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Markt Berolzheim

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Wappen Karte
Wappen von Markt Berolzheim
Markt Berolzheim
Deutschlandkarte, Position von Markt Berolzheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Weißenburg-Gunzenhausen
Koordinaten: Koordinaten: 49° 1′ N, 10° 51′ O 49° 1′ N, 10° 51′ O
Höhe: 425 m ü. NN
Fläche: 14,52 km²
Einwohner: 1351 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91801
Vorwahl: 09146
Kfz-Kennzeichen: WUG
Gemeindeschlüssel: 09 5 77 149
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Großholzer Weg 11
91801 Markt Berolzheim
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hermann Bauer (CSU/FW)

Markt Berolzheim ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Altmühltal mit Sitz in Meinheim.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Der Ort liegt oberhalb der Altmühl am Fuße des Hahnenkamm auf ca. 420-500 Höhenmeter ü.NN. (je nach Lage). Die Gegend wird auch als Altmühlfranken bezeichnet.

[Bearbeiten] Geologie

Das Gemeindegebiet liegt am Rande des Hahnenkamms hin zur Altmühlalb. In hohen Lagen Kalkstein, über Sandstein in Lehm übergehend.

Blick auf den Ortskern von Markt Berolzheim von der Buchleite aus
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Blick auf den Ortskern von Markt Berolzheim von der Buchleite aus


[Bearbeiten] Großholz

Zum Markt gehört der Weiler Großholz, der 1520 erstmals erwähnt wird. Er bestand einst aus einem, seit dem 18. Jahrhundert aus zwei Bauernhöfen und liegt auf der Hahnenkamm-Hochfläche in der Nähe von Falbenthal, einem Ortsteil von Wettelsheim. Geographisch, Kirchlich und auch durch Blutsverwandtschaften war Großholz eng mit dem Markt verbunden. Erst 1957 erhielt der Weiler einen Anschluß an das Stromnetz, 1962 an die Wasserversorgung.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Angrenzende Nachbargemeinden sind im Süden die Stadt Treuchtlingen (Ortsteil Wettelsheim), im Osten die Gemeinde Alesheim (Ortsteil Trommetsheim), im Norden die Gemeinde Meinheim und im Westen der Markt Heidenheim (Mittelfranken) (Ortsteil Degersheim). Städte in der Nähe sind Treuchtlingen, Weißenburg in Bayern sowie Gunzenhausen. Der Weiler Großholz gehört politisch, der Weiler Lengenfeld kirchlich zur Marktgemeinde.

[Bearbeiten] Klima

Abgeschwächtes Mittelgebirgsklima. Sonnenmaximum im Juni / Juli, Niederschlagsminimum im März. Gemittelte Niederschlagsmenge 650 - 800mm im Jahr, im Winter an rund 35 Tagen Schneefall. Jahresmitteltemperatur 7,8° C.

[Bearbeiten] Geschichte

Erste Spuren menschlichen Lebens um 10.000 v. Chr., erste feste Besiedlung um 3800 v. Chr. Später römische Siedlung. Verleihung der Marktrechte vor 1574, genaues Datum unbekannt. Seit 1920 führt die Gemeinde den Titel Markt.

Kirche St. Michael
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Kirche St. Michael

[Bearbeiten] Religionen

Die überwiegende Mehrheit der Einwohner ist evangelisch, nur ein kleiner Teil katholisch.

  • Die Evangelische Gemeinde teilt sich in die Kirchengemeinden St. Maria (Obere Kirche) und St. Michael (Untere Kirche), die jedoch seit 1941 eine gemeinsame Pfarrstelle bilden aber noch getrennte Kirchenvorstände haben. Zur evangelischen Gemeinde gehören die Einwohner des Weilers Lengenfeld, der am anderen Altmühlufer liegt. Gottesdienste finden im Wechsel in beiden Kirchen statt, öffentlich wird nur die Kirchweih von St. Maria gefeiert.
  • Die Katholische Gemeinde entstand erst in der Nachkriegszeit durch Zuzug von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten, hauptsächlich aus der Tschechei. Gottesdienste finden im Wechsel mit Kirchen der anderen katholischen Gemeinden im Umkreis statt.
  • Bis zur Zeit des Nationalsozialismus wuchs die jüdische Gemeinde auf ca. 100 Menschen an und stellte zeitweise bis zu 14% der Einwohner des Ortes. 1938 wurden in einer Austreibungsaktion der SA mit Einwohnern die letzten 24 Juden vertrieben bzw. inhaftiert, die Synagoge in Brand gesteckt. Die jüdische Gemeinde war nicht mehr existent, lediglich ein Denkmal erinnert heute an sie.


