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Mayday (Notruf)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mayday ist der Notruf im Sprechfunk.

Dieser Notruf wird international von den verschiedensten Funkdiensten verwendet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Luftfahrt

So wird zum Beispiel die Internationale Notruf-Frequenz des Flugfunks (121,5 MHz; UKW) auf allen Flugplätzen überwacht.

Der MAYDAY-Notruf hat im Flugfunk oberste Priorität. Die Benutzung der Frequenz ist damit für den übrigen Sprechfunkverkehr einzustellen bzw. stark einzuschränken. Es findet ab sofort ein sogenannter Notverkehr statt, sodass Funkstille für alle Nichtbeteiligten gilt (vgl. Silence Mayday).

Wegen Zeitmangels in Luftnotfällen wird der MAYDAY-Notruf auf der jeweils aktuell benutzten Frequenz an die Bodenstelle abgesetzt (bei IFR-Flügen). Nur wenn im Sichtflug (VFR-Flüge) kein dauernder Kontakt zu Bodenfunkstellen besteht, wird der Notruf auf der Notruffrequenz 121,5 MHz abgesetzt.

Der VFR-Pilot kann den Notruf auch auf der FIS-Frequenz absetzen. Diese Frequenz wird in Deutschland von vielen VFR-Piloten auf Streckenflügen eingestellt.

Aber auch jeder beliebige Tower nimmt auf seiner veröffentlichten Frequenz einen Notruf entgegen.

Inhalt des Notrufes:

  • obligatorisch mit „MAYDAY - MAYDAY - MAYDAY“ beginnen
  • Flugzeugkennung (um sich zu identifizieren) - z. B. „D-EFSR“
  • Position: z. B. „5 Kilometer südlich von Kassel“
  • Flughöhe
  • Art des Notfalls: z. B. „Maschinenversagen“; „VFR-Pilot in IMC“; „verirrt“; „Druckverlust in der Kabine“
  • Beabsichtigte Handlungen: z. B. Notlandung
  • mögliche Hilfeleistungen seitens der Flugsicherung: z. B. „Request radar vectors“; „Request QDM“; „den Luftraum nach Süden freihalten“; „Emergency descent“
  • Anzahl der Personen an Bord
  • Farbe des Flugzeuges
  • Erklärung des Luftnotstandes („declare emergency“)
  • Sichtbedingungen (VMC, IMC, on top)

Ein Notruf sollte nicht zu spät abgesetzt werden, auch wenn er seinen Ursprung in einem Fehler oder Irrtum des Piloten hat. Er kann auch wieder zurückgezogen werden.

Die Flugsicherung wird bei Bedarf die SAR-Aktionen einleiten.

Zusätzlich zum Notruf sollte der Transponder auf den Notrufcode 7700 geschaltet werden. Daran wird der Pilot sicher auch von der Bodenfunkstelle erinnert werden („Squawk 7700“). Das markiert das Flugzeug auf dem Radarschirm der Flugsicherung mit einem zusätzlichen Stern.

Nach Beendigung des Luftnotfalls wird die Flugsicherung die Frequenz wieder für den allgemeinen Sprechfunk freigeben.

[Bearbeiten] Seefahrt

Das Sprechfunk-Notzeichen MAYDAY zeigt einen Seenotfall an, und leitet die Seenotmeldung ein. Seenotfall bedeutet, dass ein Seefahrzeug in Not oder eine Person in Lebensgefahr ist und sofortige Hilfe benötigt.

[Bearbeiten] Beispiele für Seenotfälle

Mann über Bord, wenn das Opfer nicht mehr gefunden wird, oder wegen Unterkühlung sofort in eine Spezialklinik muss. Wassereinbruch mit akut drohendem Sinken. Überfall durch Piraten. Kollision mit drohendem Sinken. Strandung mit drohendem Sinken. Schlagseite mit drohendem Sinken. Manövrierunfähiges Treiben mit drohender gefährlicher Strandung oder Kollision, oder Querschlagen und Kentern durch Brecher.

[Bearbeiten] Alarmierung

Im Seefunk erfolgt der Seenotverkehr über folgende Medien:

  • UKW-DSC Kanal 70
  • UKW Kanal 16 (156,80 MHz)
  • GW/KW-DSC
  • 2182 kHz (Grenzwelle)
  • 4125, 6215, 8291, 12290, 16420 kHz (Kurzwelle), ggf. auf dem Arbeitskanal einer Küstenfunkstelle
  • Amateurfunk (Notfunk)
  • Telefon +49-421-53687-0 (mobil oder Satellit)

[Bearbeiten] DSC-Funk

Heute erfolgt der Notruf meist nach den internationalen GMDSS-Richtlinien über ein DSC-Gerät. Neben den ausrüstungspflichtigen Schiffen (SOLAS) verfügen mittlerweilen alle modernen Charterschiffe über ein UKW-Gerät mit DSC-Controller.

Der Notruftaste ist meist mit „Distress“ rot beschriftet und unter einer Abdeckklappe vor Fehlauslösung geschützt. Als weitere Sicherung muss sie bei einigen Geräten mehrere Sekunden ununterbrochen gedrückt werden.

Das Funksystem sendet eine digitale Seenotalarmierung mit folgendem Inhalt:

  • MMSI-Nummer des Schiffes
  • Position des Schiffes (über NMEA-GPS-Empfänger, oder von Hand)
  • Art des Notfalles (englisch: Man over board, Pirats attack, Ship sinking, Fire, etc.)

