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Luitpoldinger

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Das frühmittelalterliche Geschlecht der Luitpoldinger stieg in der letzten Phase des ostfränkischen Karolingerreiches zu einer der führenden Familien der fränkischen Reichsaristokratie auf und erreichte im 10. Jahrhundert zeitweise eine königsgleiche Stellung im Stammesherzogtum Bayern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Anfänge unter Markgraf Luitpold

Ein eventuelles Verwandtschaftsverhältnis zu den Karolingern und den Huosi ist in der Forschung umstritten. Verschiedene Theorien hierzu sehen sie weitschichtig mit der Mutter Kaiser Arnulfs von Kärnten, Liutswinde, verwandt. Sicher ist, dass Luitpold, der Namensgeber des Geschlechts 893 von Kaiser Arnulf als Markgraf in Karantanien und Oberpannonien (Gebiete im heutigen Österreich und Ungarn) eingesetzt wurde und damit die Nachfolge der Wilhelminer antrat. Um 895 erwarb Luitpold die Grafschaften Donaugau und Nordgau um Regensburg und baute damit seine führende Stellung im Südosten des Reiches aus. Von den karolingischen Kaisern wurde er mit Aufgaben in Mähren und der Abwehr der Ungarngefahr betraut, bei der er in der Schlacht von Pressburg 907 ums Leben kam.

[Bearbeiten] Bayerisches Sonderkönigtum unter Arnulf

Sein Sohn Arnulf der Böse konnte auf die Grundlagen der Macht, die Luitpold gelegt hatte, aufbauen und nahm bald den Herzogstitel an. Dabei konnte er auf die Unterstützung des bayerischen Adels setzen, der hoffte, dadurch seine Stellung verbessern zu können. Nach einer Reorganisation des Heeres, zu der er auch Kirchengüter einzog und an seine Lehnsvasallen vergab, konnte er die Ungarn bis 913 zurückdrängen und erreichte von ihnen die vertragliche Zusicherung, in Bayern nicht mehr einzufallen.

Auf Reichsebene verfolgte Arnulf eine Politik der Eigenständigkeit in inneren Angelegenheiten und nach außen gegenüber den deutschen Königen Konrad I. und Heinrich I. Zwar beteiligte sich Arnulf an der Wahl Konrads. Ein Eingreifen Arnulfs zugunsten seiner verwandten Herzöge von Schwaben gegen Konrad führte zu einem längeren Konflikt, in dessen Verlauf Arnulf zeitweise zu den Ungarn floh, sich allerdings behaupten konnte. In der Forschung ist bisher nicht geklärt, ob Arnulf sich nach dem Tod Konrads zum Gegenkönig ausrufen ließ, oder ein bayerisches Sonderkönigtum anstrebte. Im Vertrag von Regensburg 921 erkannte Arnulf jedoch nach Kämpfen mit Heinrich dessen Oberhoheit an. Heinrich billigte im Gegenzug Arnulfs eigenständige Herrschaft, zu der die Ernennung von Bischöfen, Einberufung von Synoden und Ausübung eigentlicher Regalien (Münzprägung, Zölle) gehörten. Außenpolitisch unterwarf er Böhmen und versuchte in einem (allerdings gescheiterten) Italienzug 933/934 die Langobardenkrone für seinen Sohn Eberhard zu erlangen, nachdem der langobardische Hochadel ihm diese angeboten hatte. Eberhard wurde von Arnulf 935 mit Zustimmung des Adels zu seinem Nachfolger designiert und wurde 937 Herzog.

[Bearbeiten] Abstieg und Ende der Luitpoldinger

König Otto der Große setzte Eberhard jedoch schon 938 nach zwei Feldzügen im Frühjahr und Herbst wegen dessen Widerstand gegen ihn ab. Zum Konflikt kam es wahrscheinlich, weil Otto die Politik der Akzeptanz der bayerischen Rechte seines Vaters Heinrich nicht fortsetzte. Otto ernannte den jüngeren Bruder Arnulfs, Berthold, zum Herzog von Bayern, nachdem dieser auf die Ausübung des wichtigen Rechts der Bischofsernennung und vielleicht auch auf die Verwaltung des Reichsgutes in Bayern verzichtet hatte. Bertholds Politik war reichs- und königstreu. 943 besiegte er die Ungarn bei Wels und wehrte damit die Ungarneinfälle auf einige Zeit ab.

Nach Bertholds Tod wurde nicht sein Sohn, Heinrich (III.), mit dem Herzogtum belehnt, sondern Heinrich, Ottos Bruder, der 937 Judith, eine Tochter Arnulfs, geheiratet hatte. Den übergangenen Luitpoldinger blieb lediglich das Pfalzgrafenamt und Arnulf, ein weiterer Sohn von Herzog Arnulf, und dessen Sohn Berthold beteiligten sich 953 am liudolfingischen Aufstand. Arnulf fand in einer Schlacht bei Regensburg 954 den Tod, sein Sohn versuchte vergeblich, sich mit den Ungarn zu verbünden.

983 konnte mit Heinrich III. noch einmal ein Luitpoldinger auf den bayerischen Herzogsthron zurückkehren. Allerdings musste er 985 bereits Heinrich dem Zänker weichen, der sich mit Otto wieder ausgesöhnt hatte. Heinrich III. wurde dafür mit dem Herzogtum Kärnten entschädigt, dem auch die seit 952 von Bayern aus verwalteten Marken in Italien zugeschlagen wurden. Mit seinem Tod 989 endet die nachweisbare männliche Linie der Luitpoldinger.

Eine verwandtschaftliche Verbindung zu den Wittelsbachern ist nicht belegt, aber auch nicht auszuschließen. Die Theorien, die eine solche Verbindung in Erwägung ziehen, gehen davon aus, dass der spätere Graf von Scheyern und Ahnherr der Wittelsbacher, Otto, ein direkter Nachkomme von Berthold, dem jüngsten Sohn Herzog Arnulf, sei.

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