zerstörte ein Stadtbrand große Teile von Müglitz.
Während des Dreißigjährigen Krieges plünderten 1623 die Schweden unter Bethlehem Gábor die Stadt und im selben Jahr brach erneut die Pest aus, an der ein Drittel der Bewohner verstarb. Zwischen 1642 und 1645 folgten weitere Plünderungen durch die Schweden und erneut brachen Seuchen aus.
Im Jahre 1753 erfolgte die letzte Hinrichtung in der Stadt. 1772 wurden erstmals Kartoffeln angebaut und 1775 das erste Postamt eingerichtet. 1828 wurde die Straße von Olmütz nach Prag ausgebaut und eine weitere ins nördlich gelegene Hohenstadt angelegt. 1832 brach die Cholera aus und forderte 100 Opfer. 1836 entstand die Straßenverbindung nach Mährisch Aussee. Der Stadtbrand von 1841 vernichtete 191 Häuser. 1845 nahm die Eisenbahn von Olmütz nach Prag den Betrieb auf und ein Jahr später entstand der Bahnhof in Müglitz. Die nächste Choleraepidemie, an der 300 Einwohner starben, folgte 1849. Auch 1851, 1855 und 1866 brach diese Seuche wieder aus.
Mit der Ablösung der Grundherrschaften wurde Müglitz 1850 Sitz eines Bezirksgerichts und Steueramtes. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert siedelten sich Industriebetriebe an. 1904 wurde die Firma Doczekal gegründet, das Unternehmen der Elektrotechnikindustrie ist heute ein Produktionsstandort der Firma Siemens.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Zur Stadt Mohelnice gehören die Dörfer Křemačov (Kremetschau)mit Podolíčko (Kleinpoidl); Květín (Quittein), Libivá (Libein), Podolí (Großpoidl) mit Horní Válce (Oberwaldsee); Řepová (Rippau), Újezd (Augezd) mit Dolní Válce (Niederwaldsee); und Studená Loučka (Kaltenlautsch) mit Bukova (Dreibuchen) und Bušín (Buschein).
Stadtteile von Mohelnice sind Dolní Krčmy (Niederschwägersdorf) und Horní Krčmy (Oberschwägersdorf).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Stadttor von 1540 mit Resten der Burg aus dem 14. Jahrhundert
- Dekanatskirche des. Hl. Thomas von Canterbury, errichte im 14. Jahrhundert
- Friedhofskirche St. Stanislaus von 1584
- Pestsäule von 1717 auf dem Marktplatz
- Bischöfliches Schloss, heute als Museum genutzt
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Anton Brus von Müglitz (1518-1580), Erzbischof von Prag,und Bischof von Wien
- Martin Medek (1538-1590), Erzbischof von Prag
- Judas Thaddäus Supper (1712-1771), mährischer Barockmaler
- Edmund Reitter (1845-1920), deutscher Entomologe, Schriftsteller und Kaufmann.
- Richard Schmitz (1885-1954), österreichischer Politiker
[Bearbeiten] Weitere
- Antal Stašek (1843-1931), tschechischer Schriftsteller, lebte von 1913 bis 1914 in der Stadt
[Bearbeiten] Weblinks
Bludov (Blauda) | Bohdíkov (Märzdorf-Nikles) | Bohuslavice (Bohuslawitz ) | Bohutín (Engelsdorf) | Branná (Goldenstein) | Bratrušov (Brattersdorf) | Brníčko (Brünnles) | Bušín (Buschin) | Dlouhomilov (Lomigsdorf) | Dolní Studénky (Schönbrunn) | Drozdov (Drosenau) | Dubicko (Dubitzko a.d. March) | Hanušovice (Hannsdorf) | Horní Studénky (Studinke) | Hoštejn (Hochstein) | Hraběšice (Rabenseifen) | Hrabišín (Rabersdorf) | Hrabová (Raabe) | Hynčina (Heinzendorf) | Chromeč (Krumpisch) | Jakubovice (Jockelsdorf) | Janoušov (Janauschendorf) | Jedlí (Jeedl) | Jestřebí (Groß Jestreb) | Jindřichov (Heinrichsthal) | Kamenná (Steine) | Klopina (Kloppe) | Kolšov (Kolleschau) | Kopřivná (Geppersdorf) | Kosov (Kosse) | Krchleby (Chirles) | Lesnice (Lesnitz) | Leština (Lesche) | Libina (Deutsch Liebau) | Lipinka (Lepinke) | Líšnice (Lexen) | Loštice (Loschitz) | Loučná nad Desnou (Wiesenberg) | Lukavice (Lukawetz) | Malá Morava (Kleinmohrau b. Hannsdorf) | Maletín (Moletein) | Mírov (Mürau) | Mohelnice (Müglitz) | Moravičany (Morawitschan) | Nemile (Neumühle) | Nový Malín (Frankstadt a.d. Mährischen Grenzbahn) | Olšany (Olleschau) | Oskava (Hütten) | Palonín (Pollein) | Pavlov (Pawlau) | Písařov (Schreibendorf) | Police (Polleitz) | Postřelmov (Großheilendorf) | Postřelmůvek (Kleinheilendorf) | Rájec (Groß Rasel) | Rapotín (Reitendorf a.d. Teß) | Rejchartice (Reigersdorf b. Reitendorf) | Rohle | Rovensko (Rowenz) | Ruda nad Moravou (Eisenberg a.d. March) | Sobotín (Zöptau) | Staré Město (Mährisch Altstadt) | Stavenice (Steinmetz) | Sudkov (Zautke) | Svébohov (Schwillbogen) | Šléglov (Schlögelsdorf) | Štíty (Schildberg) | Šumperk (Mährisch Schönberg) | Třeština (Trittschein) | Úsov (Mährisch Aussee) | Velké Losiny (Bad Großullersdorf) | Vernířovice (Wermsdorf) | Vikantice (Weigelsdorf) | Vikýřovice (Weikersdorf) | Vyšehoří (Hochberg) | Zábřeh (Hohenstadt a.d. March) | Zborov (Zborow) | Zvole (Schmole)