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Lorenzo Magalotti

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Lorenzo Magalotti (* 1583; † 19. März 1637 in Ferrara) war ein Kardinal der Römisch-Katholischen Kirche. Von 1624 bis 1628 hatte er außerdem das einflussreiche Amt eines Kardinalstaatssekretär inne. In vielem unterschied sich sein Lebenslauf von dem seiner zeitgenössischen Kardinälen. Er fühlte sich mehr als andere den kirchlichen Gelübde der Armut, Gehorsam und Keuschheit verpflichtet.

[Bearbeiten] Leben

Der Aufstieg von Lorenzo Magalotti innerhalb der Kurie ist mit der Wahl von Urban VIII. eng verbunden. Mit diesem hatte er bereits während seiner kirchlichen Laufbahn vor dessen Wahl eng zusammengearbeitet. Außerdem war der Bruder von Urban VIII. mit einer Schwester von Magalotti verheiratete. Magalotti hatte jedoch auch bereits unter den Päpsten Paul V. und Gregor XV. Erfahrungen in verschiedenen Verwaltungspositionen der Kirche gesammelt. Unter anderem war er Governatore von Montalto, Vizelegat von Viterbo und Governatore von Ascoli. Gregor XV. ernannte ihn sogar zum Sekretär der Consulta, wodurch Magalotti neben dem Kardinalnepot Ludovico Ludovisi den größten politischen Einfluss hatte.

Die gotische Kathedrale von Ferrara - als Bischof von Ferrara zog sich Lorenzo Magalotti von der Kurie zurück
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Die gotische Kathedrale von Ferrara - als Bischof von Ferrara zog sich Lorenzo Magalotti von der Kurie zurück

Als Urban VIII. 1623 zum Papst gewählt wurde, wählte er wie dies für die damalige Zeit üblich war, seinen erst 26-jährigen Neffen Francesco Barberini zum Kardinalnepoten. Dem unerfahrenen Mann stellte er Lorenzo Magalotti zur Seite. Er wurde zum Staatssekretär, der unter der nominellen Leitung des Kardinalnepoten die Korrespondenz mit den auswärtigen Staaten, mit den päpstlichen Nuntien sowie mit den Legaten und Governatoren des Kirchenstaates leitete. 1624 erhielt Magalotti den Kardinalshut, was ihm ermöglichte, sein Amt mit nun ungleich größerer Autorität wahrzunehmen. An Rang war er nun dem Kardinalnepot gleichgestellt. Bereits 1625 bat Magalotti jedoch, von dem Amt wieder entlassen zu werden. Er litt unter zunehmenden gesundheitlichen Problemen, so dass Urban VIII. ihn zeitweise täglich an seinem Krankenbett aufsuchte, um mit ihm die laufende Geschäfte zu besprechen. Der Rückzug von der Kurie war ihm jedoch erst möglich, nachdem der Bischof von Ferrara starb. 1628 wurde Lorenzo Magalotti zum Bischof dieser Diözese ernannt. Er siedelte am 12. Mai 1628 und blieb bis zu seinem Lebensende in Ferrara. Von seinen Zeitgenossen wurde dieser Rückzug auch als Ausdruck eines wachsenden Zerwürfnisses zwischen dem Papst, dem Kardinalnepot und Kardinal Magalotti interpretiert. Tatsächlich hatte sich Magalotti unter anderem dagegen ausgesprochen, dass mit Antonio Barberini ein dritter Kardinal aus der Barberini-Familie innerhalb von fünf Jahren ernannt wurde. Auch die Verheiratung von Taddeo Barberini, einem weiteren Neffen von Urban VIII. mit Anna Colonna aus dem römischen Adelsgeschlecht der Colonna im Jahre 1627 war auf den Widerstand Magalottis gestoßen. Magalotti fühlte sich einer strengen Durchführung der Reformdekrete des Trienter Konzils verpflichtet, die unter anderem den Nepotismus als verwerflich bezeichneten. Welch großes Vertrauen Magalotti trotz dieses Widerstands seitens des Papstes besaß, zeigt sich unter anderem darin, dass ihn der Papst mit der Aushandlung des Ehevertrages beauftragte.

In Ferrrara setzte er sich vor allem für eine Reform seiner Diözese nach den Vorschriften des Trienter Konzils ein. Dabei nahm er jedoch auch neuerliche Konflikte mit der Kurie in Kauf. Am 19. September 1637 starb Lorenzo Magalotti. Er wurde unter einer schmucklosen Grabplatte in der Kathedrale von Ferrara beigesetzt.

Kardinal Francesco Maria Macchiavelli, der ein Neffe Magalottis war und ihm auf dem Bischofssitz in Ferrara nachfolgte ließ im Jahre 1644 dessen gesammelte Synodalbeschlüsse und sonstigen Dekrete publizieren. Auch sie sind ein Dokument seines religiösen Eifers.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ulrich Köchli: Verflossener Ruhm - verwechselte Gebeine. Der vergessene Kardinalstaatssekretär Lorenzo Magalotti, In: Die Jagd nach dem roten Hut, hrsg. von Arne Karsten. Göttingen 2004, ISBN 3-525-36277-3

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