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Möckern

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Stadt Möckern in Sachsen-Anhalt, Deutschland, weitere Bedeutungen unter Möckern (Begriffsklärung)
Wappen Karte
Wappen von Möckern
Möckern
Deutschlandkarte, Position von Möckern hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Jerichower Land
Verwaltungsge-
meinschaft
:
Möckern-Fläming
Koordinaten: Koordinaten: 52° 8′ N, 11° 57′ O 52° 8′ N, 11° 57′ O
Höhe: 64 m ü. NN
Fläche: 168,59 km²
Einwohner: 6736 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km²
Postleitzahl: 39291
Vorwahl: 039221
Kfz-Kennzeichen: JL
Gemeindeschlüssel: 15 3 58 039
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 10
39291 Möckern
Webpräsenz:
Bürgermeister: Dr. Udo Rönnecke
Rathaus von 1895
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Rathaus von 1895

Möckern ist eine Kleinstadt mit einer über 1000-jährigen Geschichte und zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Stadt liegt im Westfläming an der Bundesstraße 246 und der Bahnlinie Magdeburg - Loburg. Die Landeshauptstadt Magdeburg liegt 23 Kilometer in westlicher Richtung entfernt, die Kreisstadt Burg liegt 15 Kilometer nördlich. Die Bundesautobahn 2 ist über die B 246a, die ebenfalls durch Möckern führt, nach zehn Kilometern erreichbar. Durch die Stadt fließt der Elbe-Nebenfluss Ehle, und im Osten erstreckt sich ein etwa 50 km² großes Kiefernwaldgebiet. Zu Möckern gehören folgende Ortsteile: Büden, Friedensau, Glienicke, Hohenziatz, Klein Lübars, Lochow, Lübars, Lühe, Lütznitz, Lüttgenziatz, Pabsdorf, Riesdorf, Stegelitz, Wörmlitz und Ziepel.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Slawen nannten den Ort, aus dem sich später Möckern entwickelte, „Mokrianici“ - feuchter Ort, denn die Ehle bildete zu dieser Zeit hier ein ausgedehntes Sumpfgebiet. Es wird vermutet, dass die Siedlung schon zum Ende des 9. Jahrhunderts unter deutschem Einfluss stand, sicher ist, dass sie Mitte des 10. Jahrhunderts eine deutsche Burgwardei war. Als solche wurde sie mit einer Urkunde von König Otto I. aus dem Jahre 948 zur Zehntleistung an das Magdeburger Moritzkloster verpflichtet. Diese Urkunde gilt als Ersterwähnung des Ortes. Zu dieser Zeit wurde auch anstelle der alten slawischen Anlage eine Burg errichtet, deren Burgfried noch heute Teil des Möckeraner Schlosses ist. Sie diente als Vorposten dem Schutz Magdeburgs und sicherte zugleich die wichtigen Straßen nach Brandenburg und Zerbst. 955 soll Otto I. nach seinem Sieg über die Ungarn am 10. August des Jahres (Tag des Heiligen Laurentius) die Pfarrkirche gestiftet haben, die seither den Namen des Heiligen trägt. Im 11. Jahrhundert erhielt Möckern eine aus Feldsteinen errichtete Stadtmauer, die mit drei Toren ausgestattet wurde . Seit wann Möckern das Stadtrecht besitzt, ist unbekannt, seit 1373 jedoch nachgewiesen.

Die Herrschaftsfolge in Möckern war über mehrere Jahrhunderte hindurch vielfältig und kompliziert. Im 12. Jahrhundert übten die Brandenburger Markgrafen die Herrschaftsrechte aus, doch Markgraf Otto II. überließ sie 1196 dem Erzbistum Magdeburg. Spätestens im 14. Jahrhundert gelangte Möckern in den Besitz des Stifts Quedlinburg, das die Grafen von Arnstein mit der Stadt als Rittergut belehnten. 1376 gab das Stift seine Rechte wieder an Brandenburg ab. Danach wurde Möckern mehrfach verpfändet, u. a. an die Familie von Alvensleben oder das Erzbistum Magdeburg. Nach mehreren Prozessen verzichtete der brandenburgische Kurfürst 1472 zugunsten des Erzbistums auf seine Lehnshoheit. Das Lehen ging an die Grafen von Arnstein-Lindow, das es bis zu ihrem Aussterben 1524 besaß. 1710 ging der Besitz an Christian Wilhelm von Münchhausen über, 1742 an die Familie vom Hagen, die ihre Rechte bis 1945 ausübte.

Nachdem infolge der Besetzung durch den Herzog Franz Karl von Lauenburg während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1626 und durch einen Großbrand 1688 schwere Schäden in der Stadt angerichtet wurden, errichtete man zunächst 1700 ein neues Rathaus, dann baute sich von Münchhausen als Ersatz für die alte Burg 1715 ein neues Schloss, das sein Nachfolger Wilhelm vom Hagen 1840 nach seinen Vorstellungen umbaute. Am 5. April 1813 fanden südlich von Möckern schwere Gefechte zwischen den verbündeten preußisch-russischen Truppen und der französischen Armee statt, die mit einer Niederlage für die Franzosen endeten und den erfolgreichen Auftakt des Befreiungskrieges gegen Napoleon bildete.Das Ereignis ist als das Ehlegefecht bei Möckern in die Geschichte eingegangen.

