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Max Burchartz

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Max Burchartz (* 28. Juli 1887 in Wuppertal-Elberfeld; † 31. Januar 1961 in Essen) war ein deutscher Grafiker, Typograf und Maler.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Burchartz wurde 1887 unter dem Namen Max Hubert Innocenz Maria Burchartz als Sohn des Fabrikanten Otto Burchartz und dessen Frau Maria geboren. Nach der Schulzeit durchläuft er verschiedene Ausbildungen, unter anderem in der Möbelstoffweberei seines Vaters, einer Textilfachschule und einer Kunstgewerbeschule, außerdem macht er die kaufmännische Lehre. Ab 1907 studiert Burchatz an der Kunstakademie Düsseldorf. In dieser Zeit malt er bereits in impressionistischem Stil. Nach seiner Zeit als Soldat im ersten Weltkrieg zieht Burchartz sich ins ländliche Blankenhain zurück und malt vor allem dörfliche Motive und Stillleben.

[Bearbeiten] Begegnung mit der Moderne

1922 besucht Burchartz vom 3.8 bis zum 5.8 einen De Stijl-Kurs bei Theo van Doesburg am Bauhaus in Weimar. Dieser Erfahrung folgt ein Bruch in seiner bisherigen Arbeit und eine Hinwendung zur Moderne, was sich in einem von da an konstruktivistischem Malstil ausdrückt. Er arbeitet als Übersetzer für das Bauhaus.

[Bearbeiten] Aufstieg im Ruhrgebiet

1924 zieht Burchartz ins Ruhrgebiet und gründet mit Johannes Canis am 1. November 1924 mit der "werbebau" die erste moderne Werbeagentur in Deutschland. Man widmet sich der neuen Typografie und Farbgestaltung der Bauhaus-Moderne. Der künstlerische und wirtschaftliche Erfolg stellt sich schnell ein. Zu den ersten Kunden gehört der Bochumer Verein.

Burchartz entwickelt in dieser Zeit einen neuen Layout-Stil, der sich durch eine freie Verwendung von Typografie, Fotografie und Fotocollage auszeichnet. Ab 1926 entwirft Burchartz auch Möbel, arbeitet für den Deutschen Werkbund und wird als Publizist tätig.

Hervorzuheben ist seine Arbeit für die Firma Wehag, für die er nicht nur Produktreihen von Türdrückern und Beschlägen, sondern auch ein Corporate Identity entwickelt. Im Laufe der Jahrzehnte schafft Burchartz für Wehag eine Vielzahl von Entwürfen und prägt die Entwicklung des Unternehmens nachhaltig.

Am 1. April 1927 schließlich erhält Burchartz eine Professur für Typografie an der Folkwangschule Essen, zu deren Bekanntheit er maßgeblich beiträgt. Die Wirtschaftskrise führt jedoch dazu, dass seine Stelle am 15.Dezember 1931 gestrichen wird.

[Bearbeiten] Das Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen

1927 gehört Burchartz zur Gruppe um den Architekten Alfred Fischer, der in Gelsenkirchen das Hans-Sachs-Haus baut. Burchartz entwickelt ein Farbleitsystem für die Flure des Hauses, und schafft damit das mutmaßlich erste Beispiel angewandter Signaletik in einem öffentlichen Gebäude. Das System führt mit wandgroßen Farbfeldern in Primärfarben durch das Haus. Jeder Etage ist dabei eine der Farben Rot, Grün, Gelb und Blau zugeordnet. Nach dem Krieg wird diese wichtige Arbeit Buchartz's überstrichen und vergessen, in den 90er Jahren jedoch wiederentdeckt und teilweise wiederhergestellt.

[Bearbeiten] Im dritten Reich

Nach der Machtergreifung Hitlers wurde Burchartz Mitglied der NSDAP, da er so seine Stelle an der Folkwangschule wiederzuerlangen hoffte. In dieser Zeit unternimmt er verschiedene Fotoreisen und fertigt Drucksachen für die Industrie an, z.B. 1933 „Matrosen Soldaten Kameraden“ und 1935 „Soldaten – ein Bildbuch vom Neuen Heer“.

Zwischen 1933 und 1939 arbeitet Burchartz auch für die Firma Forkardt, für welche er 1939 „Das Buch vom Spannen“, ein Anschauungs- und Sachbuch zum Thema Handspannfutter, entwirft. Zudem hat Burchartz über Wehag Kontakt zu der Firma Donar, die Türen herstellte und für welche er zwischen 1935 und 1936 Prospekte entwarf.

Bei Kriegsbeginn meldet sich Buchartz freiwillig zum Heer. Das Kriegsende erlebt er in Paris.

[Bearbeiten] Neu-Anfang

1949 wird Burchartz wieder an die Folkwangschule berufen, wo er die Studienanfänger betreut. Er vermittelt den Studenten einen universellen sinnlichen Ansatz und die Idee ganzheitlichen Designs. Seine erste kunsttheorethische Arbeit „Gleichnis der Harmonie“ erscheint. 1953 eine weitere: „Gestaltungslehre“. In dieser Zeit entsteht auch eine Reihe von Material-Collagen und Rasterbildern in denen er neue Materialien wie Rasterfolien, Kunststoff-Folien, Resopal und Wandteppiche verwendet.

1957 zeichnet die Stadt Wuppertal Burchartz mit dem „Eduard von der Heydt - Preis“ aus.

Am 31. Januar 1961 stirbt Max Burchartz in Essen. Ein Jahr nach seinem Tod erscheint das von ihm redigierte Buch „Schule des Schauens“.

[Bearbeiten] Rezeption

Obwohl Burchartz mit seiner Arbeit zu den Pionieren des modernen Designs gehört und mit Gestaltern wie Peter Behrens und Anton Stankowski verglichen werden kann, hat sein Name nie den gleichen Bekanntheitsgrad erhalten. Dennoch fußen viele Grundprinzipien heutigen Kommunikationsdesigns, wie etwa die Gestaltung von Farbleitsystemen, auf seiner Arbeit.

[Bearbeiten] Weblinks

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