[Bearbeiten] Eingemeindungen

Als einer der wenigen Landgemeinden besitzt Markt Berolzheim seit jeher KEINE Eingemeindungen. Der Weiler Großholz gehört von Beginn an dazu und wurde nie "eingemeindet". Aufgrund der geographischen Lage kamen auch nach der Gebietsreform 1972 keine Orte hinzu. Somit gehört der Ort trotz gewisser Eigengröße zu den kleineren Gemeinden im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Im Ort hatten 1809 912 Einwohner ihren Wohnsitz. Bis zum Nationalsozialismus wuchs das Dorf auf bis zu 1063 Einwohner. Es folgte die Vernichtung der rund 100 Menschen umfassenden jüdischen Gemeinde in der Reichskristallnacht 1938 sowie der Zuzug von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten nach dem Krieg. Die Gemeinde wuchs daher bis 1950 auf ca. 1500 Einwohner, wobei in den Folgejahren wieder ein Rückgang auf bis zu 1150 Menschen erfolgte. In den letzten Jahren wächst der Ort durch neue Siedlungen auf ca. 1450 Einwohner heran - auch durch vermehrten Zuzügen aus dem Städtedreieck Treuchtlingen, Gunzenhausen und Weißenburg.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat besteht aus 12 Mitgliedern.

(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)

[Bearbeiten] Bürgermeister

Hermann Bauer ist seit der Kommunalwahl im Jahre 1978 1. Bürgermeister des Marktes.

Vorherige Bürgermeister (bzw. bis 1881 Gemeindevorsteher):

  • 1837 - 1840: Bleicher
  • ab 1840: Cramer
  • bis 1962: keine Aufzeichnungen
  • 1862 - 1863: Georg Bieber
  • 1863 - 1881: Joh. Georg Hüttmeier
  • 1882 - 1906: Leonhard Prosiegel
  • 1906 - 1919: Paul Büttner
  • 1919 - 1932: Karl Guthmann
  • 1933 - 1945: Friedrich Seegmüller
  • 1945: Christian Haag (von der amerikanischen Militärregierung eingesetzt)
  • 1945 - 1948: Karl Weißlein sen. (von der amerikaniscehn Militärregierung eingesetzt)
  • 1948 - 1978: Ludwig Reichardt

[Bearbeiten] Wappen

Geteilt von Blau und Silber, oben ein silberner Eisenhut, unten ein schreitender schwarzer Bär mit roter Zunge und Halsband. Der Eisenhut steht dabei für die Stadt Pappenheim, zu der Markt Berolzheim im Mittelalter gehörte, der Bär steht für den Adeligen Berolt, welcher dem Ort seinen Namen hab.



[Bearbeiten] Bauwerke

Felsenkeller im Wald
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Felsenkeller im Wald
Kirche St. Maria mit Oberem Friedhof
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Kirche St. Maria mit Oberem Friedhof

Neben den drei Kirchen sowie den Denkmälern für Kriegsopfer zählen die Berolzheimer Bierkeller am Waldrand zu den sehenswerten Bauwerken. Um 1850 errichtet wurden sie vor einigen Jahren renoviert und dienen heute als Lagerhallen für Ernte und Gerät von Landwirten und Waldarbeitern.

Die Entstehung der heute evangelischen Kirchen ist unklar, bereits 1186 findet sich in Urkunden ein Bericht über die Renovierung eines Gotteshauses - ob damit jedoch St. Maria oder St. Michael gemeint war ist unbekannt.

