Min-Yue
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Min-Yue (chin. 閩越) waren eine bedeutende Untergruppe der "Hundert Yue-Stämme", wobei das Wort Yue einen Sammelbegriff der chinesischen Chronisten für eine nicht-chinesische Kulturgemeinschaft im heutigen Südchina darstellte. Das Siedlungsgebiet der Min-Yue lag um den Min-Fluss in der heutigen Provinz Fukien. Im Süden waren die ähnlich bedeutenden Nan-Yue (揚越) ihre Nachbarn.
Die als König betitelten Häuptlinge Fukiens leiteten ihre Herkunft von König Goujian (Kou-Chien, reg. 496-465 v. Chr.), einem namhaften Herrscher des alten Yue ab.
Zur Han-Zeit entstanden in Fukien die Königreiche von Min-Yue (202 v. Chr.) und Tung-hai (192 v. Chr.). Der südliche Nachbar der beiden war das Königreich von Nan-Yue. Der König von Min-Yue, Ying Hing (郢興) attackierte um 138 bis 135 v. Chr. sowohl Tung-hai als auch Nan-Yue, so daß sich beide Staaten an Han-China um Hilfe wandten. Dieses schickte erfolgreich Truppen gegen Min-Yue, während Ying Hing von seinem jüngeren Bruder Yue Sin (餘善) ermordet wurde, der sich China unterwarf. Anschließend stellte Han-China das Königreich Tung-hai wieder her, diesmal unter der Regentschaft eines jüngeren Bruders des Min-Yue-Königs.
Als Tung-hai 112 v. Chr. einige Han-Beamte tötete sandte China (Kaiser Wudi, reg. 141- 87 v. Chr.) Streitkräfte über Land und See nach Fukien. Die Han-Generäle töteten den König und unterwarfen das Land. Ihre Regierung entschied sich jedoch, die Bevölkerung wegen Unzuverlässigkeit ins Gebiet zwischen Huai und Yangtse zu deportieren. Trotzdem existierte bis zum Ende des 1. Jh. anscheinend nur eine einzelne chinesische Kolonie an der Mündung des Min.
vgl. Fujian.
[Bearbeiten] Literatur
- Twitchett, Denis and Loewe, Michael: The Cambridge History of China. Volume I. The Ch’in and Han Empires, 221 B.C. – A.D. 220, Cambridge University Press.
