Manasarovar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

Satellitenbild mit den Seen Manasarovar (rechts), Rakshastal (links) und dem Kailash im Hintergrund. (NASA World Wind)

Der See Manasarovar, offiziell Mapam Yumco, befindet sich im Kreis Burang, Regierungsbezirk Ngari auf dem Dach der Welt im Südosten des Autonomen Gebiets Tibets in China.

[Bearbeiten] Geografie

Der im Himalaya gelegene Manasarovar ist der höchstgelegenste Frischwassersee der Welt mit einer Höhe von 4585 Metern über Normalnull. Er hat eine Wasseroberfläche von durchschnittlich 412 km² und ist bis zu 77 Meter tief.

Die Flüsse Satluj, Brahmaputra (Yarlung Zangbo), Indus und Karnali werden aus diesem See gespeist oder entspringen in der unmittelbaren Umgebung.

[Bearbeiten] Namen

Auf Tibetisch heißt der See Mapam Yumco (in Wylie-Transkription ma pham g.yu mtsho); der Name bedeutet "unbesiegbarer Türkis-See". Die chinesische Bezeichnung Mǎpáng Yōngcuò 玛旁雍错 (auch: Mǎfǎ Mùcuò 玛法木错) ist aus dem Tibetischen entlehnt. Weitere tibetische Namen für den See sind Coqên Mapam Yumco, Co Mapam, Co Rinboqê, Bama Lhaco ("göttlicher Lotos-See") und Co Mazhoiba ("ewig kühler See"). "Manasarovar" ist Sanskrit, zusammengesetzt aus manas "Geist" und sarovar "See"; eine weiterer Sanskrit-Name ist Anavatapta.

Der See wird "unbesiegbar" bzw. "unübertroffen" genannt, weil nur sein Wasser die "Acht Eigenschaften perfekten Wassers" besitzen soll: kühl, süß, leicht, weich, klar, rein, weder Magen noch Hals reizend. Er heißt auch "ewig kühl", weil der Wassergott (naga) Anavatapta (Pali: Anotatta, Tibetisch: Mazhoiba; "der sich niemals erhitzt") hier leben soll. Die Bezeichnung "göttlicher Lotos-See" geht auf einen Vergleich seiner Wasserfläche mit einer geöffneten Lotosblüte zurück.

[Bearbeiten] Religiöse Bedeutung

Der Manasarovar ist ein Heiligtum der Hindus und der Buddhisten und so auch Ziel von Pilgern. Er zählt zu den drei heiligen Seen in Tibet.

Nach der hinduistischen Mythologie wurde der See von Gott Brahma erdacht.

Im hinduistischen Epos Ramayama heißt es:

»Wann immer einer den Boden um den Manasarovar berührt oder wenn er in dem See badet, so wird er ins Paradies des Brahma eingehen; und der, der von seinen Wassern trinkt, wird in Shivas Himmel eingehen und wird von den Sünden von hundert Wiedergeburten erlöst werden.«

Am Ufer des Sees befinden sich einige Klöster, unter anderem die Klöster Jiniao und Chew (an einen Felsen gebaut).

In der Nähe befindet sich der Berg Kailash und der See Rakshastal.