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Martin Sandberger

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Martin Sandberger (* 17. August 1911 in Berlin-Charlottenburg; noch am Leben) war SS-Standartenführer. Er war als Befehlshaber des Einsatzkommandos 1a sowie Kommandeur der Sicherheitspolizei (SiPo) und des SD in Estland einer der Hauptprotagonisten des Massenmordes an den Juden des Baltikums.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Martin Sandberger wurde in Berlin-Charlottenburg als Sohn eines aus Württemberg stammenden Direktors der I.G. Farben geboren. Er wuchs in Berlin und Tübingen auf, studierte Jura an den Universitäten München, Köln, Freiburg im Breisgau und schließlich Tübingen.

Mit 20 trat er in die NSDAP und SA ein. An der Universität Tübingen waren die Nationalsozialisten schon vor der Machtergreifung tonangebend. Sandberger war 1932-1933 nationalsozialistischer Studentenaktivist und Studentenschaftsführer in Tübingen. Er promovierte im November 1933 mit der ausgesprochen seltenen Note „sehr gut“.

Als Funktionär des NS-Studentenbundes machte er rasch Karriere und wurde Bundeshochschulinspekteur. 1936 wurde er Mitglied der SS und von Gustav Adolf Scheel für den SD in Württemberg angeworben. Auch innerhalb des SD machte er eine steile Karriere und wurde schon 1938 Sturmbannführer (Major).

Am 13. Oktober 1939 hatte ihn Himmler zum Chef der Einwandererzentralstelle Nord-Ost ernannt, deren Aufgabe u.a. die "rassische Bewertung" deutscher Umsiedler (Heim ins Reich- Geholter) war. Nach Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wurde Sandberger als Führer des Einsatzkommandos 1a (neben einem weiteren Tübinger Juristen, Dr. Walter Stahlecker) zu einem der Hauptprotagonisten des Völkermordes im Baltikum. Sandberger zeigte einen besonderen Eifer; in seinem Jahresbericht vom 1. Juli 1942 meldete er 941 ermordete Juden nach Berlin. Sein „Einsatz“ wurde gewürdigt, am 3. Dezember 1941 wurde er zum Kommandeur der SiPo und des SD in Estland ernannt. Sandberger erscheint seit März 1941 im Geschäftsverteilungsplan des Reichsicherheitshauptamtes (RSHA) als Leiter des Referats I B 3 (Lehrplangestaltung der Schulen), ab Januar 1944 als Leiter der wichtigen Abteilung VI A (Organisation des Auslandsnachrichtendienstes) im Amt VI des RSHA.

[Bearbeiten] Nach 1945

Im Einsatzgruppen-Prozess wurde er 1948 zum Tode verurteilt, aber später zu lebenslanger Haft begnadigt.

Sandbergers Vater, ein pensionierter I.G. Farben-Werksdirektor, nutzte seine Beziehungen zu Theodor Heuss und dieser wandte sich an den damaligen US-Botschafter James B. Conant mit der Bitte um Begnadigung.

Zahlreiche württembergische Honoratioren wie der Justizminister Wolfgang Haußmann oder der Landesbischof Martin Haug machten sich für Sandberger stark. Selbst der renommierte Jurist und Vizepräsident des Deutschen Bundestages Carlo Schmid kümmerte sich um den Landsberg-Gefangenen.

Dieses „Engagement“ für einen Massenmörder zeigte Wirkung. 1958 war Sandberger wieder ein freier Mann.

[Bearbeiten] Literatur

  • Wildt, Michael: Generation der Unbedingten – Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes: Hamburg: Hamburger Edition, 2003 ISBN 3930908751
  • Birn, Ruth Bettina: Die Sicherheitspolizei in Estland 1941-1944, Eine Studie zur Kollaboration im Osten: Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2006 ISBN 978-3-506-75614-5

[Bearbeiten] Weblinks

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