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Metamizol

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Strukturformel
Bild:Metamizol.png
Allgemeines
Name Metamizol
Andere(r) Name(n) Novaminsulfon
Handelsname(n) Novalgin®
Verfügbarkeit Verschreibungspflichtig
Medizinisch
Kategorie Analgetika (Schmerzmittel)
Gruppe Nichtopioid-Analgetika
Wirkung

Metamizol (N-Methyl-N-(2,3-dimethyl-5-oxo-1-phenyl-3-pyrazolin-4-yl) aminomethansulfonsäure)ist ein stark wirksames und im Allgemeinen gut verträgliches Schmerzmittel.

Metamizol gehört zu den nichtsauren Nichtopioid-Analgetika (Gruppe der Pyrazolone). Da es kein Opiat oder Opioid ist, wird das Suchtpotenzial als gering eingeschätzt, dagegen sind bei chronischer Einnahme Organschädigungen (z. B. der Nieren) zu beachten. Metamizol ist in Deutschland verschreibungspflichtig.

Metamizol ist in Deutschland unter seinem Freinamen Novaminsulfon und seinem Handelsnamen Novalgin® erhältlich. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen im Handel: Tabletten, Brausetabletten, Tropfen, Zäpfchen und Injektionslösung zur intravenösen oder intramuskulären Gabe. Weitere Präparate, die Metamizol enthalten sind zum Beispiel Novaminsulfon-ratiopharm®, Nopain®, Berlosin®, Analgin®, Algocalmin®,usw..

Die genaue Wirkung des Stoffes ist bis heute nicht bekannt. Vermutlich hemmt es, ähnlich wie Paracetamol, die Bildung von Prostaglandinen vor allem im Rückenmark und im Gehirn. Neben seiner starken schmerzstillenden Wirkung hat es außerdem sehr gute fiebersenkende und spasmolytische, also krampflösende Eigenschaften. Die entzündungshemmende Wirksamkeit ist dagegen im Vergleich mit Diclofenac nur sehr schwach ausgeprägt.

Im Gegensatz zu Diclofenac und Acetylsalicylsäure ist es gut magenverträglich. Die Fahrtüchtigkeit wird durch geringe Mengen Metamizol nicht beeinträchtigt.

Als Einzeldosis wird, außer für Säuglinge, 8–16 mg pro kg Körpergewicht angegeben, Erwachsene maximal 750–1000 mg Metamizol bis zu vier mal täglich.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Anwendungsgebiete

[Bearbeiten] Vorteile von Metamizol

  • gute schmerzlindernde Wirksamkeit
  • alle Darreichungsformen verfügbar (i. m. oder i. v., Suppositorien, Tropfen und Tabletten)
  • kein relevanter Einfluss auf die Blutgerinnung
  • kaum Probleme bei Überdosierungen (hohe therapeutische Breite)
  • gute krampflösende Eigenschaften
  • Zulassung ab dem 3. Lebensmonat
  • keine Atemdepression
  • keine Sedierung
  • bisher keine Hinweise auf gravierende Nebenwirkungen im Kindesalter
  • besser magenverträglich als Diclofenac oder Acetylsalizylsäure
  • langjährige gute Erfahrungen in den Ländern mit einer Zulassung

[Bearbeiten] Nebenwirkungen

In den angloamerikanischen Ländern und in Schweden wurde Metamizol wegen der seltenen aber lebensbedrohlichen Agranulozytose vom Markt genommen. Überzeugende statistische Daten wurden dazu aber von den Zulassungsbehörden nicht veröffentlicht. Siehe dazu Zusammenfassung in Medline

Zugelassen ist es in:

  • Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Israel, Niederlande, Polen, Spanien, Schweiz, Russland, Lateinamerika, Indien

Metamizol kann:

  • den Urin rot färben
  • bei bestehendem Asthma bronchiale, Heuschnupfen und chronischen Atemwegserkrankungen einen Asthma-Anfall auslösen,
  • die Nierenfunktion beeinträchtigen,
  • anaphylaktische Reaktionen auslösen und dadurch einen Schockzustand hervorrufen,
  • selten, vor allem bei zu schneller Gabe, einen Blutdruckabfall bewirken,
  • selten schwere Blutbildveränderungen (Agranulozytose) hervorrufen. Anzeichen dafür sind: Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen sowie Halsschmerzen ohne grippeähnliche Krankheitsanzeichen. Bei den in Schweden veröffentlichten Fällen mit Agranulozytose waren 92 % innerhalb der ersten zwei Monaten nach oder während der Behandlung mit Metamizol aufgetreten.
  • nekrotische Entzündungen im Bereich der Körpereintrittspforten hervorrufen (Auftreten 1: 100 000, hohe Letalität)
  • Übelkeit, Erbrechen

[Bearbeiten] Gegenanzeigen

Metamizol enthaltende Präparate dürfen nicht eingenommen werden:

  • bei Porphyrie (angeborene oder erworbene Störung der Produktion des roten Blutfarbstoffes),
  • bei bekannter Unverträglichkeit von Metamizol,
  • bei erblich bedingtem Mangel an dem Enzym Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase,
  • bei Säuglingen unter drei Monaten,
  • während Schwangerschaft und Stillzeit.

Beim Vorliegen einer Knochenmarksschädigung ist die Anwendung nur mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen möglich.

[Bearbeiten] Literatur

  • The International Agranulocytosis and Aplastic Anemia Study: JAMA 1986, 256, 1749. PMID 3290398
  • Arzneimittelbrief 1987, 21, 5.
  • Hedenmalm, K., und Spigset, O.: Eur. J. Clin. Pharmacol. 2002, 58, 265.
  • Eur J Clin Pharmacol. 2005 Jan;60(11):821-9. Epub 2004 Dec 3.

[Bearbeiten] Weblinks


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