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Mathilde Kralik

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Mathilde Kralik von Meyrswalden (* 3. Dezember 1857 in Linz, † 8. März 1944 in Wien) war eine österreichische Komponistin. (Taufname Mathilde Aloisa)

Mathilde Kralik (1883)
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Mathilde Kralik (1883)

[Bearbeiten] Leben

Mathilde Kralik war Tochter des böhmischen Glasindustriellen Wilhelm Kralik von Meyrswalden (1807-1877) aus Eleonorenhain und Louise Lobmeyr (*25. April 1832; † 3. Oktober 1905) unter anderem Schülerin Anton Bruckners.

Kralik war zweifellos die schillerndste Persönlichkeit unter den österreichischen Opernkomponistinnen. Sie stammte aus besten Verhältnissen, war finanziell unabhängig, musikalisch hochtalentiert und konnte sich vollkommen auf das Komponieren konzentrieren. Teilweise finanzierte sie die Aufführungen ihrer Schöpfungen selbst.

Ähnlich ihren Kolleginnen aus der Komponistenzunft, war Mathilde Kralik in den Jahren um die Jahrhundertwende aus dem Konzertleben Wiens nicht wegzudenken. So fanden sowohl am 19. April 1894 wie am 19. April 1895 musikalisch-deklamatorische Frauenabende im Brahms-Saal des Musikvereins statt, bei denen Werke von ihr gespielt und gesungen wurden. Als Sängerinnen traten Dora Toula und Josefine von Statzer auf. In einem Konzert des Quartetts Duesberg wurde in der Saison 1898/99 ihr Klaviertrio in F-Dur- vorgestellt. Einen Höhepunkt stellte zweifellos das von Josef von Wöss am 12. Januar 1900 im Großen Musikvereinssaal veranstaltete geistliche Konzert dar, bei dem Mathildes Werk „Die Taufe Christi“ nach einem Gedicht von Papst Leo XIII. für Solo, Chor und Orchester sowie die „Weihnachtskantate“ für vier Solostimmen, Chor und Orchester zur Aufführung kamen.

Undatiertes Portrait
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Undatiertes Portrait

Als weitere Beispiele seien zwei Kompositions-Konzerte genannt, die am 20. März 1908 im Brahms-Saal gegeben wurden Lieder und vier Arien aus der „Weißblume“ - und am 26. Juni 1911 im Kleinen Saal - auf dem Programm standen ausschließlich Lieder, die von Elsa Kaulich und Hermann Gürtler, begleitet von Carl Lafite, dargeboten wurden — stattfanden. Über die Lieder schrieb der Kritiker der „Reichspost“, dass sie eine vornehme musikalische Bildung verrieten, treffsichere Charakteristik und einen schönen Vokalsatz aufwiesen und die brillante Klavierbegleitung einer Nachbildung Hugo Wolfs gleichkäme. Nach dem 1. Weltkrieg mag es um Mathilde etwas ruhiger geworden sein: der musikalische Geschmack hatte sich eben geändert, doch bei besonderen Anlässen und festlichen Veranstaltungen waren ihre Kompositionen immer wieder zu hören. Von Musikliebhabern geschätzt waren die regelmäßig Sonntag nachmittags in ihrem Heim in der Weimarer Straße (Wien-Döbling) abgehaltenen Soirees, bei denen Mathilde durch ihr virtuoses Klavierspiel so manchen Kunstgenuß bot. Es ist als fast selbstverständlich anzusehen, dass das Zusammenwirken von Bruder Richard Kralik und Schwester Mathilde sich auch auf das Gebiet der Oper erstrecken würde. Ihr Erstling war die dreiaktige Märchenoper „Blume und Weißblume“, deren Libretto Bruder Richard nach dem Volksbuch „Flos und Blankflos“ geformt hatte.

Mathilde Kralik war wie viele ihrer Kolleginnen auch, im Vereinsleben aktiv: Ehrenpräsidentin des Damenchorvereins Wien, der Wiener Bachgemeinde, des Österreichischen Komponistenbundes und des Vereins der Schriftsteller und Künstler Wiens.

Undatiertes Portrait
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Undatiertes Portrait

[Bearbeiten] Autobiografische Notiz vom 19. Oktober 1904

„Ich bin am 3. Dezember 1857 zu Linz an der Donau geboren. Mein Vater Wilhelm Kralik von Meyrswalden (gest. 1877) war Glasfabrikant (Chef der Firma Meyr's Neffe in Böhmen), meine Mutter Louise ist eine geborene Lobmeyr (Schwester des Herrenhausmitglieds und Glasindustriellen Ludwig Lobmeyr zu Wien). Meinem Vater und meiner Mutter verdanke ich den musikalischen Sinn und die Liebe zur Musik. Mein Vater war passionierter Geigenspieler, wiewohl Autodidakt und pflegte im Böhmerwalde eifrig das Quartettspiel. Meine Mutter spielte als Dilettantin gut Klavier und neigte schon als Mädchen der klassischen Richtung zu. Von meinen Eltern hörte ich zuerst Beethovens Violin-Klavier-Sonaten, Haydns und Mozarts Klänge wurden mir zunächst durch die häuslichen Quartette vermittelt. Später übernahmen dann meine beiden älteren Brüder und schließlich ich mit ihnen die Hausmusik, die in Duos, Trios und Quatuors unserer Klassiker bestand.

Meinen ersten Klavierunterricht genoß ich bei meiner Mutter, dann bei Eduard Hauptmann in Linz. Meine ersten Kompositionsversuche (Anmerkung, Mathilde war damals erst 15 Jahre) förderte mein Bruder Richard Kralik von Meyrswalden, der sich lebhaft dafür interessierte. Nach unserer Übersiedlung nach Wien im Jahre 1870 erhielt ich Unterricht im Klavierspiel und in der Harmonielehre von Carl Hertlein (Flötist der Hofoper). Im Jahre 1875 wurde ich Privat-Schülerin von Professor Julius Epstein für Klavier. Er nahm ernsten Anteil an meinen Kompositionen und riet mir zur weiteren Ausbildung Anton Bruckner für Contrapunkt, dessen Unterricht ich privat ein Jahr genoß bis zu meinem Eintritt in die Kompositionsschule des Wiener Konservatoriums im Oktober 1876. Ich wurde in den zweiten Jahrgang — Schule Professor Franz Krenn — übernommen. Nach Absolvierung des folgenden dritten Jahrgangs erhielt ich den ersten Preis. In den folgenden Jahren pflegten wir in unserem Hause den A-capella-Gesang, wodurch ich mit den Werken der niederländischen, italienischen und deutschen Meister des XV. und XVI. Jahrhunderts vertrauter wurde. Als meinen hauptsächlichsten Lehrmeister betrachte ich Bach, für die modernen Formen interessiert mich primär Liszt. Meine Kompositionen sind zum Teil gedruckt (Anm: Verlag Guttmann, Wien), zum größeren Teil noch Manuskript.“

[Bearbeiten] Werke

  • Der Heilige Leopold (Oratorium)
  • Weißblume (Oper)
  • zahlreiche Lieder, darunter Vertonungen von Texten ihres Bruders Richard Kralik
  • Kammer- und Orchestermusik, Klavierwerke

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