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Merkurtransit

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Merkurtransit oder Merkurdurchgang ist die partielle (teilweise) Bedeckung der Sonne durch den Planeten Merkur. Ein Merkurtransit ist mit bloßem (durch Sonnenfolie oder andere geeignete Filter geschütztem) Auge nicht sichtbar, da der scheinbare Durchmesser des Merkurscheibchens mit 12 Bogensekunden weit unter dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges liegt. Der Merkur bedeckt von der Erde aus gesehen nur Bruchteile eines Promills der Fläche der Sonnenscheibe. Zur Beobachtung eines Merkurtransits wird zumindest ein gutes Fernglas besser ein kleines Teleskop (jeweils mit Sonnenschutzfilter) benötigt.

Bildercollage des Merkurtransits 2003
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Bildercollage des Merkurtransits 2003


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemeines

Merkurtransite ereignen sich mit etwa vierzehn Mal pro Jahrhundert deutlich häufiger als Venustransite, da Merkur eine geringere Entfernung zur Sonne hat. Sie geschehen nicht paarweise wie die Venustransite, sondern in zeitlichen Intervallen von 3, 4, 6, 7, 10 oder 13 Jahren. Transite mit ähnlicher Charakteristik wiederholen sich nach 46 Jahren. Die letzten drei Transite fanden 1999, 2003 und 2006 statt, der nächste wird 2016 zu beobachten sein. Merkurtransite können in unserer Epoche nur um den 10. Mai und um den 10. November auftreten, weil nur zu diesen Zeiten die unteren Konjunktionen des Planeten Merkur in der Nähe seiner Schnittpunkte mit der Erdbahnebene, den so genannten Bahnknoten stattfinden. Da sich die Bahnknoten des Planeten Merkurs langsam zu größeren Werten der ekliptikalen Länge verschieben, verschieben sich auch die Termine für die Merkurdurchgänge im Laufe der Jahrhunderte zu immer späteren Daten. So werden ab dem Jahr 3426 erstmals Merkurtransite im Juni und Dezember stattfinden.

Merkurtransite sind, wie man der folgenden Tabelle entnehmen kann, im November häufiger als im Mai. Dies ist durch die hohe Exzentrizität der Merkurbahn begründet. Bei einem Durchgang im November befindet sich Merkur weiter entfernt von der Erde als bei einem Durchgang im Mai. Hierdurch ist noch bei einem größeren Abstand des Merkurs zum Bahnknoten während einer unteren Konjunktion ein Durchgang möglich als bei einer unteren Konjunktion im Mai. Da aber Merkur bei Durchgängen im Mai weiter entfernt von der Sonne steht als bei Durchgängen im November hat er eine geringere Winkelgeschwindigkeit als bei Novemberdurchgängen, so dass Merkurdurchgänge im Mai länger dauern können. Auch erscheint Merkur bei Durchgängen im Mai mit 12 Bogensekunden Durchmesser größer als bei solchen im November (Scheinbarer Merkurdurchmesser: 10 Bogensekunden).

[Bearbeiten] Streifender Merkurtransit

Es ist prinzipiell möglich, dass Merkur bei einem Transit am Sonnenrand vorbeizieht. Hierbei kann es vorkommen, dass für manche Gebiete der Erde Merkur vollständig und in anderem nur teilweise vor der Sonne vorbeiwandert. Der Merkurdurchgang am 15. November 1999 war der letzte derartige Transit. Der vorletzte Merkurtransit bei dem Merkur für Beobachter in manchen Teilen der Welt nur zum Teil vor der Sonne zu sehen war, fand am 28. Oktober 743 statt. Der nächste Merkurtransit, bei dem Merkur für Beobachter in manchen Gebieten nur zum Teil vor die Sonne tritt wird erst wieder am 11. Mai 2391 stattfinden.

Es ist auch möglich, dass ein Merkurdurchgang von manchen Gebieten der Erde als partieller Durchgang sichtbar ist, während für Beobachter in anderen Teilen der Welt Merkur an der Sonne vorbeizieht. Ein derartiger Transit trat zuletzt am 11. Mai 1937 ein. Das vorletzte Ereignis dieser Art war am 21. Oktober 1342. Der nächste Merkurdurchgang der für Beobachter in manchen Teilen der Erde als partieller Durchgang zu sehen ist, während in anderen Teilen der Welt Merkur knapp an der Sonne vorbeizieht, wird erst am 13. Mai 2608 eintreten (Lit.: Peuschel).

[Bearbeiten] Simultane Transite

Das simultane Auftreten von Merkur- und Venusdurchgängen ist wegen der verschiedenen Knotenlänge in unserer Epoche nicht möglich. Da die Bahnknoten von Merkur und Venus verschieden schnell wandern, sind solche Ereignisse in ferner Zukunft möglich, werden allerdings erst im Jahr 69163 und im Jahr 224508 eintreten. Hingegen ist prinzipiell auch in unserer Epoche das gleichzeitige Auftreten einer Sonnenfinsternis und eines Merkurdurchganges möglich. Allerdings ist auch ein derartiges Ereignis äußerst selten und wird erst am 5. Juli 6757 in Ostsibirien wieder eintreten.

[Bearbeiten] Historisches

Der erste Merkurdurchgang wurde von Pierre Gassendi am 7. November 1631 beobachtet.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Marco Peuschel: Konjunktionen, Bedeckungen und Transits-Das kleine Almanach der Planeten. 1. Auflage. Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-939144-66-5 (Weblink siehe unten)

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anhang

[Bearbeiten] Merkurtransit-Termine zwischen 1900 und 2100

Merkurtransite
Datum des
mittleren Transits
Zeit (UTC)
Beginn Mitte Ende
14. November 1907 10:24 12:07 13:50
7. November 1914 9:57 12:03 14:09
8. Mai 1924 21:44 1:41 5:38
10. November 1927 3:02 5:46 8:29
11. Mai 1937 8:53 8:59 9:06
11. November 1940 20:49 23:21 1:53
14. November 1953 15:37 16:54 18:11
6. Mai 1957 23:59 1:14 2:30
7. November 1960 14:34 16:53 19:12
9. Mai 1970 04:19 08:16 12:13
10. November 1973 07:47 10:32 13:17
13. November 1986 01:43 04:07 06:31
6. November 1993 03:06 03:57 04:47
15. November 1999 21:15 21:41 22:07
7. Mai 2003 05:13 07:52 10:32
8. November 2006 19:12 21:41 00:10
9. Mai 2016 11:12 14:57 18:42
11. November 2019 12:35 15:20 18:04
13. November 2032 06:41 08:54 11:07
7. November 2039 07:17 08:46 10:15
7. Mai 2049 11:04 14:24 17:45
9. November 2052 23:54 2:29 5:07
10. Mai 2062 18:17 21:36 0:58
11. November 2065 17:25 20:06 22:49
14. November 2078 11:43 13:41 15:41
7. November 2085 11:44 13:34 15:28
8. Mai 2095 17:22 21:05 0:52
10. November 2098 4:37 7:16 9:59

Eine umfangreichere Liste von 1800-2700 findet sich in (Lit.: Peuschel).

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