Männerkindbett
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Das so genannte Männerkindbett, auch Couvade genannt, gehört zu den Bräuchen, die unter verschiedenen Naturvölkern verbreitet waren und zum Teil noch sind. Dabei hatte der Vater des Neugeborenen bestimmte Verhaltens- und Fastenpflichten, während sich die Mutter um das Kind kümmerte.
Zum Hintergrund des Brauches wird von den Eingeborenen behauptet, dass eine Betätigung des Mannes dem Kinde schaden würde. Plausibler hingegen ist die Interpretation, dass damit missgünstige Geister getäuscht werden können, die während der Schwangerschaft darauf warteten, dem neugeborenen und schwachen Kind Schaden zuzufügen.
Indem sich der Mann in die Hängematte oder auch auf die Lagerstatt der Frau legte, wurden die bösen Geister abgelenkt und "dachten" möglicherweise, das Kind sei noch nicht geboren. Damit konnte das Neugeborene die ersten Wochen ohne den Einfluss böser und schwächender Geister verbringen.
Einer widerlegten These Johann Jakob Bachofens zufolge wurde die Couvade vor allem in jenen Gesellschaften praktiziert, die sich auf der Schwelle von einem von ihm vermuteten Matriarchat zum Patriarchat befanden.