Mallos
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Mallos (Μαλλός; lateinisch Mallus) war eine antike Stadt im östlichen, dem „ebenen“ Kilikien, in der Nähe des heutigen türkischen Ortes Kızıltahta, 28 Kilometer südöstlich von Adana. Sie lag am westlichen Ufer des Flusses Pyramos (dem heutigen Ceyhan), der damals bei Magarsos (dem Hafen von Mallos) in das Mittelmeer mündete.
Mallos gehört zu den ältesten Städten in Kilikien. In hellenistischer Zeit führte Mallos seine Gründung auf die mythische Gestalt Amphilochos, einen Sohn des Amphiaraos, zurück. Es gehörte zum Seleukidenreich und trug im 2. Jahrhundert v. Chr. eine Zeit lang den Namen Antiochia am Pyramos (nach Antiochos IV.). 67 v. Chr. siedelte der römische Feldherr Pompeius in Mallos wie in anderen Städten Kilikiens besiegte Piraten an. 260 wurde die Stadt von den Sassaniden erobert. Seit dem 4. Jahrhundert war Mallos Bischofssitz. Auch nach der arabischen Eroberung bestand die Stadt weiter. 963 wurde sie von Johannes Tzimiskes in Brand gesteckt und wurde verlassen, der Name ging wohl auf das benachbarte Magarsos über.
In dem Dorf Kızıltahta fanden sich zahlreiche antike Steine als Spolien, darunter eine Grabinschrift, die die Stadt Mallos nennt. Zwischen dem modernen Dorf und dem Fluss liegt der Platz der antiken Siedlung auf einer Kuppe. Am Ceyhan haben sich Überreste einer römischen Brücke gefunden.
Mallos ist der Geburtsort des Philosophen Krates von Mallos (2. Jahrhundert v. Chr.).
[Bearbeiten] Literatur
- Friedrich Hild, Hansgerd Hellenkemper: Kilikien und Isaurien, Tabula Imperii Byzantini 5, Wien 1990, S. 337.