  • Kirche St. Maria: Bereits 1329 als Kapelle des Oberen Schlosses (daher auch der gebräuchliche Name Obere Kirche) urkundlich erwähnt zählt sie zu den ältesten Gotteshäusern im Kreis. Ab 1352 als Pfarrkirche bezeichnet handelte es sich ursprünglich um einen für die Region typischen Bau mit kurzem, viereckigen Turm mit darin integriertem Altarraum und relativ kleinem Langhaus. Diese Eigenart ging jedoch durch die Zerstörung der Kirche im 30jährigen Krieg und den anschließenden Ausbau verloren, heute besitzt die Kirche ein hohes, spitzes Turmdach in dem Turmfalken nisten. An der Turmspitze findet sich eine Wetterfahne in Form eines Elefanten. Die Kirche wurde um 1530 evangelisch. 1751 riß ein starker Sturm die Turmspitze herunter, die Sanierung erfolgte erst 4 Jahre später. 1916 schlug der Blitz in den Turm ein und brannte den Dachstuhl ab. Die Kirche verfügt über 3 Glocken aus 1436, 1673 und 1925. Die beiden älteren sollten im 2. Weltkrieg eingeschmolzen werden. Nach dem Krieg fand man sie jedoch in Hamburg auf, die Kirche erhielt sie zur Freude der Gemeinde zurück. Die Kirche im heutigen Bauzustand inmitten eines Friedhofs ist ein typischer Vertreter des ansbacherischen Protestantismus.
  • Kirche St. Michael: Erstmals 1344 urkundlich erwähnt handelte es sich um einen Kirchenbau ähnlich St. Maria. Kurze Zeit nach der Oberen Kirche wurde auch St. Michael als die Untere Kirche 1571 evangelisch. 1758 wurde das Langhaus der Kirche teilweise abgerissen und durch den Ansbacher Hofbaumeister Johann David Steingruber neu aufgebaut. Der Turm wurde nach Blitzschlag 1777 mehrfach umgebaut, zuletzt 1838. Im Turm hängen 5 Glocken aus 1702, 1926 (ursprüngliche aus 1715 wurde im 1. Weltkrieg eingeschmolzen), 1973 und 1982. Die Fünfte Glocke ist die älteste und stammt aus der Zeit als der Turm errichtet wurde.
  • Kirche St. Hedwig: Aufgrund der vielen Nachkriegsflüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten wurde durch Kurat Schneid der Bau einer katholischen Kirche angeregt, die am 2. Adventssonntag 1962 geweiht wurde. Die Kirche wurde 1984 durch eine Sprengstoffexplosion in einer benachbarten Scheune erheblich beschädigt. Sie entspricht in der Ihrer Bauweise einer typischen, neuzeitlich errichteten Kirche. Sie ist gemeinsame Kirche für die Katholiken in Markt Berolzheim und Treuchtlingen-Wettelsheim.


[Bearbeiten] Naturdenkmäler

Innerhalb der Gemeindegemarkung finden sich fünf Naturdenkmäler sowie drei ausgewiesene Naturschutzgebiete.

  • Oberhalb des Ortes die Buchleite, 1994 als 48. Naturschutzgebiet Mittelfrankens ausgewiesen. Rund 30 Hektar großer, für den Hahnenkamm und den Naturpark Altmühltal typischer Nordhang mit Streuobstflächen, Hutungen und von Schafen abgeweideten Wiesen. Hier finden sich auch 7 rund 300 Jahre alte Linden, die Sieben Linden, eines der Naturdenkmäler. In mitten dieser Linde befindet sich eine Tränke für die Schafe.
  • Altmühlfeuchtwiesen an der Grenze zur Gemarkung Trommetsheim, lediglich ein rund 50 Meter breiter Streifen ist noch im Markt Berolzheimer Gemeindegebiet.
  • Naturwaldreservat Göppelt, ein rund 40 Hektar großes Laubmischwaldgebiet mit einigen Quellwasseraustritten.
  • Weiterhin verschiedene Linden rings um den Ort. Alter zwischen 90 und 150 Jahre.


[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Der Markt gehört zur Region 8 des Regierungsbezirks Mittelfranken und ist als wirtschaftliches Kleinzentrum ausgewiesen. Während es in Nachbargemeinden teilweise keine Läden und nur wenige Gewerbebetriebe gibt haben sich im Ort einige Betriebe und Läden angesiedelt.

[Bearbeiten] Verkehr

  • Straße: Anschluß an die Staatstraße 2230 Treuchtlingen - Gunzenhausen, sowie Ortsverbindungsstraße nach Trommetsheim und Gemeindeverbindungsweg nach Großholz.
  • Eisenbahn: Eröffnung der Bahnlinie Gunzenhausen - Treuchlingen am 2. Oktober 1869. Bis 1978 Haltestation für Nahverkehrszüge, ab 1982 Rückbau und Auflösung des Bahnhofs.
  • Buslinien: Nach Einstellung des Bahnverkehrs Aufnahme der Buslinie Gunzenhausen-Treuchtlingen, heute VGN-Buslinie. Ebenfalls heute ist eine VGN-Linie Weißenburg-Markt Berolzheim eingerichtet


[Bearbeiten] Bildung

  • Volksschule Markt Berolzheim mit Grund- und Hauptschule im Schulverband Markt Berolzheim - Dittenheim.
  • Kindergarten "Villa Kunterbunt" der Ev. Kirchengemeinde St. Maria / St. Michael, mitfinanziert durch die Gemeinde. Er bietet Platz für 75 Kinder in 3 Gruppen.


[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde


[Bearbeiten] Literatur

  • Beiträge zur Ortsgeschichte von Markt Berolzheim an der Altmühl, 1929 von der Gemeinde herausgegeben. Verfasser Carl Carben, Nürnberg-Mögldorf (gestorben 1928)
  • Markt Berolzheim -Aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Fortschreibung der Carl Carben-Chronik. 1998 vom [Heimatverein|http://www.marktberolzheim.de/hv] herausgegeben, kein ISBN-Eintrag.

[Bearbeiten] Weblinks

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