Lindentunnel
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Der Lindentunnel ist ein teilweise zugeschütteter Tunnel unter der Straße Unter den Linden in Berlin-Mitte. Er diente ursprünglich einer Straßenbahn als Unterführung des Boulevards.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Straßenbahntunnel wurde auf Veranlassung Kaiser Wilhelm II. erbaut, der sich gegen eine Beeinträchtigung des Bildes der Prachtstraße durch oberirdisch kreuzende Straßenbahnen gewehrt hatte.
Der Tunnel wurde zwischen 1914 und 1916 erbaut. Er begann im Norden an der Dorotheenstraße, führte zwischen Universität und Singakademie, dem heutigen Maxim-Gorki-Theater, zur Straße Unter den Linden, unter der er sich teilte. Südlich der Linden führte der westliche Zweig zum Platz am Opernhaus, der östliche kam zwischen Staatsoper und Prinzessinnenpalais, dem heutigen Opernpalais, an die Oberfläche.
Der westliche Tunnelabschnitt wurde schon 1923 stillgelegt, der östliche 1951 und später mit den Anbauten der Staatsoper überbaut. Fortan diente der Lindentunnel hauptsächlich der Staatsoper als Lager. Nach der Wende wurde der Tunnel für die Öffentlichkeit wiederentdeckt, Ben Wargin nutzte ihn 1994–1998 für eine Ausstellung. 1999 wurde auch die nördliche Zufahrtsrampe zugeschüttet, es blieb nur noch ein Treppeneinstieg auf dieser Seite.
Im Jahr 2000 gab es noch einen „Wiederbelebungsversuch“ – der Lindentunnel sollte wieder als Ausstellungsfläche genutzt werden. Initiator für eine Neunutzung des Tunnels als Berlinmuseum war Wieland Giebel. Dieses Projekt scheiterte jedoch.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Lindentunnel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Ausführliche Beschreibung des Lindentunnels auf den Seiten des Berliner Unterwelten e.V.
- Geschichte des Lindentunnels bei BerlinGeschichte.de
- Neunutzungspläne zum Lindentunnel bei BerlinStory.de
Koordinaten: 52° 31' 3" N, 13° 23' 41" O