Mehrfachsternmotor
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Anders als in einem Reihensternmotor sind bei einem Mehrfachsternmotor die Zylinder mehrerer Sterne nicht in Reihe (linear) hintereinander, sondern leicht versetzt angeordnet. In diesen Konstruktionsmerkmalen liegt begründet, daß Mehrfachsternmotoren meist luftgekühlt und ihre Ventile (wie bei einem einfachen Sternmotor) OHV-stoßstangengesteuert sind, während Reihensternmotoren meist flüssigkeitsgekühlt sind und ihre Ventile wie bei einem Reihenmotor über obenliegende Nockenwellen gesteuert werden (OHC und DOHC). Außerdem sind Mehrfachsternmotoren aus wenigen Sternen aufgebaut (bisheriges Maximum: vier 7-Sterne im Pratt & Whitney R-4360 Wasp Major), da sie sonst kaum zu beherrschende Kühlungsprobleme aufweisen. Bei Reihensternmotoren ist dies durch die Flüssigkeitskühlung nicht so kritisch. Hier kann die Kühlung auch von sechs, acht oder gar zehn Sternen hintereinander beherrscht werden.
Da auch Mehrfachsternmotoren sehr viele Zylinder in sehr kompakter Bauweise unterbringen, besitzen sie ebenfalls hohe Leistungsdichten (viel Leistung pro Motormasse bzw. pro Motorvolumen) und werden überall dort eingesetzt, wo man viel Leistung konzentrieren will, wie z.B. bei Flugmotoren. Sehr große, interessante Motoren sind beispielsweise die amerikanischen Pratt & Whitney R-4360, Pratt & Whitney R-2800 und Pratt & Whitney R-1830, die ebenfalls amerikanischen Wright R-3350 und Wright R-2600 sowie die britischen Bristol Centaurus, Bristol Hercules und Bristol Taurus.
