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Marsilius Franz Sturmfeder von Oppenweiler

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Sturmfedersches Schloss in Dirmstein
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Sturmfedersches Schloss
in Dirmstein

Freiherr Marsilius Franz Sturmfeder von Oppenweiler (* 7. Februar 1674 in Mainz; † 30. Mai 1744 in Oppenweiler) war Mitglied einer Adelsfamilie, die über bedeutende Liegenschaften im südwestdeutschen Raum verfügte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Sturmfeder war der zweite Sohn und Erbe von Johann Friedrich Franz Sturmfeder (1650-91) und Maria Catharina von Auwach. Seine Großeltern väterlicherseits waren Philipp Friedrich Sturmfeder (1615-1689) und Maria Magdalena Dorothea Lerch (* 1612); die Großmutter hatte im pfälzischen Winzerdorf Dirmstein (heutiges Bundesland Rheinland-Pfalz) als älteste Tochter den berühmten Ortsadeligen Caspar Lerch (1575-1642) beerbt und so dessen beträchtliches Vermögen in die Familie Sturmfeder eingebracht. Sturmfeders Vater war der erste Namensträger der Familie, der sich durch Hinzufügung eines „von“ selbst adelte, wenngleich die Familie Sturmfeder seit dem Hochmittelalter als begütert nachgewiesen ist und der um Ilsfeld ansässige Familienzweig durch Verwandtschaft mit den Horneck von Hornberg zum niederen Adel in Süddeutschland zählt. Das Adelsprädikat der Oppenweiler Linie blieb erhalten, bis 1901 der letzte Sturmfeder kinderlos verstarb.

Sturmfeder heiratete 1722, als er bereits 48 Jahre zählte, Friederike Ernestine von Löwenstein-Wertheim. Ihr gemeinsamer ältester Sohn und Erbe war Johann Franz Georg Ernst Sturmfeder (1727-93).

[Bearbeiten] Leben

Michelstor: Drachenkampf gegen die Widersacher
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Michelstor: Drachenkampf gegen die Widersacher
Neidkopf über der Seitenpforte des Michelstores
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Neidkopf über der Seitenpforte des Michelstores

Sturmfeder folgte seinem Vater, der in Diensten des Erzbischofs von Mainz stand, zunächst als kurmainzischer Kammerherr nach, später auch als Ritterrat des nordwürttembergischen Kantons Kocher. Vor allem in Württemberg schuf er sich durch seine verschwenderische Hofhaltung (mit mehr als 180.000 Gulden Verbindlichkeiten) und sein schroffes Wesen Feinde. 1716 wurde er deswegen aus dem Ritterrat ausgeschlossen, 1720 auf Veranlassung des württembergischen Herzogs sogar vorübergehend festgenommen. Seine Zusicherung künftigen Wohlverhaltens hielt nicht einmal ein volles Jahr, dann wurde ihm auf Befehl des Landesherrn förmlich die Jurisdiktion entzogen, die er sich widerrechtlich angeeignet hatte.

Im Alter scheint Sturmfeder sich häufiger und länger in Dirmstein aufgehalten zu haben, wo er Ende der 1730er Jahre das ererbte Schloss, das später nach ihm benannt wurde, erweitern ließ. Dabei unternahm er den Versuch, durch zahlreiche Inschriften und einen Neidkopf mit seinen Widersachern abzurechnen. Als Krönung ließ er auf das neue Michelstor eine Skulptur setzen, die den Erzengel Michael zeigt, wie er mit einem vergoldeten Flammenschwert, wohl der „Sturmfeder“, einen Drachen bekämpft. In diesem Zusammenhang gab es auch in Dirmstein zumindest einen Vorfall, bei dem Sturmfeder mit der Obrigkeit in Konflikt geriet: Weil quer vor der geplanten Einfahrt auf Gemeindegrund ein Graben gezogen wurde, musste er das Tor und die beiderseits angrenzende Hofmauer konkav auf sein Grundstück zurücknehmen, um die Einfahrt benutzbar zu machen.

Auch in Mannheim hatte Sturmfeder noch 1731 ein Haus gekauft. Gestorben ist er jedoch in Oppenweiler, und gemäß seinem Willen wurde er im Sturmfederschen Familiengrab in der Pfarrkirche von Schwäbisch Gmünd beigesetzt.

[Bearbeiten] Bedeutung

„Wandzeitung“ am Michelstor
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„Wandzeitung“ am Michelstor

Für Dirmstein war Sturmfeder bedeutsam als Erbe der Adelsfamilie Lerch, als Ausbauer (ab 1736) und Namensgeber für das Sturmfedersche Schloss sowie als Errichter (1738) des zugehörigen Michelstores. Mit den dort angebrachten pamphletischen Inschriften verdankt ihm der Ort sozusagen eine der ältesten Wandzeitungen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Karl Julius Zehender: Heimatbuch Oppenweiler, Hrsg.: Gemeinde Oppenweiler, Oppenweiler 1992, S. 481 ff.

[Bearbeiten] Weblinks

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