Ludwig Roebel

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Ludwig Roebel (* 6. Mai 1878 in Kusel; † 7. April 1934 in Königsfeld im Schwarzwald) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder.

Dank seiner Idee des Roebelstabs wurde es möglich große Generatoren zu bauen und letztlich dadurch sehr preiswert elektrischen Strom in nahezu beliebiger Menge herzustellen. Dies ebnete erheblich den Weg zum Durchbruch der elektrischen Energie im Haushalt und Gewerbe.

In Landau in der Pfalz besuchte er das Gymnasium und studierte danach an der TH München. Anschließend arbeitete er von 1905 bis 1909 bei den Siemens-Schuckert-Werken als Elektroingenieur. Roebel wechselte anschließend zu Brown Boveri & Cie (BBC; Vorläufer von ABB bzw. der Kraftwerkssparte von Alstom) ins Werk Käfertal nach Mannheim. Dieses war seinerzeit das größte Werk der BBC in Deutschland. Hier gelang ihm dann die Erfindung des später nach ihm benannten Wicklungsstabes, die den Bau von Generatoren und großen Elektromotoren revolutionierte:

Bis dahin wurden die Statorwicklungen der Generatoren aus Stäben aus massivem Kupfer gefertigt. Das Problem bestand nun darin, dass trotz Vergrößerung des Kupferquerschnitts bei den Wechselstromgeneratoren sich nicht der Strom (und damit die Leistung) im selben Maß steigern ließen. Aufgrund der magnetischen Streufelder kam es zu Wirbelströmen sowie zur Stromverdrängung im Stab. Somit wurde nicht der gesamte Kupferquerschnitt vom Strom durchflossen. Wollte man also die Leistung erhöhen, musste man überproportional mehr Material verbauen und dennoch wurden diese Maschinen oft zu warm. Daher war es kaum möglich Generatoren mit mehr als 10 bis 20 MW zu bauen.

Dank der Idee von Roebel, den Stab aus mehreren untereinander isolierten sog. Teilleitern aufzubauen, die miteinander verflochten werden, glichen sich die Wirkungen der magnetischen Streufelder auf den Stab aus und der gesamte Kupferquerschnitt wird nahezu gleich gut genutzt. Erst mit dieser Erfindung konnten nun größere Generatoren gebaut werden. 1912 wurde seine Erfindung patentiert. (Auszug aus der Patentschrift: " .. ein Leiter für elektrische Maschinen, welcher aus zwei oder mehr Gruppen von flachen Teilleitern besteht, ... die mit Hilfe von Kröpfungen ... miteinander verflochten und verdrillt sind, so daß ... in allen parallel geschalteten Teilleitern gleiche elektromotorische Kräfte induziert und Wirbelströme vermieden werden"). Jede Firma, die danach noch eine Rolle im Generatorbau spielen wollte, musste somit an BBC Lizenzgebühren zahlen (ein Grund übrigens, warum der in der Technik international geläufige Begriff „Roebelstab“ bei Roebels altem Arbeitgeber bis heute nur wenig Freunde hat! Dort findet man stattdessen häufig den Begriff „verflochtener Teilleiterstab“ oder dessen engl. Übersetzung). Roebels Erfindung ist bis heute Grundlage aller Wicklungen von großen Generatoren oder Elektromotoren. Heute werden damit im Generatorbau Leistungen bis über 1600 MW pro Generator erreicht. Eine bahnbrechende Erfindung also, dessen Erfinder leider im Alltag kaum bekannt ist.

Das Generatorwerk in Mannheim existiert übrigens heute noch (Stand 1. September 2006) und gehört zum Alstom-Konzern.

Personendaten
NAME	Roebel, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Ingenieur und Erfinder
GEBURTSDATUM	6. Mai 1878
GEBURTSORT	Kusel
STERBEDATUM	1934