Max Friedrich
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Max Friedrich (* 1945 in Klosterneuburg, Niederösterreich) ist seit 1977 ordentlicher Professor und Vorstand der Universitätsklinik für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters in Wien, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, seit 1980 auch für Kinder- und Jugendneuropsychiatrie.
Im Jahr 1984 wurde Max Friedrich zum ständigen gerichtlich beeideten Sachverständigen für Psychiatrie sowie Kinder- und Neuropsychiatrie bestellt. Er ist Berater verschiedener Bundesministerien in Sekten-, Familien- und Missbrauchsfragen und ist Mitglied nationaler und internationaler Gremien.
Neben zahllosen Fachpublikationen veröffentlichte Friedrich Bücher wie "Tatort Kinderseele", „Kinder ins Leben begleiten“ und „Die Opfer der Rosenkriege“. Er setzt sich unter anderem mit Themen wie Gewalt an der Schule, Rolle der Peer Groups bei Jugendlichen und Homosexualität im Jugendalter auseinander. [1]
Am 10. November 1994 gründete er mit Giora Seeliger in Österreich "Rote Nasen Clowndoctors", den Verein zur Förderung der Lebensfreude von kranken oder leidenden Kindern. Er ist Gründer und Leiter des Ambulatoriums "Die Boje" für Jugendliche, die seelische Probleme haben. Er gehört dem psychosozialen Team an, das die 1998 entführte und 2006 frei gekommene Österreicherin Natascha Kampusch seit ihrer Flucht intensiv betreut.
[Bearbeiten] Kritik
In der österreichischen Männerbewegung gilt er als sehr umstritten. Als Gerichtssachverständiger in Sorgerechtsfragen spreche er in der Regel immer den Müttern das alleinige Sorgerecht (österreichisch: Obsorge) zu. Dabei bediene er zum einen das mütterlich konservative Weltbild, zum anderen die feministische Ideologie in Österreich.
Dies kommt in seinem Buch "Tatort Kinderseele" besonders zum Audruck, da er die "Väter als Täter" beschreibt und sich der Parteilichkeit von feministischen Kinderschutzorganisationen bedient. Er folgt dabei alten feministischen Ideologien aus dem Deutschland der achtziger Jahre und übernimmt Weltanschauungen von bekannten deutschen Organisationen wie Wildwasser oder Zartbitter.
Seine Befragungen der Kinder, insbesondere bei Missbrauchsverdacht, entsprächen nicht den psychologischen Standards des deutschen BGH oder einem anderen Standard, sondern seien suggestiver Natur. Zudem vertritt er die Richtigkeit von Aussagen, die unter der "hypnosegestützten Psychotherapie" entstehen. So wurde ein Mann aus Linz aufgrund dessen verurteilt und aufgrund von Gegengutachten wieder freigelassen.
OÖNachrichten berichtete am 14.01.2006: "Der 58-Jährige soll 1992 seine elfjährige Stieftochter bei einem Urlaub in Griechenland entjungfert haben und darauffolgend wöchentlich mit ihr sexuellen Verkehr gehabt haben, lautete das Ergebnis des damaligen Strafverfahrens. Die Mutter des mutmaßlichen Opfers und dessen Geschwister hingegen hatten nie Übergriffe beobachtet. 'Wir waren immer eine ganz normale Familie', sagte die Mutter vor Gericht aus. Auch aus dem Tagebuch des Mädchens ließen sich keine einschlägigen Hinweise entnehmen. Das Urteil fußte auf Aussagen der jungen Frau im Jahr 2000, die sich an den Missbrauch im Zuge einer 'hypnosegestützten Psychotherapie' - sie litt an psychosomatischen Beschwerden - 'erinnerte'. Der Wiener Kinderpsychiater Max Friedrich vertrat vor Gericht die Seriösität dieser Methode."
Hinzu kommen Spekulationen und Verschwörungstheorien über Max Friedrichs excellente politische Netzwerke, die bis zum österreichischen Justizministerium reichen. Bei den österreichischen Gerichten gilt er dennoch als der Experte unter den psychologischen Sachverständigen.
[Bearbeiten] Web Links
Offener Brief wegen Löschung eines journalistischen Beitrags zu Max Friedrich
"Väter als Täter"
Stiefvater nach Sexvorwürfen freigelassen
Personendaten | |
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NAME | Friedrich, Max |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Psychiater |
GEBURTSDATUM | 1945 |
GEBURTSORT | Klosterneuburg |