[Bearbeiten] Notmeldung

Der Notalarmierung per DSC folgt dann die eigentliche Notmeldung über Sprechfunk:

Mayday
This is ........................

(Schiffsname und Rufzeichen, MMSI)

Man Over Board
My Position is

   _ _ Degrees _ _ Point _ North
_ _ _ Degrees _ _ Point _ East

I need .........................
Over

[Bearbeiten] Sprechfunk ohne DSC

Im Non-DSC Seefunk beginnt der Notruf mit dreimaligem MAYDAY, gefolgt von der Schiffskennung (Schiffname und Rufzeichen). Folgen müssen Position, Art des Notfalls, Anzahl der Personen an Bord und Art der gewünschten Hilfeleistung.

[Bearbeiten] Empfang eines Notrufes

Der Empfang eines Notrufs wird über GMDSS ausschließlich von Küstenfunkstellen und/oder MRCC-Seenotleitstellen mit der digital übertragenen Meldung <DISTRESS ACKNOWLEDGE> bestätigt. Diese übernimmt dann die Koordination aller weiteren Aktionen.

Im Non-DSC-Sprechfunk wird der Empfang eines Notrufs mit ERHALTEN MAYDAY, RECEIVED MAYDAY oder ROMEO ROMEO ROMEO MAYDAY bestätigt (keine explizite Einschränkung, wer bestätigen darf).

Die Weiterleitung eines Notrufs wird mit MAYDAY RELAY eingeleitet.

[Bearbeiten] Funkstille

Ein Notruf hat Vorrang vor jedem anderen Funkverkehr. Ein Havarist oder sonstwie Beeinträchtigter kann während seines Notrufes Funkstille mit dem Ruf SILENCE MAYDAY verlangen. Der englische/französische Begriff „silence“ bedeutet im Deutschen „Stille“.

[Bearbeiten] rechtliche Konsequenzen

Ein Notruf darf nur auf Anordnung des Schiffsführers erfolgen. Jedes Schiff im Umkreis ist dadurch verpflichtet, Hilfe zu leisten. Erfolgreiche Hilfe ist kostenpflichtig. Durch das sehr einfache Auslösen eines Notalarms über DSC-Controller kommt es häufig zu kostspieligen Fehlalarmen (ein Hubschrauber kostet 10.000 €/Stunde). Seenotmeldungen - eigene und empfangene - und die erfolgten Maßnahmen sind immer im Logbuch festzuhalten.

[Bearbeiten] rechtliche Grundlagen

Internationale Vereinbarungen und Vorschriften finden sich in GMDSS, SOLAS, IMO, Radio Regulations der ITU. Sie werden auf nationaler Ebene in Gesetze und Verordnungen umgesetzt.

[Bearbeiten] Deutschland, Nord- Ostsee

In Deutschland ist die bundeshoheitliche Aufgabe der Seerettung an die DGzRS übertragen und wird für die Nord- und Ostsee über das RCC oder MRCC Bremen Rescue Radio koordiniert. Die Rettung aus der Luft erfolgt ebenfalls unter Führung der DGzRS über die Kommandozentrale der Marine in Glücksburg.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Atemschutzeinsatz

Im Feuerwehr-Einsatz unter Atemschutz machen in Not geratene Einsatzkräfte durch das Geben eines Maydays auf sich aufmerksam.

Der in Not geratene Trupp meldet sich gem. Feuerwehr-Dienstvorschrift FwDV 7 nach folgendem Schema:

„MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY“
hier <Funkrufname* > (*i.d. Praxis meist die „Truppbezeichnung“ (z.B. Angriffstrupp Tanklöschfahrzeug 1))
<Standort>
<Lage>
MAYDAY kommen.

Sobald das MAYDAY-Signal über Funk kommt ist der gesamte Funkverkehr einzustellen um ein vollständiges absetzten des Notrufes zu ermöglichen.

[Bearbeiten] Namensursprung

Mayday ist eine Ableitung aus dem französischen m'aidez („helft mir“) oder m'aider („mir helfen“) und wird daher oft, vor allem in der Seefahrt, [mɛ'deː] (etwa: „mädee“) ausgesprochen.

Mayday ['mɛidɛi] Der Ursprung des Wortes M'aider ist die Infinitivform des Reflexivverbs „helfen mir“ innerhalb der französischen Syntax; jedoch wird es nicht als allein stehender zwingender Befehl auf Standardfranzösisch verwendet, aber es wird verwendet in einigen französischen Patois (Frankreich). Dieses hat einige Etymologen dazu geführt, um zu behaupten, dass die wirkliche Bedeutung eine Abkürzung der Phrase war, „Venez maider“ („kommen helfen mir“). „M'aidez“ = „helfen Sie mir“, (welches auf Standardfranzösischen nicht grammatikalisch korrekt ist), gilt als eine annehmbare Alternative. In beiden Fällen jedoch muss Mayday als ziemlich grobe englische Lautdarstellung betrachtet werden. Es sollte auch beachtet werden, dass auf englisch die Phrase nur in der Bedrängnissituation verwendet wird. Auf französisch klingt die Phrase nicht sehr nach Dringlichkeit, wie seine englische Übersetzung. (Aus Wikipedia auf englisch)

Siehe auch: SOS, Seenot, Notruf

[Bearbeiten] Weblinks

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