Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Michael Walzer - Wikipedia

Michael Walzer

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Michael Walzer (* 3. März 1935 in New York) ist Sozial- und Moralphilosoph sowie bedeutender amerikanischer Intellektueller.

Michael Walzer, Sohn ostjüdischer Emigranten, gilt als einer der einflussreichsten Vertreter der Politischen Philosophie in den Vereinigten Staaten. Er verfasste vielbeachtete Abhandlungen über Gerechtigkeit, Zivilgesellschaft, Gesellschaftskritik und Krieg. Auch in der europäischen Diskussion gewinnen seine Werke zunehmend an Bedeutung. Grund hierfür ist vor allem seine Theorie des "gerechten Krieges". Bekannt wurde Walzer auch für seine Beiträge in der Debatte um Liberalismus und Kommunitarismus.

Walzer wurde 1935 in New York City geboren. In New York studierte er auch bei Irving Howe an der Brandeis-Universität, wo er 1956 seinen B.A. erwarb. Walzer wurde Howes Assistent und begann für die von diesem herausgegebene Zeitfschrift "Dissent" zu arbeiten, einem Organ der antistalinistischen Linken in Amerika. Nach dem Tod von Howe wurde Walzer Herausgeber der Zeitschrift, die er im Geist ihres Gründers bis heute dazu nutzt, linke Positionen zu prüfen und zu diskutieren.

Nach Abschluss seines Studiums war er ein Jahr Fulbright Fellow an der Cambridge University, bevor er 1961 an der Harvard University seinen Ph.D. erhielt.

Von 1962 bis 1966 lehrte Walzer an der Princeton University, von 1966 bis 1980 an der Harvard University. Seit 1980 ist er Professor in Princeton, am Institute for Advanced Study der School of Social Science.

Michael Walzer ist Herausgeber der Zeitschrift "Dissent" und Mitherausgeber der Zeitschriften "Philosophy and Public Affairs", "Political Theory" sowie "The New Republic".

In seinen Beiträgen verbindet Walzer Elemente der jüdischen Tradition mit modernem politischen Denken. Innerhalb der "kommunitaristischen" Szene Amerikas gilt er als profilierter Vertreter einer gesellschaftskritischen, politischen Theorie.

Als einziger namhafter Philosoph beschäftigte er sich schon lange vor dem Geschichtsschock von Sarajevo und Srebrenica mit den moralischen Realitäten des Krieges. Sein Buch über Just and Unjust Wars, 1977 erschienen, ist heute ein Klassiker. Bei der Lehre vom gerechten Krieg geht es um die "Einschränkung möglicher Kriegsgründe, -zwecke und -mittel", also einer "Einhegung" statt einer kategorischen Vermeidung des Krieges.

Bereits 1967 verteidigte Walzer den israelischen Präventivangriff im Juni 1967 gegen die ägyptische Armee (Sechstagekrieg). Später setzte er sich für die Intervention im Kosovo und den Krieg gegen die Taliban ein. Einzig den Krieg gegen den Irak hielt er für ungerechtfertigt, obgleich er zuvor als Berater Clintons ein durchaus vergleichbares Vorgehen vorgeschlagen hatte. Allerdings ist auch die Ablehnung des Irakkrieges, der Logik seiner Lehre folgend, nicht kategorisch. Vielmehr macht er die Bewertung von der Entwicklung des Landes nach dem Ende des Krieges abhängig.

Walzer gehört zu einer Gruppe von 58 führenden amerikanischen Intellektuellen, darunter der Soziologe Francis Fukuyama ("The End of History and the last Man"), der Kulturhistoriker Samuel P. Huntington ("Clash of Civilizations") und der Gesellschaftstheoretiker Amitai Etzioni, die am 12. März 2002 ein Manifest für den "gerechten Krieg" veröffentlicht hatte. Die Unterzeichner unterstützen darin im Grundsatz, von einem wertkonservativen Standpunkt aus begründet, die Politik der US-Regierung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das New Yorker World Trade Center.

In Deutschland erhielt Walzer am 19. Mai 1998 den von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen verliehenen Dr.-Leopold-Lucas-Preis.

[Bearbeiten] Werke

  • Sphären der Gerechtigkeit. Ein Plädoyer für Pluralität und Gerechtigkeit (1983, Frankfurt, New York Neuauflage 2006)
  • Gibt es einen gerechten Krieg? (Stuttgart 1982)
  • Kritik und Gemeinsinn. Drei Wege der Gesellschaftskritik (Berlin 1990) - Zweifel und Einmischung. Gesellschaftskritik im 20. Jahrhundert (Frankfurt/M. 1991)
  • Zivile Gesellschaft und amerikanische Demokratie (Berlin 1992)
  • Lokale Kritik - globale Standards (Hamburg 1996)
  • Sphären der Gerechtigkeit. Ein Plädoyer für Pluralität und Gleichheit (Frankfurt/M. 1992)
  • Exodus und Revolution (Frankfurt/M. 1995).
  • Erklärte Kriege - Kriegserklärungen, Essays, 2003

[Bearbeiten] Sekundärliteratur

  • Skadi Krause und Karsten Malowitz: Michael Walzer zur Einführung, Hamburg: Junius, 1998,

ISBN 3-88506-970-9

  • Michael Haus: Die politische Philosophie Michael Walzers. Kritik, Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Wiesbaden: VS Verlag, 2000. ISBN 3-53113-512-0

[Bearbeiten] Weblinks

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