Majlis (Iran)
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Majlis (Versammlung oder Sitzung) bezeichnet das persische Parlament. Seit der Zeit des Kadscharenherrschers Nasireddin Schah (1848-1896) waren in Persien verstärkt Forderungen nach Schaffung einer gesetzgebenden Institution und Schaffung einer Verfassung laut geworden. 1905 wurde Muzaffaradin Schah (1896-1907) gezwungen, einen Erlass zur Schaffung eines Parlaments zu verkünden, was die Jungpersische Revolution auslöste. .
1906 wurde die erste legislative Versammlung (Majlis) gebildet. Im Verlauf turbulenter Ereignisse bis 1908 erließ der Majlis die staatliche Verfassung; als Vorlage diente die belgische Verfassung. Jedoch wurde das Parlament in der Folgezeit mehrmals vom herrschenden Monarchen aufgelöst und nach Protesten und Unruhen wieder gebildet (Erste Majlis 1906-08, Zweite Majlis 1909-11, Dritte Majlis 1915-18).
Mit Beginn der Herrschaft des Reza Schah Pahlavi (1926), hat das persische Parlament regelmäßig getagt. Der Majlis ist vom politischem Leben des Iran nicht mehr wegzudenken und hat auch in der islamischen Republik Iran weiterhin eine hohe Stellung innerhalb des staatlichen Gefüges. Zusammen mit der tunesischen Nationalversammlung weist das iranische Parlament den höchsten Frauenanteil in einer obersten Volksvertretung eines islamischen Staates auf. Das iranische Exilparlament des Nationalen Widerstandsrates kommt sogar auf 50 Prozent.
