Modum Blaufarbenwerk
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Das Modum Blaufarbenwerk (Modums Blaafarveværk oder Blaafarveværket) wurde 1773 in Modum, Norwegen, als königliches Werk errichtet und war der erste große Chemiebetrieb Skandinaviens.
Das kobalthaltige Erz wurde von den Gruben zum Werk transportiert und die kobaltblaue Farbe hier gewonnen. Das Werk verschickte sein Kobaltblau in die ganze Welt, u. a. schon 1788 nach China und Japan. 1823 wurde das Werk vom Berliner Bankier Wilhelm Christian Benecke und dem aus Ostpreußen stammenden Industriellen Benjamin Wegner übernommen. Unter Wegner, dem neuen Direktor, erlebte das Blaufarbenwerk seine Blütezeit. Zeitweise war es das größte Industrieunternehmen Norwegens, das 2000 Arbeiter beschäftigte und für 80 Prozent der Weltproduktion von Kobaltblau verantwortlich zeichnete. Wegner steigerte jedoch nicht nur den Absatz, sondern führte auch umfassende sozialpolitische Reformen zum Vorteil der Arbeiter ein, sodass er heute als Ahnherr des norwegischen Wohlfahrtsstaates gilt.
Heute ist das Blaufarbenwerk ein Touristenmagnet. Im sozialhistorischen Museum wird das Leben der Werksarbeiter gezeigt, im Herrenhof Nyfossum sind Interieur und Kunst zu sehen. Auch die Kobaltgruben in der schönen norwegischen Natur können besichtigt werden. Dem Maler Theodor Kittelsen (1857–1914) ist ein Museum gewidmet. Nicht umsonst heißt die Gegend Kunstnerdalen (Künstlertal), da sie viele romantische Künstler angezogen hat.
[Bearbeiten] Verweise
- http://www.blaa.no – Das Blaufarbenwerk (norwegisch, deutsch, englisch)
[Bearbeiten] Literatur
- Tone Sinding Steinsvik: Die Kobaltgruben und das Königsblau aus Norwegen – ein Teil der großen Welt, Modum/Norwegen, 2000, ISBN 82-90734-23-9