Marschenfieber
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Das Marschenfieber (Marschenkrankheit, Drüddendagsfeber, Marschkrankheit, Ernteseuche, Wechselfieber, Dreitagefieber oder Stoppelfieber) ist eine Infektionskrankheit, genannt Malaria (hier: Malaria tertiana), die durch einen einzelligen Blutparasiten , verursacht wird , welcher in den Marschen in Norddeutschland vor der Entwässerung endemisch vorkam. Übertragen wurde sie von einer Mücke der Gattung Anopheles atroparvus.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Marschen in Norddeutschland waren vor der modernen Entwässerung und Trockenlegung der Moore in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein sehr feuchtes und somit ungesundes Gebiet. Zudem war die Versorgung mit sauberem Trinkwasser in vielen Gebieten unzureichend, da die flachen Brunnen nur Wasser mit einem hohen Salzgehalt und stark eisenhaltig und ähnlichem fördern konnten, was zu einem schlechten Gesundheitszustand vor allem der ärmeren Bevölkerungsschichten führte.
Zu weiteren Informationen über die Besiedlung der Marschen siehe unter anderem auch: Geschichte von Hadeln und Wursten
[Bearbeiten] Kultivierung
Eine nachhaltige Kultivierung der Marschen begann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Gebiet an der Nordseeküste Deutschlands, niedrig und zum Teil auch unter dem Meerspiegel liegende und nur durch Deiche und ständiges Entwässern gesicherte Land wurde mit viel technischem Aufwand bearbeitet. Sinn dieser besseren Urbarmachung und den groß angelegten Moortrockenlegungen war es, weiteres Acker- und Weideland zu erhalten, um die Bevölkerung von Nahrungsimporten und –knappheit unabhängig zu machen. Durch den Einsatz von DDT in den 50ern und 60ern, eines Insektizids das seit 1972 auf der Verbotsliste steht, wurde die letzten Gebiete in dem die Übertragungsmöglichkeit über die Mücke möglich war, fast ausgemerzt.
[Bearbeiten] Heute
Im Spätherbst des Jahres 1997 befassten sich der Umwelt und der Gesundheitsausschuß des Cuxhavener Kreistages auf einer gemeinsamen Sitzung mit dem Thema: „Marschenfieber — Bericht über mögliche Malaria-Risiken in den Marschgebieten“ .
Ein Landarzt aus der Wesermarsch, sowie eine Landwirtin hatten sich gegen die weitere „Vernässung“, die Rekultivierung der Moore und Marschen ausgesprochen und einen Antrag gestellt. Als Hintergrund und Auslöser dieser Diskussion ist der Fang einer Mücke der Gattung Anopheles atroparvus im Sommer 1997, die auch als Überträgerin der Malaria und somit des Marschenfiebers angesehen wird, im Kuhstall der Landwirtin.
Durch die fortschreitende Erwärmung Europas wird ein feuchtwarmes Klima geschaffen, die die Verbreitung von Mücken der Gattung Anopheles atroparvus Vorschub leistet.
