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Maximilian Oskar Bircher-Benner

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Maximilian Oskar Bircher-Benner (* 22. August 1867 in Aarau; † 24. Januar 1939 in Zürich) war ein Schweizer Arzt und Ernährungswissenschaftler. Er erfand das Birchermüesli, die Urform aller Müslis. Er gilt als Pionier der Vollwertkost.

Maximilian Bircher-Benner wurde 1867 als Sohn eines Notars als Maximilian Bircher in Aarau geboren. Schon als Kind interessierte er sich für Medizin. Dieses Fach studierte er dann in Wien, Dresden, Berlin und Zürich, wo er 1891 promovierte. Schon während seines Studiums beschäftigte er sich mit Naturheilkunde, Hydrotherapie und Diätetik. 1891 eröffnete er in Zürich eine Praxis als praktischer Arzt. 1893 heiratete er die Apothekertochter Elisabeth Benner aus dem Elsass, die eine ansehnliche Mitgift in die Ehe brachte. Durch die Behandlung einer magenkranken Frau kam Bircher-Benner auf die Idee, eine Rohkost-Diät zu entwickeln, die er auch im Selbstversuch testete, als er an Gelbsucht erkrankte. Der bekannteste Bestandteil seiner Diät, die als Vollwertkost zu bezeichnen ist, war das Bircher-Müsli. 1897 war aus der Praxis bereits eine kleine Privatklinik geworden.

1903 veröffentlichte er seine Schrift Grundzüge der Ernährungstherapie auf Grund der Energetik. Seine These: Nicht ihr Gehalt an Nährstoffen sei für die Qualität der Nahrungsmittel entscheidend, sondern die in ihr enthaltene Energie. Wissenschaftlich nachweisbar ist das nicht. Bei Medizinern stieß Bircher-Benners Ernährungslehre ("Sonnenlichtnahrung") denn auch auf Skepsis und Ablehnung, denn seine Theorie, dass rohe Nahrungsmittel wertvoller seien als gekochte und vegetarische Nahrung wertvoller als Fleisch widersprach den damals vorherrschenden Ansichten zur Ernährung, entwickelt unter anderem von Justus Liebig. Auch Konserven lehnte Bircher-Benner ab sowie behandelte Lebensmittel wie Weißmehl und weißen Zucker. Das Müsli (schweizerisch Müesli) bezeichnete er als "Apfeldiätspeise", kurz "d'Spys". Er betonte, dass dieses Rohkostgericht mit der Nahrung der Schweizer Alphirten verwandt sei, deren Lebensweise er für besonders gesund hielt. Diese "Alpenkost" war für ihn ein Vorbild.

Der Arzt beschäftigte sich jedoch nicht nur mit der Ernährung, sondern entwickelte auch eine Ordnungstherapie für seine Patienten. 1904 eröffnete er ein eigenes Sanatorium auf dem Zürichberg in Zürich, das er Lebendige Kraft nannte; es wird 1913 erweitert. Hier verordnete er den Patienten auch Bewegung im Freien, Gymnastik, Luftbäder und Hydrotherapie. Kurz vor seinem Tod eröffnete er in Zürich auch noch ein "Volkssanatorium" für weniger Begüterte. Er bezeichnete sein Sanatorium als "Lebensschule" und als "wirksames Instrument gegen die Degeneration" der Bevölkerung durch "unnatürliche" Lebensweise.

Der Tagesablauf im Sanatorium auf dem Zürichberg war streng geregelt und erinnerte manche Patienten an eine Kaserne. Schon vor dem Frühstück war ein Spaziergang vorgeschrieben, außerdem gab es ein Programm zur "körperlichen Ertüchtigung" mit Bewegungs- und Hydrotherapie, Turnen und Gartenarbeit sowie Liegekuren; um 21 Uhr begann die Nachtruhe. Zu den prominenten Kurgästen gehörte Thomas Mann, der das Sanatorium in einem Brief als "hygienisches Zuchthaus" bezeichnete, sich hier aber auch für seinen bekannten Roman Der Zauberberg inspirieren ließ. Andere Prominente waren Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse und Wilhelm Furtwängler.

Der Erste Weltkrieg ließ die Patientenzahl im Sanatorium stark sinken, in den 1920er Jahren kam es jedoch wieder zu einem Aufschwung. 1923 gründet Bircher-Benner die Zeitschrift Der Wendepunkt im Leben und im Leiden. Bircher-Benner starb 1939 an einer Herzkrankheit. Nach seinem Tod führten zwei seiner Söhne die Klinik weiter. 1973 ging sie in den Besitz des Kantons Zürich über; wegen mangelnder Auslastung wurde die Bircher-Benner-Klinik schließlich 1994 geschlossen. Das Gebäude wurde 1998 an eine Versicherung verkauft.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Grundzüge der Ernährungstherapie auf Grund der Energiespannung der Nahrung, Berlin 1903
  • Die Grundlagen unserer Ernährung, Berlin 1921
  • Diätetische Heilbehandlung: Erfahrungen und Perspektiven, Stuttgart 1935
  • Vom Wesen und der Organisation der Nahrungsenergie, Stuttgart 1936
  • Vom Werden des neuen Arztes: Erkenntnisse und Bekenntnisse, Dresden 1938
  • Ordnungsgesetze des Lebens als Wegweiser zur Gesundheit, Zürich 1938

[Bearbeiten] Literatur

  • Max Bircher-Benner: Ordnungsgesetze des Lebens, Verlag Bircher-Benner, 1992, ISBN 3-87053-048-0 (Nachdruck)
  • Ralph Bircher: Leben und Lebenswerk Bircher-Benners, Verlag Bircher-Benner, 2. Aufl. 1989, ISBN 3-87053-019-7
  • Albert Wirz: Die Moral auf dem Teller. Dargestellt an Leben und Werk von Max Bircher Benner und John Harvey Kellogg, Chronos Verlag, 1993, ISBN 3-905311-10-0

[Bearbeiten] Weblinks

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