Nach dem endgültigen Sieg Preußens ordnete das Königreich seine Kreisverwaltung neu. So kam Möckern 1816 in den neu gebildete Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg. Hatte der Ort bisher einen Charakter als Ackerbürgerstadt mit Brauereien und Krammärkten, so wandelte sich die Infrastruktur durch die 1892 eröffnete Bahnstrecke Magdeburg - Loburg mit der Ansiedelung von Sägewerken, einer Dampfmühle und einer Stärkefabrik merklich. 1895 wurde das bisherige Rathaus durch einen dreigeschossigen Neubau im Renaissancestil ersetzt. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte Möckern über 1.700 Einwohner.

Der relative Wohlstand der Stadt wurde auch durch die private Bautätigkeit sichtbar, die bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann und bis zum Beginn des 1. Weltkrieges andauerte. In dieser Zeit entstanden im Westteil eine Reihe neuer Straßenzüge, die zum Teil mit Häusern im Jugendstil bebaut wurden.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die Familie vom Hagen durch die von der sowjetischen Besatzungsmacht angeordneten Bodenreform enteignet und verlor dadurch auch ihr Möckeraner Schloss. Hier wurde eine Filiale des Staatsarchivs Magdeburg untergebracht. Mit der DDR-Gebietsreform von 1952 kam Möckern zunächst in den Kreis Loburg, später in den Kreis Burg. In den 1960er Jahren wurde ein Geflügelmastbetrieb (KIM) eingerichtet, der sich zu den größten seiner Art in der DDR entwickelte. 1964 lebten 2.904 Menschen in Möckern.

Das KIM wurde nach der deutschen Wiedervereinigung vom Wiesenhof-Konzern übernommen, der damit 400 Arbeitsplätze für die Stadt sicherte. Als ein weiterer wichtiger Arbeitgeber stellt eine Firma Laminatfußböden her, die in ganz Europa verkauft werden. Arbeitsplätze schuf auch die alte Gutsherrenfamilie vom Hagen, die 1991 in ihre Heimat zurückkehren und ihr ehemaliges Gut zurückkaufen konnte. Im Ortsteil Pabsdorf hat Johann-Christoph vom Hagen das ehemalige Jagdhaus der Familie wieder aufgebaut. Im Schloss, das weiterhin im kommunalen Besitz blieb, wurde nach dem Auszug des Staatsarchivs 1998 die Grundschule von Möckern untergebracht. Seit 1991 ist Möckern Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Möckern-Fläming. Nach 2000 wurden mit den Gemeinden Wörmlitz, Ziepel und Büden weiter entfernt liegende Orte eingemeindet. 2005 wurde im Stadtteil Lochow auf dem Gelände eines fünf Hektar großen ehemaligen Armeegrundstücks eine Außenstelle der Maßregelvollzugsanstalt Uchtspringe für 80 therapieunfähige Straftäter trotz massiver Proteste der Bevölkerung eingerichtet.

[Bearbeiten] Kommunale Selbstverwaltung

Der zuletzt am 13. Juni 2004 gewählte Stadtrat umfasst 21 Stadträte, die folgenden Parteien und Gruppen angehören: CDU (13), Linke (2), SPD, FDP und drei Wählergemeinschaften mit je einem Vertreter. Bürgermeister Dr. Udo Rönnecke (CDU) wurde am 6. Mai 2001 als einziger Kandidat von 47,4 Prozent aller Wahlberechtigten gewählt. Die Ortsteile vertreten ihre Interessen durch Ortschaftsräte und jeweils durch einen Ortsbürgermeister vertreten.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die evangelische St.-Laurentius-Kirche liegt im südlichen Stadtzentrum. Sie besteht aus dem aus Feldsteinen errichteten quadratischen Turm des Ursprungsbaus aus dem 10. Jahrhundert, dem wesentlich breiteren Kirchenschiff aus dem 15. Jahrhundert und dem wieder schmaleren Altarraum. Im Inneren verdient der 1587 angefertigte Altaraufsatz mit seinen Gemälden Beachtung.

Östlich des im Stadtzentrum gelegenen Marktplatzes befindet sich das Schloss Möckern. Ältester Bauteil ist der quadratische Bergfried aus dem Mittelalter. Das heutige Schlossgebäude stammt aus dem Jahr 1840 und wurde von dem Rittergutsbesitzer vom Hagen errichtet. Zum Schloss gehört ein Landschaftspark im englischen Stil.

Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht eine mannshohe Stele, auf der ein gekrönter Frauenkopf thront, „Stadtgöttin“ genannt. Sie wurde 1995 von dem Magdeburger Bildhauer Heinrich Apel geschaffen. In einer Stadtpublikation wird sie wie folgt beschrieben: „Ihre Krone ist eine Stadtmauer mit offenen Toren für Jederfrau und Jedermann, auf deren Zinnen die fleißigen Bürger ihr Handwerk zeigen. Wie der Schalk im Nacken sitzt ihr ein Liebespaar - Darstellung der Jugend und der ständigen Erneuerung des kleinstädtischen Lebens.“

Schloss Möckern

Stadtbefestigung

"Stadtgöttin" von 1995

Stadtkirche St. Laurentius

[Bearbeiten] Bedeutende Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

Die Stadt Möckern besitzt drei Schulen. Dies sind:

  • Grundschule Möckern im Schloss der Stadt
  • Sekundarschule in einem einstöckigen Schulgebäude (Lochower Weg 1)
  • Lernbehindertenschule direkt rechts neben der neuen Kirche in einem zweistöckigen Schulgebäude.
  • In Möckern-Friedensau befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, die einzige Hochschule im Landkreis Jerichower Land.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Weblinks


Andere Sprachen

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