Mannheimer Stunden
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mannheimer Stunden bezeichnen in der Meteorologie die Tageszeiten 7, 14 und 21 Uhr, zu denen weltweit in Wetterstationen bestimmte Wetterdaten nach einheitlichen Verfahren erhoben werden. Die zu den Mannheimer Stunden erhobenen Daten umfassen unter anderem Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Die weltweite Erhebung meteorologischer Daten in Messnetzen zu festgelegten Tageszeiten und mit standardisierten Messinstrumenten wurde von dem Meteorologen Johann Jakob Hemmer eingeführt, um vergleichbare Ergebnisse für verschiedene Orte und Jahre zu erhalten. Bei der Analyse der Daten wird teilweise ein Mittelwert für den gesamten Tag gebildet. So erfolgt zum Beispiel die Errechnung der Tagesmitteltemperatur. In Hemmers System wurden die Daten von 21 Uhr doppelt gerechnet, um den Beobachtern eine vierte Messung in der Nacht zu ersparen.
Der Name Mannheimer Stunden geht darauf zurück, dass Hemmer die Daten des von ihm geleiteten ersten internationalen Wetter-Messnetzes im Rahmen der Societas Meteorologica Palatina, in Mannheim sammelte und dann veröffentlichte. In Mannheim war die Betreibergesellschaft des Messnetzes, die Pfälzische Meteorologische Gesellschaft (Societas Metereologica Palatina) zu Hause, die 1780 von Kurfürst Karl Theodor gegründet wurde.