Lichtschalter
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Ein Lichtschalter ist ein i. d. R. mit der Hand bedienbarer mechanischer Schalter zum Ein-/Ausschalten der Beleuchtung.
Ein Dimmer (oft fest eingebaut zu finden bei Stehlampen) ermöglicht es, die Lichthelligkeit stufenlos zu regeln.
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[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich wurden Stromkreise mit offenen Schaltern betätigt, die nur einen isolierten Schaltgriff hatten und somit keinen ausreichenden Schutz vor Berühren boten. Mit der Erfindung der Glühbirne durch Edison und dem Aufkommen der elektrischen Installationen entstand der Bedarf nach einem sicheren Schalter.
Zunächst wurden Drehschalter entwickelt, die mit einem Federmechanismus die Funkenbildung minimierten und auf Schulterhöhe (ca. 1,50 m) montiert wurden. Bei der Normung der Elektroinstallation wurde die heutige Höhe von 1,05 m vorgeschlagen. Die Drehschalter wurden zunächst durch Kippschalter abgelöst, da diese einfacher zu bedienen sind. Später kamen noch einfacher bedienbare Wippschalter auf. Moderne Schalter mit großflächiger Wippe werden als Flächenschalter bezeichnet. Die neueste Entwicklung sind Schalter, deren Schaltkontakte bei Betätigung umschalten und diese Schaltstellung beibehalten, während die Wippe nach der Betätigung in den vorherigen Zustand zurückkehrt. Eine Wechselschaltung oder Kreuzschaltung ist mit solchen Schaltern wie eine Tasterschaltung bedienbar.
Im Laufe der Entwicklung kam man von der früher hauptsächlich angewandten Montage auf die Wand (Aufputz) ab und verwendet heute weitgehend versenkt montierte Schalter (Unterputz), da diese Art der Montage die Gefahr einer Beschädigung und der damit möglichen Freilegung von spannungsführenden Teilen vermindert. Andererseits erhöhen versenkte Elektroleitungen das Stromschlagrisiko bei Wandarbeiten (z.B. Nageln oder Bohren).
[Bearbeiten] Material
Früher wurden Lichtschalter aus Porzellan in der Aufputz-Ausführung hergestellt und als Drehschalter mit einem Drehmechanismus bedient, danach kamen wegen der Schlagempfindlichkeit des Porzellans solche aus Pressfaserplatten (Bakelit) auf. Heute bestehen sie aus Kunststoff.
[Bearbeiten] Installation
Bei der Installation ist nach den Elektroinstallationsvorschriften (siehe auch VDE) der Außenleiter zu schalten, damit nach dem Ausschalten keine Spannung mehr anliegt.
[Bearbeiten] Bauarten
[Bearbeiten] Schalter
Dieses Bauteil hat mindestens zwei Endpositionen, in denen der Schalter nach Betätigung bleibt und so je nach Bauausführung und Stellung den Stromkreis schließt oder unterbricht. Diese Art der Ansteuerung der Beleuchtung wird vor allem in Wohnungen verwendet.
[Bearbeiten] Ausschalter
Dieser Schalter hat einen Eingang und einen Ausgang und zwei Stellungen: "Offen" (Stromkreis unterbrochen) und "geschlossen" (Stromkreis geschlossen).
Einsatzort: Direkt an der Lampe oder im Anschlusskabel, auch bei Einzelansteuerung verwendbar.
[Bearbeiten] Wechselschalter
Dieser Schalter hat einen Eingang und zwei Ausgänge; er kann aber auch mit zwei Eingängen und einem Ausgang betrieben werden. Er wechselt zwischen Ausgang A und Ausgang B. Das heißt, wenn der Stromkreis über A geschlossen ist, ist er über B unterbrochen.
Einsatzort: Mit zwei von diesen Schaltern kann eine Lampe von zwei Orten aus bedient werden. Es müssen nur zwischen den beiden Schaltern zwei Leiter gezogen werden.
Siehe auch: Wechselschalter
[Bearbeiten] Kreuzschalter
Dieser Schalter hat zwei Eingänge und zwei Ausgänge, die mit zwei Schaltungen gerade oder gekreuzt geschaltet werden. Das heißt: Entweder sind Eingang A mit Ausgang A und B mit B oder Eingang A mit Ausgang B und B mit A geschaltet.
Einsatzort: Als dritter (und weitere) Schalter zwischen zwei Wechselschaltern. Diese Art Schalter wird heutzutage seltener verwendet. An seiner Stelle werden oft Taster und Relais verwendet, weil der Verdrahtungsaufwand teurer ist als das Relais.
Siehe auch: Kreuzschalter, Kreuzschaltung.
[Bearbeiten] Taster
Der Taster hat nur eine Grundstellung, in welche er durch Federkraft zurückfällt, sobald man loslässt. Er sendet also nur ein Signal oder unterbricht den Stromkreis für einen kurzen Moment, er braucht in der Lichtsteuerung noch ein zusätzliches Steuerelement wie ein Relais, welches dann den Stromkreis offen oder geschlossen hält bis zum nächsten Steuersignal.
Einsatzort: In der Treppenhausbeleuchtung und überall dort, wo von mehr als zwei Orten das Licht bedient werden soll.
[Bearbeiten] Batterielose Funkschalter
Batterielose Funk-Lichtschalter übermitteln das Schaltsignal per Funk an ein Empfangsmodul, das den Lichtstromkreis ein- oder ausschaltet. Die hierfür notwendige Energie wird aus der Schalterbetätigung gewonnen: Durch Druck auf den Schalter wird ein Piezoelement (Piezoelektrizität) betätigt, das mechanische in elektromagnetische Energie umwandelt. Extrem energiesparende Elektronik ermöglicht es nun, aus dieser Energie codierte Funksignale zu erzeugen, die im Gebäudeinnern ca. 30 m Reichweite besitzen (im Freien 300 m). Durch die Codierung wird eine eindeutige Zuordnung zwischen Sende- und Empfangsmodul gewährleistet.
Einsatzort: Ohne Einschränkung. Besonders geeignet für Bürohäuser, in denen die Inneneinrichtung häufig verändert wird. Batterielose Lichtschalter können z. B. auf Glaswände oder auf Holz montiert werden, da keine Kabelzuführung vonnöten ist. Ebenfalls geeignet für den Einsatz in Altbauten, wo für diese Art Schalter keine Kabelschächte angelegt werden müssen, oder - aus dem gleichen Grund - in Holzhäusern.